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LE1BNI2

KEKS


ScdlachtFesang

Der „Cri de Paris“ schlägt bor, die „Unwürdigen"
im Alter bon 18 bis 40 Jahren, b. h. die Pariser
Apachen, zum Militärdienst hcranzuzichcn.

Wir sind die Pariser Apacheit,

Die Blüte der großen Nation,

Wir drehen die schärfsten Sachen
Aus purer Gewohnheit schon.

Wir haben schon manche Kehle
Von hintenrum zugeschnürt,

Wir haben schon manche Seele
Nach dem -?ere Lachaise» expediert.

Von unfern Taten kann melden
Jedwedes Pariser Kind,

Dieweil wir als Messerhelden
Doch auch schließlich „Helden" sind.

Und weil wir bei unseren Taten
Verwegenheit zeigen und Kraft,

Drum werden wir jetzt als Soldaten
Hinaus an die Front geschafft.

Da wird für uns sanfte Lämmer
'ne Masse zu holen sein,

Wir kommen mit Dietrich und Stemnier
Und brechen in Deutschland ein.

Wir murksen ab, wen wir fassen,
Gewohnheitsmäßig und kühl,

Und brauchen uns stören zu lassen
Bon keinem Sergeant de ville.

Statt Bagno und Strafgefängnis
Erwartet uns schließlich als Lohn
Für Rettung aus Not und Bedrängnis
Das Kreuz der Ehrenlegion.

Franze aus Berlin

R. Rost

Das VcrbrecdergejtPhr

Gr ep: „Nach Paris geh' ich nicht mehr! Da hat
man mich für eine» 2lpachcn gehalten und wollte
mich zwangsweise in's Heer stecken I"

Der Ucbcrläufer

Im Teeraum des Ejotct Mirabeau zu Paris
erschien dieser Tage eins jener Modedämchen, die
auch im Kriege nicht ausgestorben sind, mit einem
Dackl im Arm. Im Nu sah sie sich von etlichen
Patriotinnen umringt. „Wissen Sic denn noch
nicht," sprach man ans sie ein, „daß diese krumm-
beinige Rasse deutscher Herkunft ist, daß
eine gute Französin sich nun und nimmermehr
mit solch' einem Boche-Uieh vor die Öffentlichkeit
wagen soll?!"

Die gute Französin hielt schützend die perlen-
besäte Land über ihren Waldl: „Lapristl ....
ich Hab' ihn doch naturalisieren lassen!"

Ludwig Kn «ei

*

Liebe Jugend!

Tin b'edercr Thüringer Landwehrmann erzählt,
wie er einen „Tnrko" lebendig gefangen hat:
„. . . un da hatt'ch den Kerl bei der Barabel, nn
da fing er an ze schrei»: ,Gnade, Gnade!‘"

Zur Erläuterung wendet er sich dann an seine
Zuhörer: „Das heißt so viel wie bei uns >pardongß"

Die Scacistcii

Millerand besuchte jüngst den König der Belgier
und blickte int Läufe der Unterhaltung von einem
Eckfenster des königlichen (Quartiers auf den
Marktplatz hinunter.

„Traurig, traurig!" sprach er voll Mitgefühl.
„Majestät haben viel verloren — ich sehe dort
unten so wenig Soldaten ...!"

Der König nickte leise:

„Und was Sic da sehen, das sind auch noch die
Militärattaches der neutralen Staaten!"

Ludwig: Kugel

Hel etwaigen llestellungeu bittet man a.uf die Münchner „JUGErsu“ liezug zu nehmen.

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| II APFEL-PASTEN W

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BAHLSENS

H.6AHISENS KEKS-FABRIK HANNOVER

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Register
Richard Rost: Das Verbrechergesicht
Franze aus Berlin: Schlachtgesang
Ludwig Engel: Der Überläufer
Ludwig Engel: Die Statisten
 
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