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A. Schmidhammer (München)

Die deutfcbe Küche

„VZotüöjc Vöccmja", die für Verlegung der ^aupkstadr Rußlands einrritt, schreibt: „Steigen wir bald »täglichst herunter
vom deutschen Fensterbrett Petrograd, wo es nach deutscher Rüche riecht, und wandern wir rasch in die Säle unsres

lichten russischen Schlosses".

Schaut an des Helden Namenszug,
Wie er sich fügt im Griffelflug
So fest und formenschön!

Was daraus spricht, ist stark und jung;
Wer ahnt, das; hinter solchem Schwung
Schier siebzig Jahre steh'n?

Wie kühn das H die Schleifen schlingt,
Als würd' im Riesenmarsch umringt
Ein Moskowiterheer.

Bon oben durch die Mitte sticht,

Ein Keilstrich, der die Linie bricht
Wie ein Germanenspeer.

„Nun ist er fertig," denkt der Nuss',
„Nun ist er mit der Kraft am Schluss' —
Da saust aus sich'rer Hand

Vom g der Lasso jäh zurück

Und schnürt dem Feind sich ums Genick

Und streckt ihn in den Sand.

Fürwahr, man sieht's der Handschrift an:
Den Kiel regiert ein ganzer Mann,

Ein Held von deutschem Erz.

Dem Feind schrieb er ins Leder ein
Für ewig ein „Gedenkemein";

Uns schrieb er's in das Herz.

Georg Riester
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