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ganz obenhin: „Meine jetzige Wohnung (er hat
ein möbliertes Zimmer) ist nicht warm zu kriegen.
Für meine Bibliothek (er hat ein möbliertes Zim-
mer) mußte ich mir zur Luftheizung jüngst noch
einen Petroleum-Vfen kaufen."
„Schade," meinte Lehmann, „daß Sie mir
das nicht früher gesagt haben. Ich habe noch
einen sehr guten Petroleum Vfen unbenützt auf
dem Speicher stehen, den hätte ich Inen doch gnr
leihen können."
Pause!-
Axel rutscht unruhig auf seinem Sessel bin und
her. Endlich meint er: „Lieber Lehmann — äh
— ein Geständnis — ich habe den Ereignissen
vorgegriffcn — äh — der Petroleum-Vfen ist noch
nicht gekauft — ich wäre Ihnen also sehr dank-
bar — —"
Pause!-
Lehmann rutscht unruhig auf seinem Sessel
hin und her. Endlich sagt er: „Lieber Streicher
— ich muß Ihnen nun meinerseits gestehen —
ich habe gar keinen Petroleum-Vfen auf dem
Speicher." Ferdinand Kahn
*
Liebe Jugend!
Sitzt da auf der schwäbischen Eisenbahn eine
Unschuld vom Lande dem perrn Schultheiß gegen-
über. Leutselig verwickelt er sie in ein Gespräch.
„Fräulein," sagt , er, „Sie sind heute mein
schönes vis-ä-vis."
Neugierig fragt bald nachher die Schöne ihre
Mutter: „Mutter, der Aalener Schultes Hot z»
inir gfagt, i sei sein .Wisawih was ischt denn des?"
Die Mutter erklärt: „Guck, do bischt Du, und
dort drüben ischts Schbritzahänsle (Spritzenhaus),
des ischt Dci ,wisamü."
Am Tage darauf fuhr die Schöne mit dem
kjerrn Lebrer im Zügle. Begierig, ihre ncuer-
worbene Weisheit zum besten zu geben, begann
sie also ihr Gespräch: „perr Lehrer, heut sind
S'c mei Schbritzahänsle!"
L^ rr s lrcht Karl Arnold Felde>
„Morgenstrtnd' hat Gold im LNrind — hm, mir scheint, sie hat'- auch schon
auf die Rcichsbank getragen "
Der Petroleum-Ofen
Axel Streicher liebt es als sehr begüterter Aa-
valier aufzutreten; Gtto Lehmann ist zufrieden,
wenn man ihn für einen wohlhabenden Bürger
hält, was beide in Wirklichkeit sind, ergibt sich
aus Folgendem:
Axel Streicher kam jüngst zu Lehmann, setzte
sich mit der ihm eigenen Grazie lässig in einen
Fauteuil und meinte im Laufe der Aonversation
l-i ß. EJ5DT
liel etwaigen Bestellungen bittet man anr die M iinelmer „JL’GEiM)" Bezug au nelnueu.
;i4
ganz obenhin: „Meine jetzige Wohnung (er hat
ein möbliertes Zimmer) ist nicht warm zu kriegen.
Für meine Bibliothek (er hat ein möbliertes Zim-
mer) mußte ich mir zur Luftheizung jüngst noch
einen Petroleum-Vfen kaufen."
„Schade," meinte Lehmann, „daß Sie mir
das nicht früher gesagt haben. Ich habe noch
einen sehr guten Petroleum Vfen unbenützt auf
dem Speicher stehen, den hätte ich Inen doch gnr
leihen können."
Pause!-
Axel rutscht unruhig auf seinem Sessel bin und
her. Endlich meint er: „Lieber Lehmann — äh
— ein Geständnis — ich habe den Ereignissen
vorgegriffcn — äh — der Petroleum-Vfen ist noch
nicht gekauft — ich wäre Ihnen also sehr dank-
bar — —"
Pause!-
Lehmann rutscht unruhig auf seinem Sessel
hin und her. Endlich sagt er: „Lieber Streicher
— ich muß Ihnen nun meinerseits gestehen —
ich habe gar keinen Petroleum-Vfen auf dem
Speicher." Ferdinand Kahn
*
Liebe Jugend!
Sitzt da auf der schwäbischen Eisenbahn eine
Unschuld vom Lande dem perrn Schultheiß gegen-
über. Leutselig verwickelt er sie in ein Gespräch.
„Fräulein," sagt , er, „Sie sind heute mein
schönes vis-ä-vis."
Neugierig fragt bald nachher die Schöne ihre
Mutter: „Mutter, der Aalener Schultes Hot z»
inir gfagt, i sei sein .Wisawih was ischt denn des?"
Die Mutter erklärt: „Guck, do bischt Du, und
dort drüben ischts Schbritzahänsle (Spritzenhaus),
des ischt Dci ,wisamü."
Am Tage darauf fuhr die Schöne mit dem
kjerrn Lebrer im Zügle. Begierig, ihre ncuer-
worbene Weisheit zum besten zu geben, begann
sie also ihr Gespräch: „perr Lehrer, heut sind
S'c mei Schbritzahänsle!"
L^ rr s lrcht Karl Arnold Felde>
„Morgenstrtnd' hat Gold im LNrind — hm, mir scheint, sie hat'- auch schon
auf die Rcichsbank getragen "
Der Petroleum-Ofen
Axel Streicher liebt es als sehr begüterter Aa-
valier aufzutreten; Gtto Lehmann ist zufrieden,
wenn man ihn für einen wohlhabenden Bürger
hält, was beide in Wirklichkeit sind, ergibt sich
aus Folgendem:
Axel Streicher kam jüngst zu Lehmann, setzte
sich mit der ihm eigenen Grazie lässig in einen
Fauteuil und meinte im Laufe der Aonversation
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liel etwaigen Bestellungen bittet man anr die M iinelmer „JL’GEiM)" Bezug au nelnueu.
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