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Die Warnung

Einem Stabsfeldwebel als Führer einer Ver-
pflegungskolonne wird in der russisch-polnischen
Stadt L. (Quartier bei einer Frau Sar zugewiesen.
Das Zimmer, in dem die Leute schlafen sollen,
ist fürchterlich unsauber, voll von Ungeziefer, und
die Mannschaft verlebt eine qualvolle Nacht. Am
Morgen, vor dem Abmarsch, schreibt der Feldwebel
mit Kreide an die Haustüre:

„Kameraden, die Frau behauptet, sie heißt
Sax. Aber laßt Euch kein X für ein U vor-
machen l"

Poldi

*

Liebe Jugend!

Im zoologischen Garten zu Berlin spielt die
Kapelle vor einer andächtigen Zuhörerschaft
Grieg's Peer Gynt-Suite. In der ersten Stuhl-
reihe vor dem Musikpavillon hat eine biedere
Kolonialwarenhändlersgattin mit ihrem zehn-
jährigen Sprößling Platz genommen. Aufmerk-
sam verfolgt die offenbar sehr kunstbegeisterte
Dame auf dem Programm die einzelnen Phasen
der Tondichtung.

„Mutta, wat is det jetzt?"

„pscht, stille biste! Det is ,Ases Tod'."

Kaum ist der letzte Ton verhallt, als auch der
Bengel schon mit der Frage herausplatzt: „Du,
Mutta, is denn det Aas nu dot?"

*

Meine Freundin fuhr mit ihrem 6 jährigen
Jungen in der Elektrischen. Ihnen gegenüber
sitzt eine Dame, die ihre Fußerln, die in den
reinsten Aschenbrödel'chuhen stecken, ziemlich vor-
gestreckt hält. Bubi betrachtet unverwandt diese
Fußerln und dann fragt er auf einmal ganz laut:
„Du. Mami, hat die Dame auch fünf Zehen?"

Peinlich unterdrücktes Gelächter und mit einem
Ruck waren die Fußerln eingezogen.

M. Feldbauer

Deuelte Dacbricbten

„Voilä! 3n Deutfcbland erhöht man bereits
den Bierpreis.“

„Goddam! Das werden die Bayern wieder
an uns auslaften!'*

Ein dringendes Bedürfnis

Ich traf den Effektenmakler Troplowitz und
forschte nach seinem Wohlergehen. Er schnitt ein
verzweifeltes Gesicht: „Die Börse muß wieder
eröffnet werden!"

„Ich kann Ihnen nachfühlen!" beteuerte ich.
„Allein, wenn Sie von Ihrem subjektiven Stand-
punkt abgehen und nur ein wenig volkswirt-
schaftlich fühlen, müssen Sie sich sagen . . ."

„ . . . Die Börse muß wieder eröffnet werden!"
stöhnte er, „man hört überhaupt keine
Kalauer mehr!"

Ludwig Engel

*

Liebe Jugend!

wenn die fünfjährige Eva sehr unartig ist,
wird sie zur Strafe in den Keller gesteckt. Eines
Tages befindet sich ihr Vater im Keller, um dort
irgend etwas zu besichtigen. Da gerade das Mittag-
essen ins Zimmer gebracht wird, rufe ich Eva zu:
„Hole doch schnell mal Vater aus dem Keller."

worauf Eva, voller Mitgefühl und Verständnis
im Ton, ausruft: „Mutter, was hat er denn
getan?!"

*

Die kleine Liesl ist angehalten, immer gleich
mit dem Nachtgebet für das tagsüber begangene
Unrecht um Verzeihung zu bitten.

Neulich lautet die Beichte:

„Lieber Himmelvater, verzeih mir. daß ich heut
mit dem Willy seine Soldateil die Franzosen ein
ganz kleinwinzigs Bisserl Hab siegen lassen . . .
aber ich Hab dafür nachher alle in ihr'n Popo
gezwickt."

er scharfe, früh einsetzende Winter und die hiermit, namentlich für unsere
braven Krieper verbundenen Umstünde machen es uns zu einer angenehmen
l-flicht. auf die BYROLIN-Prä para te der BYROLIN-Werke von Dr. Graf
& Comp., Neubabelsberg, welche Anfang des Jahres aut ihr 25jährigps Bestehen
zurückblicken konnten, hinzuweisen. Die BYROLIN-Prä pa ra te sind sowohl
inhaltlich, wie in ihrer ganzen Aufmachung für jeden Geburtstagstisch, zu Hause
und im Felde ganz besonders geeignet.

Gerade vor 20 Jahren hatte der damalige Nestor der deutschen Chirurgen,
der Geheime Ober-Medizinalrat, Professor Dr. von Bardeleben, der besonders auf
reiche Erfahrungen in Bezug auf die im Kriege auftretenden Hautschäden im
Feldzupe 1870/71 zurückblicken konnte,

Dr Graf & Comp in seiner derzeitigen
Eigenschaf als Direktor der chirurgi-
schen Klinik der Königlichen Charite
zu Berlin folgendes Attest zur Verfügung
gestellt

„Dr: Graf’s BYROLIN ist nach
meinen langjährigen Erfahrungen von
allen ähnlich zusammengesetzten Salben
die vorzüglichste, nicht nur inbetreff der
Bequemlichkeit der Anwendung, sondern
auch an Wirksamkeit. Dasselbe ver-
hütet das bei Eintritt der kalten Jahres-
zeit oft so lästige und schmerzhafte
Rissigwerden (Aufspringen) der Haut an
den Händen und macht die Haut ge-
schmeidig, ohne einen fettigen Ueberzug
zurückzulassen, dient aber auch zur
Heilung fast aller oberflächlichen Schä-
digungen der Haut an den verschieden-
sten Körperstellen

Geheimrat von Bardeleben hat in
seinem langen, für die Wissenschaft
erfolgreichen Leben nur 2 Atteste er-
teilt, sodaß seine auch heute noch gül-
tigen und von der Allgemeinheit der
Herren Acrzle gern anerkannten dama-
ligen Bekundigungen sein Attest als be-
sonders wertvoll erscheinen lassen.

Es sei hier noch das Attest des
Herrn Geheimrat Professor Dr. Gusserow,
des heute noch lebenden, damaligen
Direktors der gynäkologischen Klinik der Königlichen Charitö und der Hebaminen-
scnule zu Berlin vom Februar 1895, sowie das Sr. Exzellenz, des Wirklichen Ge-
heimen Rat und Generalarzt Dr.. Friedrich von Esmarch aus dem Jahre 1897 er-
wähnt, dem sich im Laufe der Jahre fast alle ärztlichen Koryphäen und her-
vorragenden Forscher, wie der leider zu früh verstorbene Gouverneur Dr. von
Wissmann und der ja jetzt glücklich für Deutschland wiedergewonnene Reichs-
kommissar Dr. Carl Peters, sowie die frühere Vorsitzende des Deutschen Frauen-
Vereins für Krankenpliege in den Kolonien, Ihre Exzellenz die Admiralin Gräfin
von Monts, sowie auch Uwe Majestät die Königin Elisabeth von Rumänien an-
schlossen.

Wenn Heute BYROLIN nicht nur in der Kaiserlichen Familie, sondern auch
in den ersten Kliniken und Krankenhäusern trotz aller sogenannten Neuheiten
und Ersatz-Präparate ständig verwendet wird (wie im übrigen in letzter Zeit
zahlreiche Schmutzkonkurrenzen auftauchten), so ist dies ein schöner Beweis da-
für, dass die Dr. Graf sehen BYROLIN-Pi äparate auch heute noch unübertroffen
sind, sodaß es die Firma ausserordentlich wohltuend berührt hat, daß zahlmcue
Offiziere direkt auch d e neueren Präparate, das Cam phör-BYROLIN und das
Men t hol-B Y ROLIN, speziell jetzt bei der kälteren Jahreszeit nicht missen
können.

Von unseren Lesern und schönen Leserinnen dürfte speziell das

C a m phor-BYROLIN zur Ver-
hütung bezw. Beseitigung von Frost-
schäden und rheumatischen Be-
schwerden, sowie das

Menthol-BYROLIN zur Ver-
hütung von Schnupfen, Kopfschmerz
und sonstigen katarrhalischen Affek-
tionen

gerade jetzt zur Winterszeit ganz be-
sonders dankbar aufgenommen werden.

Die Dr. Grafischen BYROLIN-Prä-
parate sind in allen Apotheken, besseren
Drogen-Handlungen und Parfümerien
vorrätig, auch ist Dr. Graf & Comp, be-
reit, besonders bei großen Lieferungen,
direkt für die Truppenteile Sendungen
zu ermässigten Preisen in Tuben mit
Papphülsen, welche ein Zerdrücken in
Koffern und Tornistern verm^den.
hinausgehen zu lassen.

Auf einen Punkt möchten wir
speziell für unsere braven Kr! ger dort
draußen aufmerksam machen, daßdur h
Anwendung des BYROLIN im Gegen-
satz zu allen anderen Hautpflegemitteln,
wie Professor Dr. Zülzer und Professor
Dr. A. Lobmayer, Agram, schon vor 20
Jahren bekundeten, das Gefühl in den
Fingern ein viel feineres und angeneh-
meres würde, ein Beweis dafür, wie
durch BYROLIN die Tätigkeit der Haut-
nerven nicht nur erhalten, sondern auch geradezu gestärkt wird, sodaß sich der
ständige Gebrauch des BYROLIN, Menthol- und Camphor-BYROLIN für alle Zwecke,
die eine Erhöhung der Gefühlstätigkeit erfordern, besonders für alle im Kriege,
sehr empfiehlt.

Ferner möchten wir noch auf das, ebenfalls in geschmackvollen Zinntuben
in den Handel gebrachte BYROLIN-Gelee, mit angenehmem Veilchen- und Mai-
glöckchen-Parfüm, sowie auf die ganz ausgezeichneten BYROLIN-Seifen hin weisen.
BYROLIN-Präparate bedeuten gerade in der jetzigen traurigen Zeit, wo man jede
unnötige Ausgabe gern vermeidet, ebenso schöne wie praktische und hochwill-
kommene Geschenke.

15el etwaigen llestellmigeii l>Ittet man aut’ <Ile MYinclmer „JUGEND“ Hczug zu nehmen.

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