Konjunktur F. Heubner
„Du, — i Hab mir fünf Russen g'fangt --" — „Geh her, Xaverl, — schenk mir die, — i gib Dir
a Schachrl ,©port‘ dafür!"
(Vewitterrschwülo
Seltsamer Sommer! Glühend und schwül durchsonnt —
Täglich heben sich rings um den Horizont
Wolkenwände, wetterschwer anzuseh'n —
Aber die Wetter wollen nicht niedergeh'n —
Lösen sich aus in leichter Gewölke Flor,
Lastende Schwüle glüht, schwerer als je zuvor . . .
Rings in den Reichen, die wild uns mit Tod bedroh'n.
Ballen sich dunkel auch andre Wetter schon,
Türmen sich aus in Dst, West und Rord und Süd:
Ueberall Zeichen, daß, endlich der Dpser müd',
Grollen die Völker den schändlichen Buben jetzt,
Die sie um Zudaslohn und Wahn in die Rot gehetzt!
Roch ist's freilich ein fern Rollen und Leuchten bloß,
Sturmflut und zündender Strahl bleibt in der Wolken Schoß;
Ränke erdrücken und Willkür der Völker Zorn,
Lügen stacheln den Haß neu auf mit scharfem Sporn,
Haß, der ein friedlich Reich roh zu vernichten strebt,
Haß, der vom Reid und vom Traum schimmernder Beute lebt!
Warten mußt Du in Glut lang noch, mein deutsches Land,
Warten — doch endlich birst rings die Gewitterwand!
Zäh dann zerschmettert der Blitz Alle, die schuldig sind.
Zäh von des Dünkels Thron reißt sie der Wirbelwind
Dann, wenn die Frevler gestraft rächender Wetterschlog,
Atmet die Lrde erquickt, lacht uns des Friedens Tag,
__ f. v. O.
Das neue Portefeuille
Nach einer Meldung der „Information" besteht in
England die Absicht, ein Ministcriun, für Lnfi-
sch i ff ah rt zu errichten, dessen Leitung Churchill
übernehmen soll,
Ja, tut das nur — dann endlich ist er
Am rechten Platz, als Luftniinister!
Von jeher war ja seine Kunst
Windniacherei und blauer Dunst
Und grandioses Wolkenbummeln,
016 England kräftig zu beschummeln!
Darum ernennt den Luftikus
Recht schnell zum Luftizissimus,
So hört ihr sicher bald von Siegen ...
Heidi! wir sehen ihn schon — fliegen!
Sassafrass
@ott und — Salandra!
Der fromnie Salandra, dem Italien die Seg-
nungen des Krieges verdankt, nannte diesen Krieg
vor etlichen Tagen „das große Unternehmen, das
diirchgeführt werden muß, w e i l G o t t e s m i l l!"
Wie man weiß, wurde der Wille Gottes den
Italienern ausdrücklich durch Gabriel, den
Engel der Verkündigung — (Gabriele
d'Annunzio) mitgeteilt — den ersten Erzengel
übrigens, der ein Trinkgeld bekam.
Liebe Jugend!
Als wir au dem Bau einer Sappe beschäftigt
waren und die gewonnene Lrde in Sandsäcke
gefüllt wurde, welche zum Ausbau von Stellungen
von großem vorteil sind, entspann sich das Thema,
wann wohl der Krieg ein Lude nehme?
Da meint ein Ersatz-Reservist treuherzig: „Der
^ r i e g i jt d a n n 311 Ende, wenn ganz
Frankreich in Sandsäcke gefüllt ist."
Sitte
erneuern Sie Ibr Abonnement für das
3. Quartal 1915 möglichst sofort! Wir
erhalten bei Beginn des Vierteljahres stets
Klagen darüber, daß die ersten Nummern
unpünktlich eintreffen; genaue Untersuchung
solcher Fälle hatte immer zu spätes Abon-
nieren als Grund. Namentlich unsere ver-
ehrlichen Post-Abonnenten sollten ihre Neu-
bestellung bald aufgeben, weil sich bei Be-
ginn des Vierteljahres bei den Postanstalten
die Arbeit häuft und infolgedessen Unregel-
mäßigkeiten nicht ausgeschlossen sind.
Verlag der „Jugend“.
„Du, — i Hab mir fünf Russen g'fangt --" — „Geh her, Xaverl, — schenk mir die, — i gib Dir
a Schachrl ,©port‘ dafür!"
(Vewitterrschwülo
Seltsamer Sommer! Glühend und schwül durchsonnt —
Täglich heben sich rings um den Horizont
Wolkenwände, wetterschwer anzuseh'n —
Aber die Wetter wollen nicht niedergeh'n —
Lösen sich aus in leichter Gewölke Flor,
Lastende Schwüle glüht, schwerer als je zuvor . . .
Rings in den Reichen, die wild uns mit Tod bedroh'n.
Ballen sich dunkel auch andre Wetter schon,
Türmen sich aus in Dst, West und Rord und Süd:
Ueberall Zeichen, daß, endlich der Dpser müd',
Grollen die Völker den schändlichen Buben jetzt,
Die sie um Zudaslohn und Wahn in die Rot gehetzt!
Roch ist's freilich ein fern Rollen und Leuchten bloß,
Sturmflut und zündender Strahl bleibt in der Wolken Schoß;
Ränke erdrücken und Willkür der Völker Zorn,
Lügen stacheln den Haß neu auf mit scharfem Sporn,
Haß, der ein friedlich Reich roh zu vernichten strebt,
Haß, der vom Reid und vom Traum schimmernder Beute lebt!
Warten mußt Du in Glut lang noch, mein deutsches Land,
Warten — doch endlich birst rings die Gewitterwand!
Zäh dann zerschmettert der Blitz Alle, die schuldig sind.
Zäh von des Dünkels Thron reißt sie der Wirbelwind
Dann, wenn die Frevler gestraft rächender Wetterschlog,
Atmet die Lrde erquickt, lacht uns des Friedens Tag,
__ f. v. O.
Das neue Portefeuille
Nach einer Meldung der „Information" besteht in
England die Absicht, ein Ministcriun, für Lnfi-
sch i ff ah rt zu errichten, dessen Leitung Churchill
übernehmen soll,
Ja, tut das nur — dann endlich ist er
Am rechten Platz, als Luftniinister!
Von jeher war ja seine Kunst
Windniacherei und blauer Dunst
Und grandioses Wolkenbummeln,
016 England kräftig zu beschummeln!
Darum ernennt den Luftikus
Recht schnell zum Luftizissimus,
So hört ihr sicher bald von Siegen ...
Heidi! wir sehen ihn schon — fliegen!
Sassafrass
@ott und — Salandra!
Der fromnie Salandra, dem Italien die Seg-
nungen des Krieges verdankt, nannte diesen Krieg
vor etlichen Tagen „das große Unternehmen, das
diirchgeführt werden muß, w e i l G o t t e s m i l l!"
Wie man weiß, wurde der Wille Gottes den
Italienern ausdrücklich durch Gabriel, den
Engel der Verkündigung — (Gabriele
d'Annunzio) mitgeteilt — den ersten Erzengel
übrigens, der ein Trinkgeld bekam.
Liebe Jugend!
Als wir au dem Bau einer Sappe beschäftigt
waren und die gewonnene Lrde in Sandsäcke
gefüllt wurde, welche zum Ausbau von Stellungen
von großem vorteil sind, entspann sich das Thema,
wann wohl der Krieg ein Lude nehme?
Da meint ein Ersatz-Reservist treuherzig: „Der
^ r i e g i jt d a n n 311 Ende, wenn ganz
Frankreich in Sandsäcke gefüllt ist."
Sitte
erneuern Sie Ibr Abonnement für das
3. Quartal 1915 möglichst sofort! Wir
erhalten bei Beginn des Vierteljahres stets
Klagen darüber, daß die ersten Nummern
unpünktlich eintreffen; genaue Untersuchung
solcher Fälle hatte immer zu spätes Abon-
nieren als Grund. Namentlich unsere ver-
ehrlichen Post-Abonnenten sollten ihre Neu-
bestellung bald aufgeben, weil sich bei Be-
ginn des Vierteljahres bei den Postanstalten
die Arbeit häuft und infolgedessen Unregel-
mäßigkeiten nicht ausgeschlossen sind.
Verlag der „Jugend“.