! ! F. Heubner
„Het> — gib ja auf meinen Rock Mbachc. — Wenn 'r weglofcn will — schieß druff, vastanden ... 7"
Das
Heldenlied vom rapfern Gabriel
(Frei nach Scheffel)
Gabriele d'Annunzio, der als Kriegsfreiwilliger
auf seinem Schlachtroß ,Vai Vai‘ („Hüh, Hühl")
baldigst in Triest einziehen wollte, erhielt „wegen
Erkrankung" einen dreimonatigen Urlaub und ist
bereits wieder in Rom eingetroffen,
Gabriel und sein Roß Ei-waih-waih,
Ei-waih-waih
Stürmten selbander mit Mordsgeschrei,
Mordsgeschrei
Gegen die Seestadt Triefte!
Gabriel und sein Roß Ei-waih-waih,
Ei-waih-waih
Hörten von fern eine Knallerei,
Knallerei —
Da fühlten sic nicht sich aufs beste!
Gabriel und sein Roß Ei-waih-waih,
Ei-waih-waih
Machten Kehrtum gleich mit Waihgeschrei,
Waihgeschrei,
Rannten, als ob sie gestohlen . . .
Gabriel und sein Roß Ei-waih-waih,
Ei-waih-waih
Flehten um Urlaub auf Monat drei.
Monat' drei,
Sich von dem Schreck zu erholen!
Sassafraas
Der Löwe von Materloo
„Echo de Paris“ berichtete, die Deutschen hätten
den berühmten Bronzelöwen von Waterloo gestohlen
und zu Kanonen eingeschmolzen. Natürlich ist das
nicht wahr.
Nein, er ist nicht eingeschmolzen
Dazu war er viel zu hart.
Doch vielleicht vertrieb den stolzen
Alten Herrn die Gegenwart.
Als er mit den roten Hosen
Englands Heere sah vereint,
Mit dem windigen Franzosen,
Der von je sein ärgster Feind —
Als er sah Wellingtons Erben
Mordbereit voll Haß und Wut,
Blüchers Enkel zu verderben,
Deutsches Blut das deutsche Blut —
Da ergriff den Löwen edel
Solcher Ekel vor der Zeit,
Daß er einkniff seinen Wedel
Und mit Affen-Eiligkeit
Niederstieg von seinen Höhen
Und man weiß nicht wohin floh —
Za das könnt ich wohl verstehen,
Armer Löw von Waterloo!
A. De Nora
»
Moritz und Rudyard
Maurice Maeterlinck hat dem dänische» Schrift-
steller Winding gesagt, die Deutschen müßten für
die nächsten hundert Zahre die Sklaven Europas
werden, — Als solche müßten die Deutschen natür-
lich die schwersten Sklavenarbeiten verrichten; vor
allem müßten sie sämtliche Augiasställe Europas
reinigen und allen Mist vertilgen — selbstverständ-
lich bis auf den, den Maeterlinck dichtet. Aber
noch schwerere und härtere Arbeit müßte ihnen
auferlegt werden: sie niüßten bei der Aufführung
aller Maeterlinckschen Dramen Beifall klatschen.
Maeterlinck wird an Schwung des Geistes
von Rudyard Kipling übertroffen, der in South-
port erklärt hat, die Bevölkerung der Erde zer-
falle in Menschen und Deutsche, Während Maeter-
linck uns also in unbegreiflicher Verblendung zu
den Menschen rechnet, zählt Kipling uns zu den
Tieren; ob zu den Raubtieren, zu den Affen,
zum Ungeziefer oder zu welchen sonst, das sagt
er nicht. Wenn man aus der Begeisterung, mit
der Kiplings Werke in Deutschland ausgenommen
wurden, Schlüsse zieht, so scheint es, als ob die
Deutschen zum Rindvieh zu rechnen sind.
Des Rriegsminifters Abschied
Herr Suchomlinow seufzt, der Sünder;
Er war in allen Sätteln firm,
Und dennoch greift er zum Zylinder
Und dennoch jetzt zum Regenschirm.
Man stürzte ihn vom Sünderfelsen
Und jagte ihn vom Kapitol,
Nun schreit das Volk aus vollen Hälsen:
Verflucht! Daß ihn der Teufel hol'!
Wie hat sich doch die Zeit gewandelt,
Seitdem er damals schlau und sacht
Mit jenem deutschen Herrn verhandelt,
Ob Rußland schon mobil gemacht.
Falsch war der Glanz, falsch war der Rubel,
Falsch war des hohen Fürsten Gunst,
Falsch war des ganzen Volkes Jubel,
Falsch war das alles, eitel Dunst,
Falsch war der Würfel des Geschickes,
Falsch war des Kriegsministers Hort,
Falsch war die Göttin, ach, des Glückes,
Und falsch war auch sein Ehrenwort.
»rlil»
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