Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (21.1916, Band 1 (Nr. 1-26))

Paul Rieth (München)

Altpapiersammlung in Schwabing

„Siehst Du, ich Hab 'S gewustt, hast wir mit unserer Dichterei doch noch einmal dem Vaterland nützlich werben!"

Zur Ernährungsfrage

Man muß keineswegs glauben, daß es in
den Ländern unserer Feinde mit den Lebens-
mitteln viel besser bestellt ist als bei uns, obschon
ihnen doch die ganze Welt offen steht. Ganz davon
abgesehen, daß in Petrograd bereits vier fleisch-
lose Tage in der Woche bestehen und in London

mindestens einer eingeführt werden soll, so fehlt
es hauptsächlich in Parias am Nötigsten. Be-
sonders nach der letzten Rede Briands an die
russischen Abgeordneten herrscht z. B. ein
unerhörter E i e r m a n g e l, da sich selbst die meisten
französischen Hühner totgelacht haben. Zudem
besteht, nachdem sich alle Balken derartig gebogen
haben, daß sie in keinen Ofen mehr hineinzukriegen

sind, eine fühlbare Not an F e u e r u n g s m a t e r i a l.
Und da Briand nun auch das letzte Bißchen Blau,
das Poincars noch stehen gelassen hatte, vom
Himmel heruntergelogen hat und somit für die
nächste Zeit mit ausgesprochen trübem Wetter zu
rechnen ist, dürfte auch die französische Ernte höchst
mangelhafte Ergebnisse zeitigen.

Taifun

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