DOI issue:
Nr. 48
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.4213#0459
Nr. 48
JUGEND
1914
Liebe Jugend!
Der Nachtwächter eines schwäbischen Dorfes verlangt Auf-
besserung seines Gehalts. Das Gemeindekollegium läßt ihn in
die Sitzung kommen, um mit ihm hierüber zu verhandeln.
Lin Gemeinderat fragt den Nachtwächter: „wie viel
Gehalt hascht denn eigentlich?"
Darauf der Nachtwächter: „Achtzig Mark. Um dös bißle
Geld kann i net all Nacht im Flecke rum tappe."
„So," sagt der Gemeinderat, „Du Simpel, no wachscht für
achtzig Mark und no schlafscht."
Mir lagen in Frankreich in einem Garten am Dorfrand.
Eben hatte der Herr ksauptmann mehrere Grenadiere ertappt,
wie sie trotz des strengen Verbotes sich einige unreife Äpfel
vom Baum gelangt hatten, und hatte gedonnert, daß er sie
gleich drei Tage einsxerren würde.
Da kam aus dem verlassenen Gehöft eine Sau, rannte ver-
gnüglich grunzend zwischen den Soldaten umher und suchte sich
die vom Baum gefallenen Äpfel auf.
Ein neben mir liegender Grenadier streichelt das Borsten-
vieh zärtlich auf dem Rücken und sagt flüsternd: „Du! Laß
das bloß den thauptmann nicht sehen, der sperrt Dich gleich drei
Tage ein."
*
Als der Arzt int Feldlazarett des nordwestlichen Kriegsschau-
platzes einen verwundeten Bayern fragte, gegen welchen Gegner
sie gekämpft hätten, antwortete der:
„CD mei, Franzosen, Engländer, Zuaven und Turkos, i
glaab, Indier war'n aa dabei — a ganzer Maskenball."
Eine Köchin, die jeden Abend eifriger die Nachrichten vom
Kriegsschauplatz studiert, sagt ganz aufgeregt zu ihrer kferrin:
„Alles versteh' ich, nur das Eine versteh' ich nicht, daß
Tauben Bomben werfen können I"
Elektrolyt Georg Hirth
scnuizmarke in
allen Kuitursiaaten
„Der elektrische Trunk“
als Deutsches Kriegssalz hochgeschätzt, weil es
Hitzschlag und Erschöpfung bekämpft, die Nerven
stärkt, Durst lindert, überhaupt das Allgemeinbefinden
in jeder Beziehung hebt, wodurch Strapazen und Ent-
behrungen leichter überwindbar und Schmerzen er-
träglicher gemacht werden.
ln allen Apotheken und Drogerien in
folgenden Verpackungen zu haben:
1. Taschenbeutel ä 50 gr Pulver . . M. 0.50
2. Schachtel ä 250 gr Pulver . . . M. 2.25
3. Glasflasche ä 1 Kilo Pulver (1000gr) M. 6.00
4. Glasröhre ä 25 Tabletten . . . M. 0.50
5. Blechschachtel ä 100 Tabletten*) . M. 1.50
6. Schachtel ä 250 Tabletten . . . M. 3.20
*) Feldpostbriefverpackung.
FUr militärische Kommandos bedeutend er-
mäBigte Preise, auf Wunsch unentgeltlich.
Prospekte und Gebrauctisanweisuiigen gratis und franko.
Anfertigung und Generaldepot:
Ludwigs-Apotheke, Dr. Koenig,
München, Neuhauserstraße 8.
[Instrumente Jeder Art
Beste Qual., billige
|Preise. Katalog frei.
L. P. Schuster,
M arkneukirohenNr.J 03
Iseltene Briefmarken!
von China, Haiti, Kongo, |
Porsion,Krota, Siam, Su- jj
danctc. — allo vorsch. —
Garant, echt — Nur 2 M. Proisl.
gratis. E. Hayn, Naumburg(Saalo) 30
Sämtliche
Studenten - Artikel,
Abituria - Ausstattg.
als erste Spezialität
Max Lindner
Student.-Utensil.-Fabr.
München 4, Herrnstr. 42
Jllustr. Katalog gratis.
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wenig gebrauchte
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L. Splßlmann, München
Neuhauserstrasse No. 1.
Verlangen Sie ohne Ver-
bindlichkeit illustrierten
Katalog No. 62 gratis und fref
Für nichtkonvenlerend. Waren Geld retour.
Lesen Sie die
ein nutet
Die reichhaltigste aller aktuel-
len 10 Pfennig-Wochenschriften.
Ueberall auch an sämtl. deut-
schen Bahnhöfen zu haben.
Münchner Jllustr, Zeitung,
MÜNCHEN, Ludwigstraße ^6.
Zwei englische Visitenkarten
von Meister Julius Diez.
Auf mehrfaches Begehren haben wir die beiden Satiren unseres Meisters Julius Diez
l. Die englische Spinne c.,suMd- m« %.««
(„Jugend“ 1902 Nr. 46)
2. Die „Times"
als Kriegspostkarten Herstellen lassen, die zum Preise von je 10 Pfennig, aber auch unentgeltlich aus-
geliefert werden, wenn uns der Nachweis erbracht wird, daß die Karten für eine vaterländische
Propaganda im neutralen Ausland Verwendung finden sollen. Die letztere Karte zeigt, wie schon vor
12 Jahren das große englische Cityblatt den deutschen Aar begeifert und uns förmlich gezwungen
hat, vor der englischen Bosheit uns durch eherne Rüstung zu schützen.
München, Lessingftmße 1.
Verlag der „Jugend".
Uel etwuilien licstelluntt'cn bittet mu.n auf die Münobner „JUUKJNU“ Bezug zu -><>>
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JUGEND
1914
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