Hilfe für Monaco!
Die Schrecknisse dieses Krieges wollen kein
Tnde nehmen: soeben erfährt man, daß die Spiel-
bank von Monte Carlo im Jahre 1915 einen
Verlust von 61/» Millionen Francs erlitten hat.
Eine energische Hilfsaktion ist bereits in die
Wege geleitet. Dem Zaren liegt eine von Ex-
niinister Snchomlinow mit 3000 wundervoll ge-
fälschten Unterschriften versehene Petition vor, in
der für alle hohen und höchsten russischen Beamten,
die infolge angestrengter Unterschlagungen er-
holungsbedürftig sind, halbjährlich ein vierteljäh-
riger Urlaub nach Monte Carlo erbeten wird.
Die Könige Peter und Nikita haben sich bereit
erklärt, ehrenamtlich als Croupiers in Monte Carlo
zu wirken. Das Anerbieten wurde von der Ver-
waltung abgelehnt. Peter und Nikita sind über
diese Ablehnung außer sich. Peter sagt, wenn er
annehmen müßte, daß man ihn und Nikita nicht
für ehrlich genug hielte, dann wäre er aber sehr
beleidigt!
England ist willens, reiche spiellustige Ameri-
kaner auf englischen Kriegsschiffen nach Monte
Carlo zu befördern. Ganz umsonst und portofrei!
Allerdings muß sich Wilson verpflichten, im Falle
eines Angriffes deutscher U-Boote auf diese Kriegs-
schiffe an Deutschland den Krieg zu erklären.
Außerdem hat die Entente vor, einen der Spiel-
säle als Beratungsraum für den großen Kriegsrat
zu pachten. Der Tradition des Raumes ent-
sprechend wird man dann jeweils darum spielen,
wer von den Alliierten die nächste Offensive machen
muß. Grey hat sich schon ausreichend mit ge-
zinkten Karten versehen! Le».
Man soll nichts verschwören!
„Bei den Helden der Marne, der Mer und,
Verduns schwöre ich Euch, daß Ihr befreit!
werdet," sagte Herr Poincare jüngst zu den!
Bürgern von Nancy. Da Nancy bisher be-!
kanntlich noch nicht von uns besetzt ist, so tut er>
sich leicht mit dem Halten seines fürchterlichen
I!. Rost
P>crletzter Stolz
„<1> mei, a Hand schuß! Js jetzt dös aa
a Verwundung für den Mas von Tttmoching,
um den dahoam die Burschen allem« an großen
Bogen mach«!?"
Schwures. Den Leuten von Lille und Noyon
hat er bisher noch nichts dergleichen geschworen,
geschweige denen von Brüssel und Belgrad oder-
gar von Wilna und Warschau. Aber es wird
wohl dafür gesorgt werden, daß er auch in Nancy
einen Meineid geleistet hat! Taifun
Glückliches Serbien!
Für das blinde Vertrauen, das ihnen ihr Ben-
jamin immer gesch enkt hat, haben sich die großen
Ententebrüder jetzt dankbar erwiesen: sie hoben
ihm auch was geschenkt. Eine Flotte! Nein,
so was! Wie sich Peter! und Alex über das
Osterei gefreut haben mögen! Sie besteht zwar
erst aus einer Einheit — daher eben der Name
„Einheit" —, aber nur Geduld: Italien, Frank-
reich, Rußland, ja sogar England werden ihm
noch jeder ein hübsches, kleines Schiffchen ver-
ehren, dessen Antiquitätswert allein eine kleine
Apanage darstellt. Dann werden sic deni guten
Kind noch ein H a f e r l kaufen, deni bösen Griechen-
buben seine Eisenbahn wegnehmen, damit der
liebe, kleine Ententebruder danrit spielen kann;
ganz von der neuen Uniform zu schweigeir, die
sie ihni in Saloniki anziehen werden, samt Schieß-
»nd Maschinengewehr, mit dem unser Bubi dann
wieder auf die Nachbarkinder schießen darf. Wenn
sie ihm dann erst noch sein Land wiedererobern
und seine Brüder vom Tode erwecken, dann ist
Serbien eine „Großmacht"! Glückliches Serbien!
Englisches
Im Pall-Mall-Club.
„Was tun Sie jetzt, Smith?"
„Ich bin Washingtoner Korrespondent der
,Times° geworden!"
„Sie sind aber doch immer in London . . .."
„Natürlich! wo glaubten Sie denn, daß
die Washingtoner Depeschen der ,Times* gemacht
werden?"
Jiel etwaigen Uestellumjon Bittet man auf die Münchner „JUGENU“ Bezug zu ncluuen.
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Die Schrecknisse dieses Krieges wollen kein
Tnde nehmen: soeben erfährt man, daß die Spiel-
bank von Monte Carlo im Jahre 1915 einen
Verlust von 61/» Millionen Francs erlitten hat.
Eine energische Hilfsaktion ist bereits in die
Wege geleitet. Dem Zaren liegt eine von Ex-
niinister Snchomlinow mit 3000 wundervoll ge-
fälschten Unterschriften versehene Petition vor, in
der für alle hohen und höchsten russischen Beamten,
die infolge angestrengter Unterschlagungen er-
holungsbedürftig sind, halbjährlich ein vierteljäh-
riger Urlaub nach Monte Carlo erbeten wird.
Die Könige Peter und Nikita haben sich bereit
erklärt, ehrenamtlich als Croupiers in Monte Carlo
zu wirken. Das Anerbieten wurde von der Ver-
waltung abgelehnt. Peter und Nikita sind über
diese Ablehnung außer sich. Peter sagt, wenn er
annehmen müßte, daß man ihn und Nikita nicht
für ehrlich genug hielte, dann wäre er aber sehr
beleidigt!
England ist willens, reiche spiellustige Ameri-
kaner auf englischen Kriegsschiffen nach Monte
Carlo zu befördern. Ganz umsonst und portofrei!
Allerdings muß sich Wilson verpflichten, im Falle
eines Angriffes deutscher U-Boote auf diese Kriegs-
schiffe an Deutschland den Krieg zu erklären.
Außerdem hat die Entente vor, einen der Spiel-
säle als Beratungsraum für den großen Kriegsrat
zu pachten. Der Tradition des Raumes ent-
sprechend wird man dann jeweils darum spielen,
wer von den Alliierten die nächste Offensive machen
muß. Grey hat sich schon ausreichend mit ge-
zinkten Karten versehen! Le».
Man soll nichts verschwören!
„Bei den Helden der Marne, der Mer und,
Verduns schwöre ich Euch, daß Ihr befreit!
werdet," sagte Herr Poincare jüngst zu den!
Bürgern von Nancy. Da Nancy bisher be-!
kanntlich noch nicht von uns besetzt ist, so tut er>
sich leicht mit dem Halten seines fürchterlichen
I!. Rost
P>crletzter Stolz
„<1> mei, a Hand schuß! Js jetzt dös aa
a Verwundung für den Mas von Tttmoching,
um den dahoam die Burschen allem« an großen
Bogen mach«!?"
Schwures. Den Leuten von Lille und Noyon
hat er bisher noch nichts dergleichen geschworen,
geschweige denen von Brüssel und Belgrad oder-
gar von Wilna und Warschau. Aber es wird
wohl dafür gesorgt werden, daß er auch in Nancy
einen Meineid geleistet hat! Taifun
Glückliches Serbien!
Für das blinde Vertrauen, das ihnen ihr Ben-
jamin immer gesch enkt hat, haben sich die großen
Ententebrüder jetzt dankbar erwiesen: sie hoben
ihm auch was geschenkt. Eine Flotte! Nein,
so was! Wie sich Peter! und Alex über das
Osterei gefreut haben mögen! Sie besteht zwar
erst aus einer Einheit — daher eben der Name
„Einheit" —, aber nur Geduld: Italien, Frank-
reich, Rußland, ja sogar England werden ihm
noch jeder ein hübsches, kleines Schiffchen ver-
ehren, dessen Antiquitätswert allein eine kleine
Apanage darstellt. Dann werden sic deni guten
Kind noch ein H a f e r l kaufen, deni bösen Griechen-
buben seine Eisenbahn wegnehmen, damit der
liebe, kleine Ententebruder danrit spielen kann;
ganz von der neuen Uniform zu schweigeir, die
sie ihni in Saloniki anziehen werden, samt Schieß-
»nd Maschinengewehr, mit dem unser Bubi dann
wieder auf die Nachbarkinder schießen darf. Wenn
sie ihm dann erst noch sein Land wiedererobern
und seine Brüder vom Tode erwecken, dann ist
Serbien eine „Großmacht"! Glückliches Serbien!
Englisches
Im Pall-Mall-Club.
„Was tun Sie jetzt, Smith?"
„Ich bin Washingtoner Korrespondent der
,Times° geworden!"
„Sie sind aber doch immer in London . . .."
„Natürlich! wo glaubten Sie denn, daß
die Washingtoner Depeschen der ,Times* gemacht
werden?"
Jiel etwaigen Uestellumjon Bittet man auf die Münchner „JUGENU“ Bezug zu ncluuen.
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