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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 21.1916, Band 1 (Nr. 1-26)

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Nr. 17
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Nr. 17

JUGEND

101 ß

Bteße Jugend

2Tian tonnte es Ejanfel wirtlich nicht verübeln, daß er
Laute Miua nicht aussteheu konnte, denn sie mar 'ne „ver-
drehte Schraube". Da sie aber sehr auf guten Ton hielt und
zudem unsere einzige Erbtante war, so mußte jeden Dienstag
eines von uns Kindern bei ihr zu Mittag essen.

kseute war Ejansel an der Reihe und wir drückten ihm
mitleidsvoll zum Abschied die Esaud. Aber schon nach einer
halben Stunde kam unser Jüngster glückstrahlend zurück:

„Ejurra, sie is krank, sie liegt zu Bett, sie kam: mich nicht
brauchen!"

„Ja, was fehlt ihr denn?"

„Gch, 's war' nich schlimm," meinte der Doktor, „sie hält'
halt 'nen ricbtiaen Drachenkatarrh."

Frau Schmidt trifft Frau Schultz und erzählt ihr votl den
Ejetbentaten ihrer beiden Söhne, die im Felde stehen: „Ja, und
wat der Willem ist, der hat nu ooch dat Eiserne gekriegt! Na,
wat da 'ne Mutter stolz is! — Na, Sie, Schultzsch, können bet
ja jarnich verstehn, Sie haben ja man bloß een Mächen! Die
kann ja doch nischt Rechtes fors Vaterland tun!"

„Na, nu halten Se man an," sagt entrüstet Frau Schultz
und stemmt energisch die Arme in die Setten, „ick kann uff
meen Mächen jerade so stolz sind, wie Sie uff Ihre Jungen?!
Nischt Rechtes fors Vaterland getan? Mat? Und dabei is bet
Mächen Mutter von Kriegszwillinge und Amme bei eenen
Ejauptmannskind!"


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