Aleiknacktskneipe 1915
Die ihr schwingt die Farben-Mützen
Heut an Flanderns Wogenstrand,
Wasgaukämpen, Balkanschützen,
Sturmvolk, die im Russenland,
Die ihr hell den Schwertknauf dröhnen
Laßt an ferner Welten Tor —
Allen treuen Musensöhnen
Kling' der Weihnachtsgruß empor.
Denkt des Glücks ihr, unermeffen,
Wie vom Tannbaumlichterstrahl
Überglänzt wir stramm gesessen
Fn der Kneipe hohem Saal?
Wie uns, Humpenklänge tauschend,
Sang und Spatz so frisch umspielt
Und die Burschenfreude rauschend
Ihren frohen Umzug hielt?
Heut ertönt kein Burschen-Singen
In Allheidelberger Pracht,
All die forschen Jungen schwingen
Ihren Stahl heut, daß es kracht.
Und sie stehn mit scharfen Streichen
Fest, wie einst auf blut'gem Sand;
Stolze Siegerkronen reichen
Sie dem deutschen Vaterland.
Immer zäher, nimmer müder
Ringen sie in Grimm und Kraft.
Ach, warum so viele Brüder
Hat die Rornc »ns gerafft?!
Allen, die auf Ehrcnbahnen
Sanken still im heiligen Streit,
Senken stolz wir uns're Fahnen,
Sei ein Tannreis schlicht gereiht.
Wenn verrauscht einst und verklungen
Ist des Sturmgotts Flügelwehn,
In der Heimat, neu errungen,
Gibt's auch uns ein Wiedersehn.
In der Heimat blüht uns wieder
Burschenglück am Neckarstrand
Und die Kraft der Siegeslieder:
Ehre, Freiheit, Vaterland!
Tritz Ullmcr Leutnant
Der Ordinarius A- Fiebi«er
„Ich habe nie geglaubt, daß der Primaner
und Kriegsfreiwillige Meier III Deutschland so
verteidigen könnte, wo er im Deutschen doch
immer 'n blanken Vierer hatte!"
Liebe Jugend!
Der Feldwebel belehrt uns über Verleihung
von Vrden und Ehrenzeichen und beendet seine
rhetorische Glanzleistung mit folgenden Worten:
„Und wer sich von Luch bis zum Eintreffen
der kaiserlichen Verordnung, daß der Landsturm
aufgelöst ist, am meisten in der Kantine 'rumje-
drückt hat, wie Sie, kserr Amtsrichter, erhält von
mir, als äußeres Zeichen der Dankbarkeit, den
Kantinenorden am selben Zijarrenbande. Der
macht sich dann später an Ihrem Strafkammer-
hemde janz hübsch!"
Die Knaben spielen mit Eifer Krieg und weil
die Deutschen doch immer siegen muffen, so ist
vom Anführer gleich die Einteilung getroffen,
daß jeder einmal Feind sein muß, um die nötigen
Prügel in Empfang zu nehmen.
Neulich kommt unser Junge heim und wir
können schon von weitem feststellen, daß ihm die
Rolle des Feindes zugefallen ist.
Ich frage ihn, ob er nun wohl die Geschichte
satt habe?
Er spricht: „Weil ich heute der Russe war?
Ach! Das macht gar nichts. Fein war 's doch!
Der Berger - Kurt hat mir sogar eine richtige,
lebendige Laus geborgt."
Die Approbierte
Lin paar Feldgraue stehen in Lille vor einer
Teestube und sind sich noch nicht schlüssig, ob sie
eintreten sollen. Sie fragen einen vorübergehenden
Landstürmler: „Gibt's Amüsement da drinnen?"
„Und ob!" flüstert der Cicerone, „die In-
haberin ist eine wunderschöne Uladmoisell'!"
„Kann sie auch ein bißchen Deutsch?" forschen
die beiden andern. „Natürlich!" meint der Land-
sturmmann, „die hat da drinnen schon
anno 70 serviert!"
Kanonier Engel
_
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ÄlBCr../...5 «I
BalscfiariFcldporipackuii^
ein reizendesWeihnathlsöeschenk
c"H%,FUr unsere Feldgrauen
m KiimflerMer oriainellerAufmailvunö
^ Z&h ringer
3iMt: 50 oder w cj&cfc je mch Wdü der11111
obengenannten bebamfen u//neuen
MarKen / Alb “veBmlifeirtffii’//
Diese neue NMMMMMmgseignet
dch zurVerSendun^ ins leid SelM dort-
bin vo der Pabetverbehr ^edperri föt /
V/M/E
c:
Bel etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „JUGEND“ Bezug zu nehmen.
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Die ihr schwingt die Farben-Mützen
Heut an Flanderns Wogenstrand,
Wasgaukämpen, Balkanschützen,
Sturmvolk, die im Russenland,
Die ihr hell den Schwertknauf dröhnen
Laßt an ferner Welten Tor —
Allen treuen Musensöhnen
Kling' der Weihnachtsgruß empor.
Denkt des Glücks ihr, unermeffen,
Wie vom Tannbaumlichterstrahl
Überglänzt wir stramm gesessen
Fn der Kneipe hohem Saal?
Wie uns, Humpenklänge tauschend,
Sang und Spatz so frisch umspielt
Und die Burschenfreude rauschend
Ihren frohen Umzug hielt?
Heut ertönt kein Burschen-Singen
In Allheidelberger Pracht,
All die forschen Jungen schwingen
Ihren Stahl heut, daß es kracht.
Und sie stehn mit scharfen Streichen
Fest, wie einst auf blut'gem Sand;
Stolze Siegerkronen reichen
Sie dem deutschen Vaterland.
Immer zäher, nimmer müder
Ringen sie in Grimm und Kraft.
Ach, warum so viele Brüder
Hat die Rornc »ns gerafft?!
Allen, die auf Ehrcnbahnen
Sanken still im heiligen Streit,
Senken stolz wir uns're Fahnen,
Sei ein Tannreis schlicht gereiht.
Wenn verrauscht einst und verklungen
Ist des Sturmgotts Flügelwehn,
In der Heimat, neu errungen,
Gibt's auch uns ein Wiedersehn.
In der Heimat blüht uns wieder
Burschenglück am Neckarstrand
Und die Kraft der Siegeslieder:
Ehre, Freiheit, Vaterland!
Tritz Ullmcr Leutnant
Der Ordinarius A- Fiebi«er
„Ich habe nie geglaubt, daß der Primaner
und Kriegsfreiwillige Meier III Deutschland so
verteidigen könnte, wo er im Deutschen doch
immer 'n blanken Vierer hatte!"
Liebe Jugend!
Der Feldwebel belehrt uns über Verleihung
von Vrden und Ehrenzeichen und beendet seine
rhetorische Glanzleistung mit folgenden Worten:
„Und wer sich von Luch bis zum Eintreffen
der kaiserlichen Verordnung, daß der Landsturm
aufgelöst ist, am meisten in der Kantine 'rumje-
drückt hat, wie Sie, kserr Amtsrichter, erhält von
mir, als äußeres Zeichen der Dankbarkeit, den
Kantinenorden am selben Zijarrenbande. Der
macht sich dann später an Ihrem Strafkammer-
hemde janz hübsch!"
Die Knaben spielen mit Eifer Krieg und weil
die Deutschen doch immer siegen muffen, so ist
vom Anführer gleich die Einteilung getroffen,
daß jeder einmal Feind sein muß, um die nötigen
Prügel in Empfang zu nehmen.
Neulich kommt unser Junge heim und wir
können schon von weitem feststellen, daß ihm die
Rolle des Feindes zugefallen ist.
Ich frage ihn, ob er nun wohl die Geschichte
satt habe?
Er spricht: „Weil ich heute der Russe war?
Ach! Das macht gar nichts. Fein war 's doch!
Der Berger - Kurt hat mir sogar eine richtige,
lebendige Laus geborgt."
Die Approbierte
Lin paar Feldgraue stehen in Lille vor einer
Teestube und sind sich noch nicht schlüssig, ob sie
eintreten sollen. Sie fragen einen vorübergehenden
Landstürmler: „Gibt's Amüsement da drinnen?"
„Und ob!" flüstert der Cicerone, „die In-
haberin ist eine wunderschöne Uladmoisell'!"
„Kann sie auch ein bißchen Deutsch?" forschen
die beiden andern. „Natürlich!" meint der Land-
sturmmann, „die hat da drinnen schon
anno 70 serviert!"
Kanonier Engel
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BalscfiariFcldporipackuii^
ein reizendesWeihnathlsöeschenk
c"H%,FUr unsere Feldgrauen
m KiimflerMer oriainellerAufmailvunö
^ Z&h ringer
3iMt: 50 oder w cj&cfc je mch Wdü der11111
obengenannten bebamfen u//neuen
MarKen / Alb “veBmlifeirtffii’//
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dch zurVerSendun^ ins leid SelM dort-
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V/M/E
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Bel etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „JUGEND“ Bezug zu nehmen.
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