Lieber
eines Münchner Candsturmmannes
V.
Das Licd vom Jod
Es gibt ein Mittel, sehr probat,
Das wirkt ganz eklatant.
Es kennt und schätzt auch der Soldat
Dies Mittel, Jod genannt.
Ob innerlich, ob außen dran
Ihm Schmerz und Schaden droht,
Er tritt beim Sanitäter an
Zur Pinselung mit Jod.
Es quält auch manches arge Weh
Mich jungen Kriegsgesell':
Wenn ich ein hübsches Mägdlein seh',
Schlägt gleich mein Puls zu schnell.
Jetzt weiß ich Heilung solchem Schmerz!
Wenn mir Verliebtheit droht,
Dann pinsle ich inein großes Herz
Mit Jod, mit Jod, mit Jod!
Noch eine andre schlimme Pein
Trübt mein Soldatenloos:
Die Löhnung, ach, ist ziemlich klein,
Mein Durst ist ziemlich groß.
Jetzt naht die Rettung diesem Weh!
Wenn wieder Ebbe droht,
Dann pinsle ich mein Portemonnaie
Mit Jod, mit Jod, mit Jod!
Drum, Brüder, singt den Lobgesang
Auf diesen edlen Säst,
Uriegsberidit
Sic (verlesend): „Die geschlagenen Aussen hielten
sich noch eine Zeitlang am pv.. ks... psch ..
— E e: „Lto natürlich — a in Unaus-
sprechlichen halt!"
Der jedem Leiden, schwer und bang,
Sogleich Erlösung schafft.
Und singt Ihr falsch und wenig rein,
So höret mein Gebot
Und pinselt erst die Kehlen ein
Mit Jod, mit Jod, mit Jod!
Karlcben
(bcchr. Landsturmmann)
Der Lebensmittelwuchercr
„An' Drden hält' ich halt gern, lferr Mini-
sterialrat."
„wie wär's denn mit 'm ,verdienfss-Kreuz?!"
»
Liebe Jugend!
Mein protzhaft reich gewordener deutsch-anie--
rikanischer Freund Johann Müller schreibt sich ins
lfotelbuch ein:
John Miller
Billardär.
„Mensch! Tausend Milliarden!"
„O no! Ich bin Billardfabrikant!"
*
Kürzlich war ich in einem Wagenabteil 2. Klasse
Zeuge von folgendem Zwiegespräch:
A: „<£s ist doch empörend, immer noch diese
verdammten Schilder unter der Notbremse mit
den drei Sprachen; in einem deutschen Eisenbahn-
wagen! Es war' doch wirklich genug, kurz deutsch
zu schreiben: ,Durch kräftiges Ziehen?"
B: „Geh, reg' Di net auf, des is ja bloß von
wegen die gefangen Franzosen und Engländer,
damit die dös aa lesen könna."
>»
In der Straßenbahn fahren mit mir eine
alte Dame und ein sehr hübsches, ungemein leb-
haftes kleines Mädchen, das keine» Augenblick
still sitzt. Es wird von der alten Dame mehrfach
leise ermahnt, ohne Erfolg. Da bekommt das
Kind ziemlich laut eine Rüge und dazu einen
Klaps auf die ewig zappelnden Beinchen. Die
Kleine setzt sich zurecht, richtet das Näschcn gera-
deaus und sagt mit lauter Stimme durch die ganze
Trambahn: „Du bist meine Liebe nicht!"
BatscharL rem deutsch!
Von einer über das ganze Deutsche Reich verbreiteten Bankgruppe wurde
sämtliches in unserer Firma angelegte ausländische Kapital übernommen.
Nachdem unsere Firma hierdurch ein
rein deutsches Unternehmen
geworden ist, wurde durch Erlaß der Großherzoglichen Badischen Regierung vom
17. Mai 1915 die
Staatsaufsicht ausgehoben.
In gleichem Sinne haben das Kgl. Preuß. Kriegsministerimn (Erlaß vom
2. Juni 1915), das Reichs-Marineamt (Erlaß vom 11. Juni 1915), das Kgl.
Bayrische und das Kgl. Sächsische Kriegsministerium den Vertrieb unserer Cigaretten
bei Heer und Flotte wieder zugelassen.
Der Kenner und Freund einer guten Cigarette kann sich demnach jetzt ruhig
und frei von nationalen und sonstigen Bedenken an dem Genüsse unserer vorzüg-
lichen Qualitäts-Marken erfreuen.
R. BatscharL, Cigarettenfabrik G.m.b.H.
Baden-Baden.
'ABATSCHARI
CIGARETTEN1
A.B.C.
Tacos
Sleipner
Cyprienne
Mercedes
Horizont
Fürst Fürstenberg
liol etwalgon Ueetollniiuen bittet man auf die Münolmer „JUGliAll“ livzug asu nolnnen.
576
eines Münchner Candsturmmannes
V.
Das Licd vom Jod
Es gibt ein Mittel, sehr probat,
Das wirkt ganz eklatant.
Es kennt und schätzt auch der Soldat
Dies Mittel, Jod genannt.
Ob innerlich, ob außen dran
Ihm Schmerz und Schaden droht,
Er tritt beim Sanitäter an
Zur Pinselung mit Jod.
Es quält auch manches arge Weh
Mich jungen Kriegsgesell':
Wenn ich ein hübsches Mägdlein seh',
Schlägt gleich mein Puls zu schnell.
Jetzt weiß ich Heilung solchem Schmerz!
Wenn mir Verliebtheit droht,
Dann pinsle ich inein großes Herz
Mit Jod, mit Jod, mit Jod!
Noch eine andre schlimme Pein
Trübt mein Soldatenloos:
Die Löhnung, ach, ist ziemlich klein,
Mein Durst ist ziemlich groß.
Jetzt naht die Rettung diesem Weh!
Wenn wieder Ebbe droht,
Dann pinsle ich mein Portemonnaie
Mit Jod, mit Jod, mit Jod!
Drum, Brüder, singt den Lobgesang
Auf diesen edlen Säst,
Uriegsberidit
Sic (verlesend): „Die geschlagenen Aussen hielten
sich noch eine Zeitlang am pv.. ks... psch ..
— E e: „Lto natürlich — a in Unaus-
sprechlichen halt!"
Der jedem Leiden, schwer und bang,
Sogleich Erlösung schafft.
Und singt Ihr falsch und wenig rein,
So höret mein Gebot
Und pinselt erst die Kehlen ein
Mit Jod, mit Jod, mit Jod!
Karlcben
(bcchr. Landsturmmann)
Der Lebensmittelwuchercr
„An' Drden hält' ich halt gern, lferr Mini-
sterialrat."
„wie wär's denn mit 'm ,verdienfss-Kreuz?!"
»
Liebe Jugend!
Mein protzhaft reich gewordener deutsch-anie--
rikanischer Freund Johann Müller schreibt sich ins
lfotelbuch ein:
John Miller
Billardär.
„Mensch! Tausend Milliarden!"
„O no! Ich bin Billardfabrikant!"
*
Kürzlich war ich in einem Wagenabteil 2. Klasse
Zeuge von folgendem Zwiegespräch:
A: „<£s ist doch empörend, immer noch diese
verdammten Schilder unter der Notbremse mit
den drei Sprachen; in einem deutschen Eisenbahn-
wagen! Es war' doch wirklich genug, kurz deutsch
zu schreiben: ,Durch kräftiges Ziehen?"
B: „Geh, reg' Di net auf, des is ja bloß von
wegen die gefangen Franzosen und Engländer,
damit die dös aa lesen könna."
>»
In der Straßenbahn fahren mit mir eine
alte Dame und ein sehr hübsches, ungemein leb-
haftes kleines Mädchen, das keine» Augenblick
still sitzt. Es wird von der alten Dame mehrfach
leise ermahnt, ohne Erfolg. Da bekommt das
Kind ziemlich laut eine Rüge und dazu einen
Klaps auf die ewig zappelnden Beinchen. Die
Kleine setzt sich zurecht, richtet das Näschcn gera-
deaus und sagt mit lauter Stimme durch die ganze
Trambahn: „Du bist meine Liebe nicht!"
BatscharL rem deutsch!
Von einer über das ganze Deutsche Reich verbreiteten Bankgruppe wurde
sämtliches in unserer Firma angelegte ausländische Kapital übernommen.
Nachdem unsere Firma hierdurch ein
rein deutsches Unternehmen
geworden ist, wurde durch Erlaß der Großherzoglichen Badischen Regierung vom
17. Mai 1915 die
Staatsaufsicht ausgehoben.
In gleichem Sinne haben das Kgl. Preuß. Kriegsministerimn (Erlaß vom
2. Juni 1915), das Reichs-Marineamt (Erlaß vom 11. Juni 1915), das Kgl.
Bayrische und das Kgl. Sächsische Kriegsministerium den Vertrieb unserer Cigaretten
bei Heer und Flotte wieder zugelassen.
Der Kenner und Freund einer guten Cigarette kann sich demnach jetzt ruhig
und frei von nationalen und sonstigen Bedenken an dem Genüsse unserer vorzüg-
lichen Qualitäts-Marken erfreuen.
R. BatscharL, Cigarettenfabrik G.m.b.H.
Baden-Baden.
'ABATSCHARI
CIGARETTEN1
A.B.C.
Tacos
Sleipner
Cyprienne
Mercedes
Horizont
Fürst Fürstenberg
liol etwalgon Ueetollniiuen bittet man auf die Münolmer „JUGliAll“ livzug asu nolnnen.
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