Ranzker-Aeden
Noch ist der blutige Ball nicht gar,
Noch will im grimmigen Reigen
Kein wild verschlungenes Tänzerpaar
Erschöpfung zeigen.
Vielleicht die zwölfte Stunde erst mutz
Lösen das wilde Umkrallen,
Die Wahrheitsstunde! — Erst dann ist Schluß
Wenn die Masken fallen...
Er sprach, wie nur ein Mann,
Des Rechtes Siegelbewahrer,
Ein ehrlicher, g'rader, klarer,
Ein — Deutscher sprechen kann.
Nun mögen die anderen wählen,
Wer unterliegt.
Wir wollen auf Eines zählen:
Die Wahrheit siegt!
A. I». I.
*
Die Erlösung der Geister
3n der italienischen Kammer richtete der
Sozialist Mazzoni die Frage an das Haus:
„Wird damit der Erlösung der Geister gedient,
daß d'Annunzio dem König eine Liste der kriegs-
feindlichen Abgeordneten überreicht hat? Ferner,
daß der „Avanti" konfisziert wurde, als er die
Hotelrechnung veröffentlichen wollte, die die
Stadt Genua für d'Annunzio und seine Reise-
begleiterinnen bezahlen mußte?"
Törichte Frage! Selbstverständlich wird damit
der „Erlöfung der Geister" gedient. Ein König,
der Gedankenfreiheit geben soll, muß doch zuerst
selbst einmal welche haben. Aber wie soll er sich
überhaupt Gedanken darüber machen, welche
von seinen Abgeordneten verbrecherische Schwach-
köpfe und schwachköpsige Verbrecher sind, wenn
er die Namen derjenigen nicht kennt, die nicht
in eine dieser beiden Kategorien gehören? Und
ferner: Wie soll das Volk begeistert bleiben,
wenn es erfährt, daß seine „Auserwählten", seine
Herolde und Helden, zu denen es in göttlicher
Verehrung aufblickt, in einer simplen Flucht von
27 Zimmern kampieren; daß man es wagt, seinem
Abgott und dessen Hu. •. ldinnen ekelhafte Schalen-
tiere und irgendeinen alten, längst vermoderten
französischen Sekt zum Frühstück vorzusetzen?!!
Za, wie soll es?
Diese Sozialisten täten wirklich besser daran,
an der „Erlösung der Geister" mitzuarbeiten, in-
dem sie d'Annunzios Oden in ein gemeinverständ-
liches Italienisch bringen, damit das Volk den
ihm zugedachten Kaviar besser verdauen kann.
Hurrikan
Liebe Jugend!
Als Vater im Frühjahr ins Feld zog, hatte
Paulchen ihm versprochen: recht artig zu sein und
der Mutter keinen Kummer zu verursachen.
Lr hatte auch redlich wort zu halten versucht,
so schwer es ihm rnitunter auch gefallen war.
Die Mutter hatte dies freudig ins Feld be-
richtet und die Weisung erhalten, dem Kleinen zum
Lohne eine besondere weihnachtsfreude zu machen.
Sie frug ihn deshalb, was er sich als besondere
Anerkennung für sein braves Verhalten wünsche?
Da nieinte paulchen allen Ernstes: „Das
Eiserne Kreizl" Heinz Schmid-Dlmseh
Lardonas letzter Trumpf
„Morgen lasse ich Richard Straußens ,Al-
pensymphonie* spielen, vielleicht reißen da die
Austriaci aus."
Karl Arnold
Atiliquilärenhandel
„I" Amerika verkauft man ,Trümmer der Kathedrale
von Reims'. Heißt ein Geschäft: zehn ganze Reimfcr
Kathedralen sind auf diese weise bis jetzt schon ver-
kauft worden I"
Der ^rteclensmttUonar
Anti-pazifistische Makamen
Auf dem Dampfer Oskar II. — fuhr von
amerikanischer Seite — der hilfsbereite — Mil-
lionär Ford — mit 50 Reportern an Bord —
zum Friedens-Sport — nach einem norwegischen
Fjord, — um von da in neutralen Landen —
seine Friedenspropaganden — auf einer große»
Rundreise — diplomatisch-weise — zu tragen in
weitere Kreise. — Wie Don Quixote von seinem
Schloß, — zog er aus mit seinem Troß, — hat
aber sein Friedensroß — Rosinante mit Glanz —
aufgezäunit am Schwanz — und es wird zum
Mummenschanz — zur Maskerade — sein Kreuz-
zug ohne Gnade.
Denn fürs Erste müßt' — der Herr Pazifist,
— wenn er ehrlich ist — anfangen gleich — drüben
überm großen Heringsteich — im amerikanischen
Bereich! — Da sitzen die Verschwörer — und
Friedensstörer, — die kein friedevollers — Europa
wegen der Dollars, — die sie davon verdienen,
— wollen, trotz heuchelnder Mienen! — Denen
soll er künden — mit klugem Begründen — ihre
Sünden, — ihre gräßlichen, — ehr-vergeßlichen,
— häßlichen — habgierigen, raubtierigen I — Den
Munitionsfabrikanlen, — Kriegsspekulanten —
und philosophischen Heucheltanten, — die zusani-
menraffen die Moneten, — für die Räuber ein-
treten — und für den Frieden beten! — Die
dort an atlantischen Küsten — sich entrüsten —
aus tiefsten Brüsten — über die Metzelei, — die
hier im Gange sei — aber zum Metzen — in Wahr-
heit hetzen — und die Messer wetzen!
Des Weiteren müßte Herr Ford, — der ein
Feind ist vom Mord, — einen Maulkorb an-
legen — Roosevelt, dem tapferen Degen, —
dem Schwätzer — und Hetzer — und Ehrverletzer,
— der wider besseres Wissen — uns herunter-
gerissen — und uns bekriegt möchte wissen! —
Dann wäre zu sorgen, — daß Gesindel, wie
Pierpont Morgan, — nicht darf der Entente
borgen, — ihre Finanzen flicken — und ihr U -
Boote schicken, — was das Pack sich erfrecht —
wider das Völkerrecht! — Er soll sorgen, daß
wirklich neutral — seine Regierung ein-
mal, — die spricht von Moral — und duldet, wie
viehisch brutal — unter dem Schutz von Amerikas
Flaggen — Engländer unsere Blaujacken —
meuchlings anpacken, — worauf dann die Ehr-
losen — noch ermorden die Wehrlosen! — Nicht
flaue Proteste, — sondern ehrliche feste, — ver-
lange Herr Ford — in Washington dort, — wo
jeder Rechtsbruch der Briten — jede Verletzung
der Sitten, — wird freundlich gelitten, — doch
gegen alles was Deutschland im Kampfe tut, —
protestiert wird voll Heldenmut, — weil gegen
so einen Ehreninann — der Deutsche heut' sich
nicht wehren kann! —
Also, verehrter Herr Mister — und Pazifister —
mit dem Ölzweig im Tornister, — bleiben Sie
überm großen Wasser — rät der Verfasser! —
Ihr Zrrtum ist ein krasser: — solange die Hasser
— der Entente am Ruder sind — und mord-
gierige Luder sind — oder habgierige Narren, —
die verharren — bei ihren verfahrenen Karren, —
bedeutet der Zug nach Europien — eine Fahrt
nach Utopien! — Ja, möglicher Weise — entfacht
diese Reise — der Fricdensberserker — die Glut
nur noch stärker! — Wir Deutschen, wir wüßten
— von Pazisophisten — die sich mit Listen —
aufspielen als menschliche Christen — und nichts
sind als tückische Seelen — allerhand zu erzählen;
■ — kommt aber die Pazifistikation — von Seiten
der Pankee-Ration, — dann ist sie uns, dächt'
ich — mächtig — verdächtig! —
Aber, wie's halt so geht: — Schon kommt
die Warnung zu spät! — Bereits ist an Bord —
der Ölzweig Ford — und schwimmt auf dem
Ozeane — mit seiner Karawane .... — Wenn
sie mit ihrem Plane — und ihrem Wahne, — zu
beglücken die Welt, — nur nicht ins Wasser fällt!
rips
1004
Noch ist der blutige Ball nicht gar,
Noch will im grimmigen Reigen
Kein wild verschlungenes Tänzerpaar
Erschöpfung zeigen.
Vielleicht die zwölfte Stunde erst mutz
Lösen das wilde Umkrallen,
Die Wahrheitsstunde! — Erst dann ist Schluß
Wenn die Masken fallen...
Er sprach, wie nur ein Mann,
Des Rechtes Siegelbewahrer,
Ein ehrlicher, g'rader, klarer,
Ein — Deutscher sprechen kann.
Nun mögen die anderen wählen,
Wer unterliegt.
Wir wollen auf Eines zählen:
Die Wahrheit siegt!
A. I». I.
*
Die Erlösung der Geister
3n der italienischen Kammer richtete der
Sozialist Mazzoni die Frage an das Haus:
„Wird damit der Erlösung der Geister gedient,
daß d'Annunzio dem König eine Liste der kriegs-
feindlichen Abgeordneten überreicht hat? Ferner,
daß der „Avanti" konfisziert wurde, als er die
Hotelrechnung veröffentlichen wollte, die die
Stadt Genua für d'Annunzio und seine Reise-
begleiterinnen bezahlen mußte?"
Törichte Frage! Selbstverständlich wird damit
der „Erlöfung der Geister" gedient. Ein König,
der Gedankenfreiheit geben soll, muß doch zuerst
selbst einmal welche haben. Aber wie soll er sich
überhaupt Gedanken darüber machen, welche
von seinen Abgeordneten verbrecherische Schwach-
köpfe und schwachköpsige Verbrecher sind, wenn
er die Namen derjenigen nicht kennt, die nicht
in eine dieser beiden Kategorien gehören? Und
ferner: Wie soll das Volk begeistert bleiben,
wenn es erfährt, daß seine „Auserwählten", seine
Herolde und Helden, zu denen es in göttlicher
Verehrung aufblickt, in einer simplen Flucht von
27 Zimmern kampieren; daß man es wagt, seinem
Abgott und dessen Hu. •. ldinnen ekelhafte Schalen-
tiere und irgendeinen alten, längst vermoderten
französischen Sekt zum Frühstück vorzusetzen?!!
Za, wie soll es?
Diese Sozialisten täten wirklich besser daran,
an der „Erlösung der Geister" mitzuarbeiten, in-
dem sie d'Annunzios Oden in ein gemeinverständ-
liches Italienisch bringen, damit das Volk den
ihm zugedachten Kaviar besser verdauen kann.
Hurrikan
Liebe Jugend!
Als Vater im Frühjahr ins Feld zog, hatte
Paulchen ihm versprochen: recht artig zu sein und
der Mutter keinen Kummer zu verursachen.
Lr hatte auch redlich wort zu halten versucht,
so schwer es ihm rnitunter auch gefallen war.
Die Mutter hatte dies freudig ins Feld be-
richtet und die Weisung erhalten, dem Kleinen zum
Lohne eine besondere weihnachtsfreude zu machen.
Sie frug ihn deshalb, was er sich als besondere
Anerkennung für sein braves Verhalten wünsche?
Da nieinte paulchen allen Ernstes: „Das
Eiserne Kreizl" Heinz Schmid-Dlmseh
Lardonas letzter Trumpf
„Morgen lasse ich Richard Straußens ,Al-
pensymphonie* spielen, vielleicht reißen da die
Austriaci aus."
Karl Arnold
Atiliquilärenhandel
„I" Amerika verkauft man ,Trümmer der Kathedrale
von Reims'. Heißt ein Geschäft: zehn ganze Reimfcr
Kathedralen sind auf diese weise bis jetzt schon ver-
kauft worden I"
Der ^rteclensmttUonar
Anti-pazifistische Makamen
Auf dem Dampfer Oskar II. — fuhr von
amerikanischer Seite — der hilfsbereite — Mil-
lionär Ford — mit 50 Reportern an Bord —
zum Friedens-Sport — nach einem norwegischen
Fjord, — um von da in neutralen Landen —
seine Friedenspropaganden — auf einer große»
Rundreise — diplomatisch-weise — zu tragen in
weitere Kreise. — Wie Don Quixote von seinem
Schloß, — zog er aus mit seinem Troß, — hat
aber sein Friedensroß — Rosinante mit Glanz —
aufgezäunit am Schwanz — und es wird zum
Mummenschanz — zur Maskerade — sein Kreuz-
zug ohne Gnade.
Denn fürs Erste müßt' — der Herr Pazifist,
— wenn er ehrlich ist — anfangen gleich — drüben
überm großen Heringsteich — im amerikanischen
Bereich! — Da sitzen die Verschwörer — und
Friedensstörer, — die kein friedevollers — Europa
wegen der Dollars, — die sie davon verdienen,
— wollen, trotz heuchelnder Mienen! — Denen
soll er künden — mit klugem Begründen — ihre
Sünden, — ihre gräßlichen, — ehr-vergeßlichen,
— häßlichen — habgierigen, raubtierigen I — Den
Munitionsfabrikanlen, — Kriegsspekulanten —
und philosophischen Heucheltanten, — die zusani-
menraffen die Moneten, — für die Räuber ein-
treten — und für den Frieden beten! — Die
dort an atlantischen Küsten — sich entrüsten —
aus tiefsten Brüsten — über die Metzelei, — die
hier im Gange sei — aber zum Metzen — in Wahr-
heit hetzen — und die Messer wetzen!
Des Weiteren müßte Herr Ford, — der ein
Feind ist vom Mord, — einen Maulkorb an-
legen — Roosevelt, dem tapferen Degen, —
dem Schwätzer — und Hetzer — und Ehrverletzer,
— der wider besseres Wissen — uns herunter-
gerissen — und uns bekriegt möchte wissen! —
Dann wäre zu sorgen, — daß Gesindel, wie
Pierpont Morgan, — nicht darf der Entente
borgen, — ihre Finanzen flicken — und ihr U -
Boote schicken, — was das Pack sich erfrecht —
wider das Völkerrecht! — Er soll sorgen, daß
wirklich neutral — seine Regierung ein-
mal, — die spricht von Moral — und duldet, wie
viehisch brutal — unter dem Schutz von Amerikas
Flaggen — Engländer unsere Blaujacken —
meuchlings anpacken, — worauf dann die Ehr-
losen — noch ermorden die Wehrlosen! — Nicht
flaue Proteste, — sondern ehrliche feste, — ver-
lange Herr Ford — in Washington dort, — wo
jeder Rechtsbruch der Briten — jede Verletzung
der Sitten, — wird freundlich gelitten, — doch
gegen alles was Deutschland im Kampfe tut, —
protestiert wird voll Heldenmut, — weil gegen
so einen Ehreninann — der Deutsche heut' sich
nicht wehren kann! —
Also, verehrter Herr Mister — und Pazifister —
mit dem Ölzweig im Tornister, — bleiben Sie
überm großen Wasser — rät der Verfasser! —
Ihr Zrrtum ist ein krasser: — solange die Hasser
— der Entente am Ruder sind — und mord-
gierige Luder sind — oder habgierige Narren, —
die verharren — bei ihren verfahrenen Karren, —
bedeutet der Zug nach Europien — eine Fahrt
nach Utopien! — Ja, möglicher Weise — entfacht
diese Reise — der Fricdensberserker — die Glut
nur noch stärker! — Wir Deutschen, wir wüßten
— von Pazisophisten — die sich mit Listen —
aufspielen als menschliche Christen — und nichts
sind als tückische Seelen — allerhand zu erzählen;
■ — kommt aber die Pazifistikation — von Seiten
der Pankee-Ration, — dann ist sie uns, dächt'
ich — mächtig — verdächtig! —
Aber, wie's halt so geht: — Schon kommt
die Warnung zu spät! — Bereits ist an Bord —
der Ölzweig Ford — und schwimmt auf dem
Ozeane — mit seiner Karawane .... — Wenn
sie mit ihrem Plane — und ihrem Wahne, — zu
beglücken die Welt, — nur nicht ins Wasser fällt!
rips
1004