Der Hofer gebt um!
Die das eiserne Kreuz nickt haben
Millionen tapfrer deutscher Männer schritten
In diesen Krieg, erfüllt von heil'ger Glnt,
Und gaben Kraft und Nerven hin und Blut,
Und schliefen nicht, und hungerten, und litten,
Und lebten, ledig aller Menschensitie»,
In Höhlen, wie der wilden Tiere Brut-
— Und waren dennoch wie die Kinder gut,
Und waren dennoch Helden, wenn sie stritten.
Millionen bentfdjer tapferer Soldaten
Bollbrachtcn all dies, unerkannt und schlicht,
Wohl wissend, das; man wiegt im Feld der Saaten
Nicht jeder Ähre einzelnes Gewicht;
doch auch, was diese Ungewog'nen taten,
Im heil'gen Krieg, erfüllt von ihrer Pflicht,
War groß und wundervoll, und muß uns nicht
Ein Ehrenkreuz von Eisen erst verraten!
Glaubt nicht, wir sehn auf euren Rock, den leeren!
Glaubt uns, wir sehn das Herz darwrter an,
Das soviel Herrliches für uns getan
Und uns erhalten blieb aus all deni Schweren!
Ach, Hunderttausende, die nie mehr kehren,
Deckt ohne Kreuz und Kranz der blutige Plan —
Euch, die der Heiniat lebend wieder nah'n,
Euch wird auch ohne Kreuz die Heiniat ehren!
A. I>. X.
Die neueste italienische „Anleihe"
Wegen des schlechten Ergebnisses der Kricgs-
fürsorgc-Sammlung schlägt die „Tribuna" vor, nach
deutschem Vorbild „Gold für Eisen" zu sammeln.
Das Wort der deutschen Treue „Gold für Eisen"
Soll auch bei euch sich fruchtbar nun erweisen?
Ach nein! Ihr bleibt dem welschen
Wahlspruch hold:
„Ehre für Gold."
Ss»aw*afrais»
Sine frage
Leider selbst in dieser Stunde
Blüht gewisser Schweinehunde
Kalte Niederträchtigkeit,
Die sich ihre Riemen schneiden
Aus dem Hunger und den Leiden
Und der Not der harten Zeit!
Draußen hält millionenfache
Schwere Schwielenfaust die Wache
Für die Lieben und das Land —
Drinnen krallt unr Brot und Mehle,
Um des Volkes magre Kehle
Sich des Wuchers freche Hand!
Draußen schützen die Soldaten
Ihrer Heiniat Vieh und Saaten
Vor dem räuberischen Schwert —
Drinnen werden ihre Weiber
Durch die Lebensmitteltreiber
Ausgeraubt am eignen Herd!
Eine Frage in die Runde:
Wie lang darf noch dieser Hunde
Kalte Niederträchtigkeit
Ihrer Habgier Riemen schneiden
Aus dem Hunger uird den Leiden
Und der Not der harten Zeit?
A. l»c Mora
Neuester östlicher film
Depeschenwechsel
In Rußland ist eine neue radiotelegraphische
Station eröffnet worden, die es den Dreiverbands-
freundeu ermöglicht, „über die Köpfe der Feinde
hinweg" ihre Gedanken auszutauschen. Natürlich
wurden zunächst die üblichen Glückwunschsprllche
gewechselt. Bald aber werden wohl die Tele-
gramme so lauten:
„Wie geht es dir, Marianne? Mir nicht gut.
Geschwollene Backen vom vielen Zug (Rückezug)
und Popoweh von viele hartnäckige Siege. Dein
Iwan."
„Lieber Iwan! Mir auch nicht gut. Ohren-
sausen von, viele Herweh und Zahnschmerz vom
viele Knabbern. Kopf brummt sehr auf ewige
Ofsensivstöhe. Deine Marianne."
„Wie geht es dir, Bruder John? Mir nicht
gut. Schicke Geld! Dein Iwan."
„Lieber Iwan! Mir nicht gut. Seekrank von
viele U-Pest, italienischer Salat auch noch im
Magen, keine Öffnung (der Dardanellen). Kein
Geld, selber jetzt Pumpen. Dein John."
Aönig von Preußen!"
Mir haben Herzen felsenföst
Und eisenharte Pratzn,
Dem Raubergsindel hauen mir
Auf seine frechen Tatzn!
Tamber, schlag die Trummel ein,
Laß den Wirbel sausen,
Der Tiroler Landsturm kinunt,
Daß den Feind mag grausen
Trum! Trum! Trum!
Der Hofer, der geaht um!
Der Hofer, der ist auferwacht,
Der Sandwirt von Passeier,
Der ziacht aus seiner Totentruch
Gögn die walschen Schreier.
Was suachn denn bei uns herin
Dö vcrflixln Gsölln?
Schützen, laßts von Berg und Tal
Enkre Büxen schnölln!
Trum! Trunt! Trum!
Der Hofer, der geaht um!
Hart sein mir wia Stohl und Stoan,
Wia die Fearner') gsroarn,
Schuften, kömmts, mir nehmen enk
Sakrisch bei die Oahrn!
Alles steigt, was kraxeln kann,
Auf die Iöchcr schleuni,
Auserstanden ist die Zeit
Iatz von Anno Neun!!
Trum! Trum! Trum!
Der Hofer, der geaht um!
Junge Buäbn ohne Bart,
Siebzigjahrge Mannder,
Ahndl, Vater, Enkelsuhn
Giahn in Kriag milnander.
In der alten Schützenfohn
Ttlat der Wind si fangen,
Unser ist der Hinmielslohn,
Kennen gor koa Bongen!
Trum! Trum! Trum!
Der Hofer, der geaht um'
RuäoU Groinz
') Gletscher.
*
Ehrlich währt am längsten
Der Krieg läutert! Er weckt edle Empfin-
dungen, die lange auf dem Grunde des Herzens
geschlummert, zu neuem, tätigem Leben! So hat
er auch in Rußland gewirkt, das lange das Land
der Unterschleife, der Bestechungen und der Schmier-
gelder gewesen ist! Während in allen anderen
Ländern die Eisenbahnwagen geschmiert wurden,
wurden in Rußland die Eisenbahnbeamten ge-
schmiert. Aber auch hier hat sich der Krieg als
der große Mahner erwiesen, der durch gewaltiges
Pochen die schlummernden Gewissen geweckt hat,
und alles ist anders geworden. So hat jetzt der
Direktor russischer Staatsbahnen, Exzellenz Knipper,
ein ausführliches Memorandum an den Eisenbahn-
minister Ruchlow gerichtet, in dem er eine Reihe
von Unterschleifen ausdeckt, die aus diesen Bahnen
unter Beihilfe von hohen Personen verübt worden
sind. Und während sonst ein solches Memoran-
dum wohl in den Papierkorb gewandert wäre,
hat der Minister jetzt mit fester Hand zugegriffen:
Der Eisenbahndirektor Knipper ist s o -
sort nach Sibirien verbannt worden!
ft'ritlo
561
Die das eiserne Kreuz nickt haben
Millionen tapfrer deutscher Männer schritten
In diesen Krieg, erfüllt von heil'ger Glnt,
Und gaben Kraft und Nerven hin und Blut,
Und schliefen nicht, und hungerten, und litten,
Und lebten, ledig aller Menschensitie»,
In Höhlen, wie der wilden Tiere Brut-
— Und waren dennoch wie die Kinder gut,
Und waren dennoch Helden, wenn sie stritten.
Millionen bentfdjer tapferer Soldaten
Bollbrachtcn all dies, unerkannt und schlicht,
Wohl wissend, das; man wiegt im Feld der Saaten
Nicht jeder Ähre einzelnes Gewicht;
doch auch, was diese Ungewog'nen taten,
Im heil'gen Krieg, erfüllt von ihrer Pflicht,
War groß und wundervoll, und muß uns nicht
Ein Ehrenkreuz von Eisen erst verraten!
Glaubt nicht, wir sehn auf euren Rock, den leeren!
Glaubt uns, wir sehn das Herz darwrter an,
Das soviel Herrliches für uns getan
Und uns erhalten blieb aus all deni Schweren!
Ach, Hunderttausende, die nie mehr kehren,
Deckt ohne Kreuz und Kranz der blutige Plan —
Euch, die der Heiniat lebend wieder nah'n,
Euch wird auch ohne Kreuz die Heiniat ehren!
A. I>. X.
Die neueste italienische „Anleihe"
Wegen des schlechten Ergebnisses der Kricgs-
fürsorgc-Sammlung schlägt die „Tribuna" vor, nach
deutschem Vorbild „Gold für Eisen" zu sammeln.
Das Wort der deutschen Treue „Gold für Eisen"
Soll auch bei euch sich fruchtbar nun erweisen?
Ach nein! Ihr bleibt dem welschen
Wahlspruch hold:
„Ehre für Gold."
Ss»aw*afrais»
Sine frage
Leider selbst in dieser Stunde
Blüht gewisser Schweinehunde
Kalte Niederträchtigkeit,
Die sich ihre Riemen schneiden
Aus dem Hunger und den Leiden
Und der Not der harten Zeit!
Draußen hält millionenfache
Schwere Schwielenfaust die Wache
Für die Lieben und das Land —
Drinnen krallt unr Brot und Mehle,
Um des Volkes magre Kehle
Sich des Wuchers freche Hand!
Draußen schützen die Soldaten
Ihrer Heiniat Vieh und Saaten
Vor dem räuberischen Schwert —
Drinnen werden ihre Weiber
Durch die Lebensmitteltreiber
Ausgeraubt am eignen Herd!
Eine Frage in die Runde:
Wie lang darf noch dieser Hunde
Kalte Niederträchtigkeit
Ihrer Habgier Riemen schneiden
Aus dem Hunger uird den Leiden
Und der Not der harten Zeit?
A. l»c Mora
Neuester östlicher film
Depeschenwechsel
In Rußland ist eine neue radiotelegraphische
Station eröffnet worden, die es den Dreiverbands-
freundeu ermöglicht, „über die Köpfe der Feinde
hinweg" ihre Gedanken auszutauschen. Natürlich
wurden zunächst die üblichen Glückwunschsprllche
gewechselt. Bald aber werden wohl die Tele-
gramme so lauten:
„Wie geht es dir, Marianne? Mir nicht gut.
Geschwollene Backen vom vielen Zug (Rückezug)
und Popoweh von viele hartnäckige Siege. Dein
Iwan."
„Lieber Iwan! Mir auch nicht gut. Ohren-
sausen von, viele Herweh und Zahnschmerz vom
viele Knabbern. Kopf brummt sehr auf ewige
Ofsensivstöhe. Deine Marianne."
„Wie geht es dir, Bruder John? Mir nicht
gut. Schicke Geld! Dein Iwan."
„Lieber Iwan! Mir nicht gut. Seekrank von
viele U-Pest, italienischer Salat auch noch im
Magen, keine Öffnung (der Dardanellen). Kein
Geld, selber jetzt Pumpen. Dein John."
Aönig von Preußen!"
Mir haben Herzen felsenföst
Und eisenharte Pratzn,
Dem Raubergsindel hauen mir
Auf seine frechen Tatzn!
Tamber, schlag die Trummel ein,
Laß den Wirbel sausen,
Der Tiroler Landsturm kinunt,
Daß den Feind mag grausen
Trum! Trum! Trum!
Der Hofer, der geaht um!
Der Hofer, der ist auferwacht,
Der Sandwirt von Passeier,
Der ziacht aus seiner Totentruch
Gögn die walschen Schreier.
Was suachn denn bei uns herin
Dö vcrflixln Gsölln?
Schützen, laßts von Berg und Tal
Enkre Büxen schnölln!
Trum! Trunt! Trum!
Der Hofer, der geaht um!
Hart sein mir wia Stohl und Stoan,
Wia die Fearner') gsroarn,
Schuften, kömmts, mir nehmen enk
Sakrisch bei die Oahrn!
Alles steigt, was kraxeln kann,
Auf die Iöchcr schleuni,
Auserstanden ist die Zeit
Iatz von Anno Neun!!
Trum! Trum! Trum!
Der Hofer, der geaht um!
Junge Buäbn ohne Bart,
Siebzigjahrge Mannder,
Ahndl, Vater, Enkelsuhn
Giahn in Kriag milnander.
In der alten Schützenfohn
Ttlat der Wind si fangen,
Unser ist der Hinmielslohn,
Kennen gor koa Bongen!
Trum! Trum! Trum!
Der Hofer, der geaht um'
RuäoU Groinz
') Gletscher.
*
Ehrlich währt am längsten
Der Krieg läutert! Er weckt edle Empfin-
dungen, die lange auf dem Grunde des Herzens
geschlummert, zu neuem, tätigem Leben! So hat
er auch in Rußland gewirkt, das lange das Land
der Unterschleife, der Bestechungen und der Schmier-
gelder gewesen ist! Während in allen anderen
Ländern die Eisenbahnwagen geschmiert wurden,
wurden in Rußland die Eisenbahnbeamten ge-
schmiert. Aber auch hier hat sich der Krieg als
der große Mahner erwiesen, der durch gewaltiges
Pochen die schlummernden Gewissen geweckt hat,
und alles ist anders geworden. So hat jetzt der
Direktor russischer Staatsbahnen, Exzellenz Knipper,
ein ausführliches Memorandum an den Eisenbahn-
minister Ruchlow gerichtet, in dem er eine Reihe
von Unterschleifen ausdeckt, die aus diesen Bahnen
unter Beihilfe von hohen Personen verübt worden
sind. Und während sonst ein solches Memoran-
dum wohl in den Papierkorb gewandert wäre,
hat der Minister jetzt mit fester Hand zugegriffen:
Der Eisenbahndirektor Knipper ist s o -
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ft'ritlo
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