Richard Rost (München)
„Schieß nich uff die Schnapsduddel, — sonst jammern se wieder über -zerstörte Rultur'!"
erzeugt, den ich als „Listschwindel bezeichn
einem iülienRuck macht bet Kasten Ja'
Der stumme Pförtner reifet die eine lange
— du darfst anssteigen und starrst m .
Gang. An den Wänden dangen Memna
Massen: Ritter-Rüstungen, Schwerte , ^
Stemslinten, Weich ein unhenniiches Haus -
kommen diese Mordinstrumente kmem • ,- u,
bestimmt, bafe sich unter den Ahnen des ym>
Herrn niemals cm Ritter befand. - weshalb Y
« he gekaust? Rur. weil sie samtMi
If'V Eine furchtbare Ahnung ersah ^
Ende ergreift der stumme Psörtner pwM, i°t
e>n Schwert und haut dir hinterruchs
ab? — Oh, hättest du dieses Gespensterhaus
niemals betreten!
Aber, Gottlob, der Pförtner denkt nicht daran.
Ob er überhaupt denkt? Vielleicht ist er verhext?
Ein Gespenst? Du bekommst Lust, ihn in den
Arm zu kneifen, um dich zu überzeugen, ob er
aus Fleisch und Blut ist, oder nur eine mecha-
nische Puppe, — wenn nicht gar ein Totentänzer,
der mit dem Glockenschlag eins wieder heulend
in sein Grab zurück stürzt.
Eine Türe wird geöffnet, du trittst ein, und
wirst allein gelassen. Himmlische Barmherzigkeit,
was hat man mit dir vor? Weshalb lässt man
dich allein, da du doch angemeldet wurdest? Du
siehst dich nach einer Fluchtgelegenheit um: Gott-
lob, die Fenster sind unvergittert! — Was ist
das dort in der Ecke? Ha. ein Kamin! Er must
einen tiefgeheimnisvolleil, verbrecherischen Zweck
haben, deiln zum Heizell dient er nicht: im ganzen
Gespensterhaus ist Zentralheizung. — Anl Eilde soll
nachher betn Leichnam darin verbrannt werden?
— Deine Augen nehmen einen gläsernen Glanz
an . .. und bleiben auf einenr Zigarettenkästchen
hängen. "Please!” steht darauf. — Warum
englisch, da der Hausherr doch ein Deutscher ist?
— Es ist eben ein Gespensterhaus.
Vielleicht sind die Zigaretten mit Opiulll ge-
tränkt, vielleicht — doch still: der Hausherr kommt.
Ein junger Mann, höchstens dreistig Jahre
alt, — aber er geht gebückt, hat die miiben Ve-
(Schluß auf Seite 47)
45
„Schieß nich uff die Schnapsduddel, — sonst jammern se wieder über -zerstörte Rultur'!"
erzeugt, den ich als „Listschwindel bezeichn
einem iülienRuck macht bet Kasten Ja'
Der stumme Pförtner reifet die eine lange
— du darfst anssteigen und starrst m .
Gang. An den Wänden dangen Memna
Massen: Ritter-Rüstungen, Schwerte , ^
Stemslinten, Weich ein unhenniiches Haus -
kommen diese Mordinstrumente kmem • ,- u,
bestimmt, bafe sich unter den Ahnen des ym>
Herrn niemals cm Ritter befand. - weshalb Y
« he gekaust? Rur. weil sie samtMi
If'V Eine furchtbare Ahnung ersah ^
Ende ergreift der stumme Psörtner pwM, i°t
e>n Schwert und haut dir hinterruchs
ab? — Oh, hättest du dieses Gespensterhaus
niemals betreten!
Aber, Gottlob, der Pförtner denkt nicht daran.
Ob er überhaupt denkt? Vielleicht ist er verhext?
Ein Gespenst? Du bekommst Lust, ihn in den
Arm zu kneifen, um dich zu überzeugen, ob er
aus Fleisch und Blut ist, oder nur eine mecha-
nische Puppe, — wenn nicht gar ein Totentänzer,
der mit dem Glockenschlag eins wieder heulend
in sein Grab zurück stürzt.
Eine Türe wird geöffnet, du trittst ein, und
wirst allein gelassen. Himmlische Barmherzigkeit,
was hat man mit dir vor? Weshalb lässt man
dich allein, da du doch angemeldet wurdest? Du
siehst dich nach einer Fluchtgelegenheit um: Gott-
lob, die Fenster sind unvergittert! — Was ist
das dort in der Ecke? Ha. ein Kamin! Er must
einen tiefgeheimnisvolleil, verbrecherischen Zweck
haben, deiln zum Heizell dient er nicht: im ganzen
Gespensterhaus ist Zentralheizung. — Anl Eilde soll
nachher betn Leichnam darin verbrannt werden?
— Deine Augen nehmen einen gläsernen Glanz
an . .. und bleiben auf einenr Zigarettenkästchen
hängen. "Please!” steht darauf. — Warum
englisch, da der Hausherr doch ein Deutscher ist?
— Es ist eben ein Gespensterhaus.
Vielleicht sind die Zigaretten mit Opiulll ge-
tränkt, vielleicht — doch still: der Hausherr kommt.
Ein junger Mann, höchstens dreistig Jahre
alt, — aber er geht gebückt, hat die miiben Ve-
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