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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 21.1916, Band 1 (Nr. 1-26)

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Nr. 13
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Nr. 13

JUGEND

Die Garde der Spree

Der „Gaulois" schreibt, in Deutschland herrsche eine solche
Männcr-Not, daß jetzt sogar die Berliner Schutzleute durch Frauen
ersetzt würden. Unter dem Namen „die Garde der Spree" sei eiue-
Truppe ans den muskelkräfiigsten Vertreterinnen des reichshaupt-
städtischen . . . zarten Geschlechts gebildet worden.

„Was glänzt dort am Damm für ein blonder Schein
In des Potsdanier Platzes Gebrnuse?

Wer gebietet da Droschke und Tram ,Halten?

Und tutet stramni ins Hörnchen hinein?

Ja, ist das nicht Lottchen Krause?"

„Mensch, hast Du denn nicht den ,Gaulois* befragt?

Das ist doch Iagows weibliche Jagd!"

„Was zieht dort durchs finstere Scheunenquartier
Und streift von Destill' zu Destille?

Was keift: Mein Herr, immer weiterjehnb hier
Und schleift mich auf einmal zuni nächsten Revier?"

„Na, Mensch, nu sei doch bloß stille!

Das weiß doch schon jeder Pariser Musje:

Das ist doch die neue Garde der Spree!!"

Vielleicht sagt in Berlin man wirklich einmal:

„Da werden Weiber zu — — Polypen";

Doch niemals werden auf jeden Fall
Die Blätter an Spree und Landwehrkanal
Bon alten Weibern geschrieben.

Nie wird man uns wohl im Wettstreit sehn
Mit der zeilenschindenden „Garde de ln Seine."

Spiritus Asprr


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