Die Mürcligen
Der Haager „Nieuwe Courant" meldet aus
London: Das Gericht fällte in einem von Sir
Georges McGill angestrengten Verfahren, in dem
entschieden werden sollte, ob Sir Edward Speyer
und Sir Ernest Cassel das Recht haben, Mit-
glieder des Geheimen Staatsrates zu sein, das Ur-
teil, daß beide, obwohl sie Ausländer von Geburt
seien, der Würde nicht entkleidet zu werden brauchen.
Ehret sie still!
Haben die Zwei nicht in Worten und Taten
Britisch und heuchlerisch Deutschland verraten,
Bester Sir Gill?
's ist nicht lang her,
Daß diese Beiden die Lautesten waren,
Als man uns Mordbrenner hieß und Barbaren!
Wißt Zhr's nicht mehr?
Glaubt nur, Sir Gill:
Beide verdienten es reichlich auf Erden,
Britische Großwürdenträger zu werden!
Ehret sie still! * i,em.
Unterhaus
Dev Sprecher: „Die Regierung der vereinigten
Königreiche wird die Ehre haben, eine Reihe kurzer
Anfragen zu beantworten."
Lord Meeriswoorsht (zu Viscount Bankholder)!
„Wetten, daß Laddstock anfangen wird?"
Viscount Bankholder: „Ich setze ein Pfund
auf Sairbloed!"
Mr. Laddstock: „Ist die Regierung bereit..."
Viscount Bankhslder (einen Check an Lord
Meeriswoorsht gebend): „Euer Pfund, Sir! —
Wetten, daß Sairbloed guter Zweiter wird?"
Lord Meeriswoorsht: „Gemacht!"
Mr. Laddstock: „.... Auskunft über den
Stand der Aktionen zu geben?"
Der Premierminister: „Die Regierung ist
bereit!"
Viscount Bankhslder: „Weiten, daß Ladd-
stock betimpelt wird?"
Lord Meeriswoorsht: „Die Wette ist nicht
zu halten!"
Der Unterstaatssekretär im Rriegsamt: „Der
Stand der Aklionen ist der, daß unsere Truppen
zurzeit auf verschiedenen Kriegsschauplätzen gegen
die Truppen unserer Feinde kämpfen!"
Mr. Laddstock: „Ich danke!" (Er setzt sich.)
Mr. Sairbloed: „Ist die Regierung bereit..."
Lord tNeeriswoorsht (gibt den Check zurück):
„Euer Pfund, Sir!"
Mr. Sairbloed: ,,.... Auskunft zu geben,
ob gegen London Luftschiff-Angriffe staitgefunden
haben?"
Der Unterstaatssekretär imRriegsamt: „Ja-
wohl, es haben Luftschiff-Angriffe gegen London
stattgefunden!"
Mr. Sairbloed: „Welche Maßnahnien hat
die Regierrmg zur Verhütung weiterer Angriffe
vorgesehen?"
Der Lhes der Luftschiffangriffabwekrkom>
Mission: „Wir haben in allen neutralen Blättern
Klage über die Angriffe gegen das vollkommen
unverteidigte London geführt. Außerdem sind die
sehr starken Verteidigungsanlagen uni 30 Ge-
schütze und um 50 Maschinengewehre vermehrt
worden."
Mr. Sairbloed: „Ich danke!" (Er setzt sich.)
Laptain Brigglebp: „Ist die Regierung be-
reit, Auskunft zu geben, wieviel Prozent Tonliage
unsere Handelsflotte bisher verloren hat?"
Der Unterstaatssekretae im Marineamt:
„Wir haben bisher 0,004 Prozent Tonnage ver-
loren. Die übrigen 93,5 Prozent sind fast un-
beschädigt."
Laptain Bvigglcby: „Ich danke!" (Er setzt sich.)
Mr. Glowbmx: „Ist die Regierung bereit, zu
bestätigen, daß die türkische Armee ganz und gar
von Munition entblößt ist?"
Der Staatssekretär im Rriegsamt: „Die
Regierung ist mit Vergnügen bereit, das zu be-
stätigen!"
Mr. Glowbnip: „Wie kommt es dann, daß
die Türke:! dennoch iinstande sind, das Feuer
unserer Kriegsschiffe und Batterien zu erwidern?"
(Unruhe am Regierungstisch.)
Der Minister des Aeußeren (nach einer län-
geren Beratung mit den anderen Ministern): „Die
Regierung glaubt vermuten zu dürfen, daß eine
dritte Macl>t der Türkei Munition liefert."
Mr. Glowbnip: „Ich danke." (Er setzt sich.)
Mr. Boptelsnider: „Ist die Regierung bereit,
zu versichern, daß der Erfolg der'Freiwilligen-
Anwerbung die allgemeine Wehrpflicht uunöiig
macht?"
Der Staatssekretär im Ministerium des
Innern: „Die Regierung ist bereit, das zu ver-
sichern!"
llkr. Bovtelsnidcr: „Wird die Regierung die
allgemeine Wehrpflicht dennoch einführen müssen?"
Der Staatssekretär im Ministerium des
Innern: „Die Regierung wird die allgemeine
Wehrpflicht dennoch einführen müssen!"
Mr. Boptclsnider: „Ich danke!" (Er setzt sich.)
Lord Meeriswoorsht: „Ich wette dennoch
fünf Pfund gegen die allgemeine Wehrpflicht!"
Viscount Bankholder: „Gemacht!"
Der Sprecher: „Ist von den sehr Ehrenwerien
etwas gegen den Schluß der Sitzung einzuwenden?"
Mr. Slcepfinc: „Rein! — Vorausgesetzt, daß
die Regierung morgen wieder bereit sein wird, An-
fragen zu beantworien!"
Der Premierminister: „Die Regierung wird
morgen wieder bereit sein, Anfrage» zu beant-
worten !"
Lord Meeriswoorsht: „Wetten, daß . . .."
(Ter Rest verklingt im Lärm des allgemeinen Aufbruchs.)
-st Len.
-Liebe Jugend!
Lin russischer Minister erzählt seinem Intimus,
daß auf die in seinem Amts-Blatt erschienene Bitte
um Geldmittel zur Beschaffung von Weihnachts-
geschenken für die im Felde stehenden Soldaten
kfunderttausende von Rubeln eingegangen seien.
Prompt fragt der andere Moskowiter: „Brüder-
chen, und wirst D u Dich nun zur Ruhe fetzen?"
Richard Rost
(Von der Front zurück
„Die Germans wollen zerstören alle Rulrurwerke: 200 Meter vor mir haben sie eine Granate platzen lassen!"
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Der Haager „Nieuwe Courant" meldet aus
London: Das Gericht fällte in einem von Sir
Georges McGill angestrengten Verfahren, in dem
entschieden werden sollte, ob Sir Edward Speyer
und Sir Ernest Cassel das Recht haben, Mit-
glieder des Geheimen Staatsrates zu sein, das Ur-
teil, daß beide, obwohl sie Ausländer von Geburt
seien, der Würde nicht entkleidet zu werden brauchen.
Ehret sie still!
Haben die Zwei nicht in Worten und Taten
Britisch und heuchlerisch Deutschland verraten,
Bester Sir Gill?
's ist nicht lang her,
Daß diese Beiden die Lautesten waren,
Als man uns Mordbrenner hieß und Barbaren!
Wißt Zhr's nicht mehr?
Glaubt nur, Sir Gill:
Beide verdienten es reichlich auf Erden,
Britische Großwürdenträger zu werden!
Ehret sie still! * i,em.
Unterhaus
Dev Sprecher: „Die Regierung der vereinigten
Königreiche wird die Ehre haben, eine Reihe kurzer
Anfragen zu beantworten."
Lord Meeriswoorsht (zu Viscount Bankholder)!
„Wetten, daß Laddstock anfangen wird?"
Viscount Bankholder: „Ich setze ein Pfund
auf Sairbloed!"
Mr. Laddstock: „Ist die Regierung bereit..."
Viscount Bankhslder (einen Check an Lord
Meeriswoorsht gebend): „Euer Pfund, Sir! —
Wetten, daß Sairbloed guter Zweiter wird?"
Lord Meeriswoorsht: „Gemacht!"
Mr. Laddstock: „.... Auskunft über den
Stand der Aktionen zu geben?"
Der Premierminister: „Die Regierung ist
bereit!"
Viscount Bankhslder: „Weiten, daß Ladd-
stock betimpelt wird?"
Lord Meeriswoorsht: „Die Wette ist nicht
zu halten!"
Der Unterstaatssekretär im Rriegsamt: „Der
Stand der Aklionen ist der, daß unsere Truppen
zurzeit auf verschiedenen Kriegsschauplätzen gegen
die Truppen unserer Feinde kämpfen!"
Mr. Laddstock: „Ich danke!" (Er setzt sich.)
Mr. Sairbloed: „Ist die Regierung bereit..."
Lord tNeeriswoorsht (gibt den Check zurück):
„Euer Pfund, Sir!"
Mr. Sairbloed: ,,.... Auskunft zu geben,
ob gegen London Luftschiff-Angriffe staitgefunden
haben?"
Der Unterstaatssekretär imRriegsamt: „Ja-
wohl, es haben Luftschiff-Angriffe gegen London
stattgefunden!"
Mr. Sairbloed: „Welche Maßnahnien hat
die Regierrmg zur Verhütung weiterer Angriffe
vorgesehen?"
Der Lhes der Luftschiffangriffabwekrkom>
Mission: „Wir haben in allen neutralen Blättern
Klage über die Angriffe gegen das vollkommen
unverteidigte London geführt. Außerdem sind die
sehr starken Verteidigungsanlagen uni 30 Ge-
schütze und um 50 Maschinengewehre vermehrt
worden."
Mr. Sairbloed: „Ich danke!" (Er setzt sich.)
Laptain Brigglebp: „Ist die Regierung be-
reit, Auskunft zu geben, wieviel Prozent Tonliage
unsere Handelsflotte bisher verloren hat?"
Der Unterstaatssekretae im Marineamt:
„Wir haben bisher 0,004 Prozent Tonnage ver-
loren. Die übrigen 93,5 Prozent sind fast un-
beschädigt."
Laptain Bvigglcby: „Ich danke!" (Er setzt sich.)
Mr. Glowbmx: „Ist die Regierung bereit, zu
bestätigen, daß die türkische Armee ganz und gar
von Munition entblößt ist?"
Der Staatssekretär im Rriegsamt: „Die
Regierung ist mit Vergnügen bereit, das zu be-
stätigen!"
Mr. Glowbnip: „Wie kommt es dann, daß
die Türke:! dennoch iinstande sind, das Feuer
unserer Kriegsschiffe und Batterien zu erwidern?"
(Unruhe am Regierungstisch.)
Der Minister des Aeußeren (nach einer län-
geren Beratung mit den anderen Ministern): „Die
Regierung glaubt vermuten zu dürfen, daß eine
dritte Macl>t der Türkei Munition liefert."
Mr. Glowbnip: „Ich danke." (Er setzt sich.)
Mr. Boptelsnider: „Ist die Regierung bereit,
zu versichern, daß der Erfolg der'Freiwilligen-
Anwerbung die allgemeine Wehrpflicht uunöiig
macht?"
Der Staatssekretär im Ministerium des
Innern: „Die Regierung ist bereit, das zu ver-
sichern!"
llkr. Bovtelsnidcr: „Wird die Regierung die
allgemeine Wehrpflicht dennoch einführen müssen?"
Der Staatssekretär im Ministerium des
Innern: „Die Regierung wird die allgemeine
Wehrpflicht dennoch einführen müssen!"
Mr. Boptclsnider: „Ich danke!" (Er setzt sich.)
Lord Meeriswoorsht: „Ich wette dennoch
fünf Pfund gegen die allgemeine Wehrpflicht!"
Viscount Bankholder: „Gemacht!"
Der Sprecher: „Ist von den sehr Ehrenwerien
etwas gegen den Schluß der Sitzung einzuwenden?"
Mr. Slcepfinc: „Rein! — Vorausgesetzt, daß
die Regierung morgen wieder bereit sein wird, An-
fragen zu beantworien!"
Der Premierminister: „Die Regierung wird
morgen wieder bereit sein, Anfrage» zu beant-
worten !"
Lord Meeriswoorsht: „Wetten, daß . . .."
(Ter Rest verklingt im Lärm des allgemeinen Aufbruchs.)
-st Len.
-Liebe Jugend!
Lin russischer Minister erzählt seinem Intimus,
daß auf die in seinem Amts-Blatt erschienene Bitte
um Geldmittel zur Beschaffung von Weihnachts-
geschenken für die im Felde stehenden Soldaten
kfunderttausende von Rubeln eingegangen seien.
Prompt fragt der andere Moskowiter: „Brüder-
chen, und wirst D u Dich nun zur Ruhe fetzen?"
Richard Rost
(Von der Front zurück
„Die Germans wollen zerstören alle Rulrurwerke: 200 Meter vor mir haben sie eine Granate platzen lassen!"
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