Deutsche Sommerzeit Richard liosl
„woaßt, Res«, uns inackt dös nip. Iayt fang' ma halt a Stund
früher o mit ’rn Nixtun/'
wahres Gcschichtchcn
Im vorigen Sommer am Land geht nachmittags in unserm Stamm-
lokal ein Bub von Tisch zu Tisch, und bietet den Rest seiner wenig erfreulich
aussehenden Schwämme zu einem auffallend hohen Preis an. Wir stellen ihn
darob zur Rede und ich bedeute ihn, daß ich heute früh schon Schwämme, und
zwar weit bessere, zum halben Preis erstanden habe. Der Bub schaut mich miß-
trauisch an und fragt: „von wem denn?" — „Nun, von dem Theresl vom Puder!"
Ein verächtliches Lächeln zieht seinen sechsjährigen Bubenmund auseinander:
„Ja, von oan Madl . . ." V>1<>
Wohlverdient
An der galizischen Front erzählt man sich folgendes Geschichtchen,
das zwar nicht ganz zimmerrein sein mag, das aber auch nicht prüde
dem lhinterland verschwiegen werden soll.
Demnach sollen zwei kaiserlich russische Prinzen durch die Unvor-
sichtigkeit eines Armee-Kommandanten bei einem Durchbruch des
Feindes fast in den wirkungsvollen Fenerbereich der schweren österreichi-
schen Geschütze gekommen sein.
Dabei passierte dem jüngeren der beiden hohen perrn in der plötz-
lichen Angst etwas Menschliches, ein kleines Ulalheurchen, während der
andere zum Glück die Geschichte noch verhalten konnte.
Dafür soll er nun vom Zaren persönlich eine hohe Auszeichnung
erhalten haben:
„Für tapferes Verhalten vor dem Feinde." Sclmii>f
*
-Liebe Jugend!
Die Dirigenten zweier österreichischer Militär-Kapellen hatte»,
so lange ihre Regimenter in einem Brte lagen, öfter dienstliche Be-
sprechungen in der Brigade-Kanzlei.
Eines Tages kommt der Brigade-Adjutant hinzu und meint: „Ihr
seid doch beide katholisch und beide Deutsche? Man hört Euch aber stets
in allen möglichen Landessprachen oder gar im jüdischen Jargon
miteinander reden. Wie kommt das?"
„Das ist Gewohnheit, perr liauptmaun," meldet der eine. „Im
Frieden sind wir beide Theater-Kapellmeister in Berlin!"
„Es ist nicht so arg," erzählte ein ksandelsmann in Russisch-
Polen, als man von den Räubereien der russischen Soldaten sprach.
„In meinen Laden kam auch mal ein Kosak und wollte eine recht
große Uhr für den Schützengraben kaufen. Er bestand darauf, für
zwei Rubel eine Uhr haben zu müssen und ich bin doch ganz gut mit
ihm fertig geworden, trotzdem ich gar keine Uhren führte."
„Wie haben Sie sich denn da geholfen?" fragte man den Han-
delsmann.
„Nun, ich habe ihm eine Küchen wage gegeben!" i*«nii
I5ei etivalBen Xieatolluiigen bittet man auf die Münchner „JUGENÜ“ Uczug zu nehmen.
LEIBNIZ
KEKS
N EAMLSIWI gEKSPABRIK HANNOVER |
378
„woaßt, Res«, uns inackt dös nip. Iayt fang' ma halt a Stund
früher o mit ’rn Nixtun/'
wahres Gcschichtchcn
Im vorigen Sommer am Land geht nachmittags in unserm Stamm-
lokal ein Bub von Tisch zu Tisch, und bietet den Rest seiner wenig erfreulich
aussehenden Schwämme zu einem auffallend hohen Preis an. Wir stellen ihn
darob zur Rede und ich bedeute ihn, daß ich heute früh schon Schwämme, und
zwar weit bessere, zum halben Preis erstanden habe. Der Bub schaut mich miß-
trauisch an und fragt: „von wem denn?" — „Nun, von dem Theresl vom Puder!"
Ein verächtliches Lächeln zieht seinen sechsjährigen Bubenmund auseinander:
„Ja, von oan Madl . . ." V>1<>
Wohlverdient
An der galizischen Front erzählt man sich folgendes Geschichtchen,
das zwar nicht ganz zimmerrein sein mag, das aber auch nicht prüde
dem lhinterland verschwiegen werden soll.
Demnach sollen zwei kaiserlich russische Prinzen durch die Unvor-
sichtigkeit eines Armee-Kommandanten bei einem Durchbruch des
Feindes fast in den wirkungsvollen Fenerbereich der schweren österreichi-
schen Geschütze gekommen sein.
Dabei passierte dem jüngeren der beiden hohen perrn in der plötz-
lichen Angst etwas Menschliches, ein kleines Ulalheurchen, während der
andere zum Glück die Geschichte noch verhalten konnte.
Dafür soll er nun vom Zaren persönlich eine hohe Auszeichnung
erhalten haben:
„Für tapferes Verhalten vor dem Feinde." Sclmii>f
*
-Liebe Jugend!
Die Dirigenten zweier österreichischer Militär-Kapellen hatte»,
so lange ihre Regimenter in einem Brte lagen, öfter dienstliche Be-
sprechungen in der Brigade-Kanzlei.
Eines Tages kommt der Brigade-Adjutant hinzu und meint: „Ihr
seid doch beide katholisch und beide Deutsche? Man hört Euch aber stets
in allen möglichen Landessprachen oder gar im jüdischen Jargon
miteinander reden. Wie kommt das?"
„Das ist Gewohnheit, perr liauptmaun," meldet der eine. „Im
Frieden sind wir beide Theater-Kapellmeister in Berlin!"
„Es ist nicht so arg," erzählte ein ksandelsmann in Russisch-
Polen, als man von den Räubereien der russischen Soldaten sprach.
„In meinen Laden kam auch mal ein Kosak und wollte eine recht
große Uhr für den Schützengraben kaufen. Er bestand darauf, für
zwei Rubel eine Uhr haben zu müssen und ich bin doch ganz gut mit
ihm fertig geworden, trotzdem ich gar keine Uhren führte."
„Wie haben Sie sich denn da geholfen?" fragte man den Han-
delsmann.
„Nun, ich habe ihm eine Küchen wage gegeben!" i*«nii
I5ei etivalBen Xieatolluiigen bittet man auf die Münchner „JUGENÜ“ Uczug zu nehmen.
LEIBNIZ
KEKS
N EAMLSIWI gEKSPABRIK HANNOVER |
378