Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Liebe Jugend I

In einem Aufsätze, Inhaltsangabe von Schillers
Taucher, fand ich folgende Stilprobe:

„Er (der König) fragt wiederholt und wirft
dem Mutigen als Lohn einen goldnen Becher in
den Schlund."

Am Stammtisch wird im Zusammenhänge mit
dem Kriege auch vom „Grüßen" gesprochen. Man
hegt allseitig Genugtuung, daß das französische
„Adieu" ganz energisch ausgemerzt wird und dafür
als Scheidegruß die deutschen Worte: „Auf Wieder-
sehn" und „Leben Sie wohl" zur Anwendung
kommen.

„So einfach ist das aber nicht," erzählt Herr
Krause. „Das ,Adieu' habe ich mir ja glücklich
abgewöhnt, aber mit den deutschen Grüßen komme
ich immer noch nicht recht zn Fache. Man hat
eben zulange völlig gedankenlos dieses .Adien'
gebraucht. Neulich sage ich zu einem Fechter
,Auf Wiedersehn!' Am anderen Tage war richtig
der Kerl auch schon wieder da. Ich gab ihm
zwei Pfennige und entließ ihn mit dem Gruße:
.Leben Sie wohl'. Da betrachtet der unverschämte
Mensch das Geldstück auf seiner stachen Hand
und frägt: Won die zwce. Fenge?'"

o

An Frau Kommerzienrat v. X. als Vorsitzende
eines Hilfskomitees, wendet sich ein blutarmer
Mann, klagt ihr fein tiefstes Elend und seine bittere
Armut. Sie hört Alles freundlich an, macht sich die
entsprechenden Notizen und sagt ihm schließlich:

„Wir werden Ihnen helfen und baldmöglichst
Bescheid geben; wie ist Ihre Telephon-Nummer?"

F. Heubner

Amerikanischer Humor

Ln Bosten ging eines Tages eine 70 jährige
Dame der besten Gesellschaft spazieren. Sie trug
einen sehr eleganten neuen Hut. Plötzlich fing es
heftig zu regnen an; kurz entschlossen raffte das
alte Fräulein seinen Kleiderrock auf und schlug
ihn über den Hut, sie zeigte so ihre Beine und
bot einen lächerlichen Anblick.

Einer ihrer Bekannten, der nicht wollte, das;
sich die alte Daine lächerlich mache, trat auf

sie zu utid erlaubte sich, ihr höfllich zu sagen:
„Entschuldigen Sie, gnädiges Fräulein, wenn
ich Sie darauf aufmerksam mache, daß Sie Ihren
Rock etwas zu hoch gefaßt haben."

Hierauf erwiderte das alte Fräulein: „Durch-
aus nicht, junger Herr. Meine Beine sind alt,
aber mein Hut ist noch ganz neu!"

»

(Verständigung

Nie dachte ich, daß je
Die lieben guten Tschechen
Ein Sätzlcin würden sprechen,

Wovon ich was versteh.

Und nun durch alle Blätter
Les ich vergnügt soeben
Den Wink, den sie gegeben
Jüngst ihrem Russenoetter:

„Das; er ein Gauner sei,

Der sich bedeutend irre,

Wenn er die Tschechen kirre
Lu einer Schufterei —

Ihr Reich sei Österreich,

Sie bleiben treu den; Kaiser,

Und hau'n die Rikoläuser
Gemeinsam windelweich..."

Brav! Seht ihr, dieses Wort
Klingt mir wie eigne Lieder!

In dieser Sprache, Brüder,

Bersteh'n wir uns sofort!

A. I» S.

J.


V-


V

K

hat sich

Carmol
im Felde

außerordentlich gut bewährt, es wirkt schmerzlin-
dernd als Einreibung, auch erfrischend, nament-
lich mit Zucker genommen oder in Zuckerwasser als Limonade.

Unpässlichkeiten verschiedener Art werden
durch Carmol, mit Zucker genommen, beseitigt.

Anerkennungen ans dem Felde hestdiigen dieses.

Vertriebsstelle für Oesterreich-Ungarn:

Dr. A. Schlosser’s Apotheke, Wien IV.

Hol etwuiuca Jie.teUunuou bittot man auf eile Münolmer „JUGlil>U“ llezug 2U nolimon.

1362 b
Register
[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
[nicht signierter Beitrag]: Amerikanischer Humor
A. D. N.: Verständigung
Friedrich (Fritz) Heubner: Illustration zum Text "Amerikanischer Humor"
 
Annotationen