Die jögernden Richter
Ter bereits anberaumte Prozeß gegen Jaurds'
Mörder wurde abermals auf unbestimmte Zeit vertagt.
Wir glauben's gern, daß ihr euch scheut
Beim drohenden Dsbacle heut'
Die Tat verfolgen zu müssen,
Die ihn, der allein noch ehrlich und klar
Inmitten frivoler Narren war,
Stumm machte mit Meuchlerschüssen!
Doch ob ihr vertagt und wieder vertagt
Den „Fall", der euch so wenig behagt:
Er läßt sich nicht „Niederschlagen"!
Der Tag wird kommen, vor dem euch bangt,
Da das ganze Volk die Sühne verlangt —
Dann geht's euch an den Kragen!
Mit wildem Schreien umgellt's euch dann:
„Man mordete Frankreich mit diesem Mann,
Und das tatet ihr Richter da droben!"
Datin fallen die Masken der Niedertracht —
Dann wird der Prozeß desto kürzer gemacht,
Je länger ihr jetzt ihn verschoben!
# Sassafras»
Rarcen-Ruiistftückchen
In Südwestafrika haben die Engländer, wie
Staatssekretär Dr. Sols im Reichstag ausführte,
die Landkarte gefälscht, indem sie den Ort
Nakab-Süd, der auf deutschem Gebiet liegt,
in das englische Territorium einzeichneten und
nachher behaupteten, wir hätten diesen „englischen"
Ort angegriffen und besetzt.
Das ist perfid! Wemr sic noch den deutschen
Ort Ru hieben in ihre Landkarte als ihren
Besitz eingetragen hätten! Denn der ist ja tat-
sächlich von Engländern besetzt.
C. Fr.
Bis zum Sieg ...
Heros gibt eine vielbändige Geschichte des
Weltkriegs heraus, deren letzter Band, wie er
soeben anzeigt, am 31. Dezember 1915 heraus-
kommen und den Titel „Bis z u m Sie g"
tragen soll. Wir glauben, daß sich die Ausgabe
doch auf den kommenden ersten April
verschieben wird. Taifun
Condorjagd
0ott sei Dank, jetzt liegt sie llrin
ln den Dardanellen,
Die Cntentebrüderfippe,
Und befreit ist Kluft und Klippe
von den Spießgesellen.
lange krallten sie sich ein,
Doch die Käuberklanen
wurden, trotz dem wetzgewimmer
von de; Ciirken Schwert für immer
Ihnen abgetzanen.
Blutend will das beierpaar
Noch die fange schlagen
Um den nächsten bissen heute,
Doch es geht nicht mehr um beute.
Seht nm Kops und Kragen!
Lorbeer dir. Ssmanenschwert!
Aus dem Osten glimmen
Sehn wir schon de; Lage; feier,
Da die wüsten leichengeier
Lot im Meere schwimmen!
fl. v. N.
Verdächtiges Hvancement
Ioffre (zu French): „Rollcge, — auch
Oberbefehlshaber aller Truppen in allen Erd-
teilen geworden."
„Ves! wie beißt dicnächstc Rangerhöhung?"
„Zylinder Hut!"
Kriegsral
General: „Ich möchte
be-
Dcr italienische
merken, daß..."
Der französische General: „Ihre ausnahms-
weise geduldete Anwesenheit verpflichtet Sie durch-
aus nicht zu Bemerkungen irgend welcher Art!"
Der italicn. General: „Ich muß aber den-
noch sagen, daß ..."
Der franz. General: „Ihrer Waschfrau, bitte!
Nicht uns! — Das Wort hat der Herr Vertreter
Englands!"
Der englische General: „Well! — Was
wollen Sie tun für Ägypten?"
Der belgt:d>c General „Ich denke, wir er-
wägen zuerst, wie den kleinen Staaten zu helfen ist?"
Der serbische General: „Sehr richng!"
Der engl. General: „Die kleinen Staaten
stehen unter dem Schutze Englands!"
Der belg. General: „Und unter der Ver-
waltung Deutschlands!"
Der russische General: „Die Deutschen sind
schrecklich inkonsequent: Sie werden immer ge-
schlagen, aber sie gehen niemals zurück!"
Der belg. General: „Wie Sie wissen, ist das
belgische Heer seit sechzehn Monaten aus Belgien
vertrieben!"
Der engl General: „Well! —■ Schicken Sie
das Heer nach Ägypten!"
Orient-CxprelZ 1916
„Well! — Uns ist
„Saloniki muß ge-
Reden Sie mal
A. Schmidhammer
Sie bringen auf einendem Sifenband,
Was die Sommer gebaren im Morgenland,
Und tauschen dagegen die eisernen Gaben,'
Die harte Winter geschmiedet haben.
Der italicn. General: „Ich frage an ...."
Der franz. General: „Ob wir etwas dagegen
haben, wenn Sie jetzt frühstücken gehen, nicht
wahr? Nein, wir haben nichts dagegen!"
Der italicn. General: „Aber ..."
Der franz. General: „Wenn Sie gehen wollen,
dann gehen Sie, bitte, gleich! Es ist unerhört,
uns deshalb immer wieder in unseren wichtigen
Beratungen zu stören!"
Der italicn. General (zieht sich gekränkt zurück).
Der montenegrinische General tzum englischen
General, leise): „Ich habe auch Hunger! Können
Sie mir fünf Francs leihen?"
Der engl. General: „Yes! Wieviel Mann
schicken Sie dafür nach Ägypten?"
Der serb. General: „Wir haben von unserer
Armee rund hunderttausend Mann gerettet. Wie
gedenken die Herren Verbündeten diese zu unter-
stützen ?"
Der engl. General: „England erklärt sich be-
reit, Ihnen in Ägypten neue Schlachtfelder zur
Verfügung zu stellen!"
Der montcncgrin. General (zieht sich mit den
fünf Francs unter Hinterlassung eines vierverbänd-
lerischen Ehrenwortes zurück).
Der franz. General: „Sie sprechen immer
von Ägypten. Zuerst müssen wir doch unsere
Position in Saloniki zu stärken versuchen!"
Der russ. General: „Apropos — stärken!"
(Er beschäftigt sich längere Zeit mit einer Flasche und
einem'großen Glas.)
Der engl. General: „Ich bin gegen die Fort-
setzung der Balkan-Operationen!"
Der franz. General: „Es handelt sich aber
doch unt unser Prestige!"
Der engl. General:
Ägypten wichtiger!"
Der franz. General:
halten werden!"
Der engl. General: „Schön!
mit Mackensen darüber!"
Der belg. General: „Die Herren entschuldigen
— die Greuel-Kommission erwartet mich." (Er
geht ab.)
Der russ. General: „Die Greuel-Kommission?
Da komme ich mit! In Kurland haben die Deut-
schen einen Einwohner geimpft . . ." (Er stürzt
hinaus.)
Der franz. General: „Und ich sage, Saloniki
muß ..."
Der engl. General: „. .. geräumt
werden!"
Der franz. General: „Herr!!!"
Der engl. General: „Herr!!!"
Der serb. General (schiebt das Tinten-
zeug ein und verschwindet).
Der japanische General (zum Se-
kretär, mit freundlichem Lächeln): „Schrei-
ben Sie der Presse: ,Die Verhandlungen
ergaben wie immer völlige Überein-
stimmung der Ansichten!'"
I,en.
Wenn Hindenburg spricht . . .
Manchmal, wen» die Feinde lügen,
Daß sich alle Balken biegen,
Dann spricht er . . .
Spricht von heißem, kühnem Streiten
Und von leiddurchwob'nen Zeiten,
Ernst und schwer . . .
Doch mit einem stillen Lachen
Sagt er dann: „Wir werden's machen!"
Und es geht
Frischer Mut durch alle Seelen,
Die sich hart mit Sorgen quälen!
Und es weht
Frischer Wind in müde Stille,
Strafft sich jeder kleine Wille
Hoch und hehr!
Manchmal, wenn die Feinde lügen,
Daß sich alle Balken biegen,
Dann spricht er . . . ten.
18
Ter bereits anberaumte Prozeß gegen Jaurds'
Mörder wurde abermals auf unbestimmte Zeit vertagt.
Wir glauben's gern, daß ihr euch scheut
Beim drohenden Dsbacle heut'
Die Tat verfolgen zu müssen,
Die ihn, der allein noch ehrlich und klar
Inmitten frivoler Narren war,
Stumm machte mit Meuchlerschüssen!
Doch ob ihr vertagt und wieder vertagt
Den „Fall", der euch so wenig behagt:
Er läßt sich nicht „Niederschlagen"!
Der Tag wird kommen, vor dem euch bangt,
Da das ganze Volk die Sühne verlangt —
Dann geht's euch an den Kragen!
Mit wildem Schreien umgellt's euch dann:
„Man mordete Frankreich mit diesem Mann,
Und das tatet ihr Richter da droben!"
Datin fallen die Masken der Niedertracht —
Dann wird der Prozeß desto kürzer gemacht,
Je länger ihr jetzt ihn verschoben!
# Sassafras»
Rarcen-Ruiistftückchen
In Südwestafrika haben die Engländer, wie
Staatssekretär Dr. Sols im Reichstag ausführte,
die Landkarte gefälscht, indem sie den Ort
Nakab-Süd, der auf deutschem Gebiet liegt,
in das englische Territorium einzeichneten und
nachher behaupteten, wir hätten diesen „englischen"
Ort angegriffen und besetzt.
Das ist perfid! Wemr sic noch den deutschen
Ort Ru hieben in ihre Landkarte als ihren
Besitz eingetragen hätten! Denn der ist ja tat-
sächlich von Engländern besetzt.
C. Fr.
Bis zum Sieg ...
Heros gibt eine vielbändige Geschichte des
Weltkriegs heraus, deren letzter Band, wie er
soeben anzeigt, am 31. Dezember 1915 heraus-
kommen und den Titel „Bis z u m Sie g"
tragen soll. Wir glauben, daß sich die Ausgabe
doch auf den kommenden ersten April
verschieben wird. Taifun
Condorjagd
0ott sei Dank, jetzt liegt sie llrin
ln den Dardanellen,
Die Cntentebrüderfippe,
Und befreit ist Kluft und Klippe
von den Spießgesellen.
lange krallten sie sich ein,
Doch die Käuberklanen
wurden, trotz dem wetzgewimmer
von de; Ciirken Schwert für immer
Ihnen abgetzanen.
Blutend will das beierpaar
Noch die fange schlagen
Um den nächsten bissen heute,
Doch es geht nicht mehr um beute.
Seht nm Kops und Kragen!
Lorbeer dir. Ssmanenschwert!
Aus dem Osten glimmen
Sehn wir schon de; Lage; feier,
Da die wüsten leichengeier
Lot im Meere schwimmen!
fl. v. N.
Verdächtiges Hvancement
Ioffre (zu French): „Rollcge, — auch
Oberbefehlshaber aller Truppen in allen Erd-
teilen geworden."
„Ves! wie beißt dicnächstc Rangerhöhung?"
„Zylinder Hut!"
Kriegsral
General: „Ich möchte
be-
Dcr italienische
merken, daß..."
Der französische General: „Ihre ausnahms-
weise geduldete Anwesenheit verpflichtet Sie durch-
aus nicht zu Bemerkungen irgend welcher Art!"
Der italicn. General: „Ich muß aber den-
noch sagen, daß ..."
Der franz. General: „Ihrer Waschfrau, bitte!
Nicht uns! — Das Wort hat der Herr Vertreter
Englands!"
Der englische General: „Well! — Was
wollen Sie tun für Ägypten?"
Der belgt:d>c General „Ich denke, wir er-
wägen zuerst, wie den kleinen Staaten zu helfen ist?"
Der serbische General: „Sehr richng!"
Der engl. General: „Die kleinen Staaten
stehen unter dem Schutze Englands!"
Der belg. General: „Und unter der Ver-
waltung Deutschlands!"
Der russische General: „Die Deutschen sind
schrecklich inkonsequent: Sie werden immer ge-
schlagen, aber sie gehen niemals zurück!"
Der belg. General: „Wie Sie wissen, ist das
belgische Heer seit sechzehn Monaten aus Belgien
vertrieben!"
Der engl General: „Well! —■ Schicken Sie
das Heer nach Ägypten!"
Orient-CxprelZ 1916
„Well! — Uns ist
„Saloniki muß ge-
Reden Sie mal
A. Schmidhammer
Sie bringen auf einendem Sifenband,
Was die Sommer gebaren im Morgenland,
Und tauschen dagegen die eisernen Gaben,'
Die harte Winter geschmiedet haben.
Der italicn. General: „Ich frage an ...."
Der franz. General: „Ob wir etwas dagegen
haben, wenn Sie jetzt frühstücken gehen, nicht
wahr? Nein, wir haben nichts dagegen!"
Der italicn. General: „Aber ..."
Der franz. General: „Wenn Sie gehen wollen,
dann gehen Sie, bitte, gleich! Es ist unerhört,
uns deshalb immer wieder in unseren wichtigen
Beratungen zu stören!"
Der italicn. General (zieht sich gekränkt zurück).
Der montenegrinische General tzum englischen
General, leise): „Ich habe auch Hunger! Können
Sie mir fünf Francs leihen?"
Der engl. General: „Yes! Wieviel Mann
schicken Sie dafür nach Ägypten?"
Der serb. General: „Wir haben von unserer
Armee rund hunderttausend Mann gerettet. Wie
gedenken die Herren Verbündeten diese zu unter-
stützen ?"
Der engl. General: „England erklärt sich be-
reit, Ihnen in Ägypten neue Schlachtfelder zur
Verfügung zu stellen!"
Der montcncgrin. General (zieht sich mit den
fünf Francs unter Hinterlassung eines vierverbänd-
lerischen Ehrenwortes zurück).
Der franz. General: „Sie sprechen immer
von Ägypten. Zuerst müssen wir doch unsere
Position in Saloniki zu stärken versuchen!"
Der russ. General: „Apropos — stärken!"
(Er beschäftigt sich längere Zeit mit einer Flasche und
einem'großen Glas.)
Der engl. General: „Ich bin gegen die Fort-
setzung der Balkan-Operationen!"
Der franz. General: „Es handelt sich aber
doch unt unser Prestige!"
Der engl. General:
Ägypten wichtiger!"
Der franz. General:
halten werden!"
Der engl. General: „Schön!
mit Mackensen darüber!"
Der belg. General: „Die Herren entschuldigen
— die Greuel-Kommission erwartet mich." (Er
geht ab.)
Der russ. General: „Die Greuel-Kommission?
Da komme ich mit! In Kurland haben die Deut-
schen einen Einwohner geimpft . . ." (Er stürzt
hinaus.)
Der franz. General: „Und ich sage, Saloniki
muß ..."
Der engl. General: „. .. geräumt
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Der franz. General: „Herr!!!"
Der engl. General: „Herr!!!"
Der serb. General (schiebt das Tinten-
zeug ein und verschwindet).
Der japanische General (zum Se-
kretär, mit freundlichem Lächeln): „Schrei-
ben Sie der Presse: ,Die Verhandlungen
ergaben wie immer völlige Überein-
stimmung der Ansichten!'"
I,en.
Wenn Hindenburg spricht . . .
Manchmal, wen» die Feinde lügen,
Daß sich alle Balken biegen,
Dann spricht er . . .
Spricht von heißem, kühnem Streiten
Und von leiddurchwob'nen Zeiten,
Ernst und schwer . . .
Doch mit einem stillen Lachen
Sagt er dann: „Wir werden's machen!"
Und es geht
Frischer Mut durch alle Seelen,
Die sich hart mit Sorgen quälen!
Und es weht
Frischer Wind in müde Stille,
Strafft sich jeder kleine Wille
Hoch und hehr!
Manchmal, wenn die Feinde lügen,
Daß sich alle Balken biegen,
Dann spricht er . . . ten.
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