Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (21.1916, Band 1 (Nr. 1-26))

Erich Wilke

Der beiße CbrotiTeTfel

A?uanschikai: „Ich brenne gerade nicht darauf, hier sitzen zu bleiben."

holländisches Märchen

Der gute alte Mynheer van RoermyneKan
wohnte ziemlich einsam in seinem reinlichen klei-
nen Hause. Hm das Haus lief ein Gärtchen mit
Tulpen und Rosenbäumen, an dem Gartenzaun
standen einige Herren von verdächtigem Aussehen,
die mit einander plauderten. Sie unterhielten sich

angelegentlich im Flüsterton und ihre Blicke weil-
ten öfter sehr eingehend auf einem offenen Fenster
des netten Hauses. Der Mynheer van Rocr-
mynekan, der im Garten Rosen beschnitt, folgte
diesen Blicken eine kurze Weile, dann dachte er:
„Vorsicht schadet nichts," ging hin, schlaf; die
Fenster und ließ die Rollläden herunter. In den
Rolläden waren kleine Gucklöcher angebracht,

durch sie steckte er noch zu allein Überfluß die
Mündungen geladener Revolver.

Als er wieder aus dem Hause trat, sprachen
die Herren am Gartcnzaune entrüstet: „Mynheer,
wie kommen Sie uns vor? Wir wollten doch
nicht einbrechen, Mynheer .. .!"

„Das habe ich auch gar nicht behauptet,"
sagte der Mynheer und putzte seine Rosen weiter.

A. I>. IS.

341