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Dem Auge Bulls enttropft die Träne
Und rieselt in den Ufertang,
Denn er gedenkt der großen Kähne,
Die ihm der Ozean verschlang.
Ein Seufzer seinem Mund entschwebte:
„Das hatte Edi nicht gesät!
Gut, daß er es nicht mehr erlebte,
Der drunten in der Hölle brät!
Doch, bin ich auch in diesem Falle
Uni seiner Saaten Frucht geprellt,
Hier steh' ich, stärker noch als alle,
Und immer noch der Herr der Welt!"
Da stört am fernen Horizonte
Ein kleiner Punkt des Blickes Ruh,
Von dem man noch nicht sagen konnte,
Ist es ein Luftschiff, ist's ein U.
Jetzt surrt es durch die Atmosphäre,
Da stürmt John Bull entsetzt dahin
Und brüllt, als ob er närrisch wäre:
„Ein Zeppelin, ein Zeppelin!"
Roch einen Blick der Angst südöstlich,
Wonach sich Mister Bull verkroch,
Und man gewahrt — ist das nicht köstlich? -
Den Herrn der Welt im — Kellerloch!
Bad Neichenhall. Carl Burk
(Unteroffizier)
Mlllkgram
Three Cheers for Reuter!
„Die Deutschen erleiden abermals eine ver-
nichtende ^liederlüge."
»
-Liebe Jugend!
wie sehr die neuen Anforderungen, die der
Krieg an das tägliche Leben und seine Gewohn-
heiten stellt, auch in die Vorstellungswelt der
Allerjüngsten eingedrungen find, mag folgender
Ausspruch einer Fünfjährigen bezeugen:
Die kleine Elisabeth will ihrer Mutter das
Märchen von 6änsel und Gretel erzählen und
bricht dabei in die entrüsteten Worte aus: „Mutter,
denk' Dir, die Hex' — an einem fleischlosen
Tag hat sie den Hänsel aufessen wollen!"
Bei einer Milchbauern - Versammlung in
München erklärte der Vorsitzende, sie „hätten
insichdenDrangnachhöherenPreise n"
und es sei sonderbar, daß sich die Konsumenten
dagegen sträubten. Das finden wir auch. Die
Konsumenten follteit sich über diesen Drang freuen,
denn es ist ja ein „Aufwärts-Drang" und
nichts sollte die Städter mit größerer Genugtuung
erfüllen, als die Entwicklung des Millibauern zum
Millionär. Oder ist dieser Drang ein Leiden?
Wahrscheinlich! In der Milchdrüse des Kranken
entsteht plötzlich das schreckliche Gefühl: meine
M i lch i st z u billig! Sofort tritt eine Stockung
in der Produktion ein, die Milch wird dünner,
läuft langsamer, verschwindet. Das heißt, sie ver-
schwindet nur äußerlich. Innerhalb fließt sie
natürlich weiter, sammelt sich an, scheint alle Be-
hälter sprengen zu wollen. Alle Erscheinungen
eines fürchterlichen Dranges treten ein. Wie gern
möchte der Milchbauer Milch geben, aber er
kann nicht! Sein Euter wird zu einer riesigen
Beule.
Ein roher Mensch würde sagen: „Stecht
diese Euter beule einfach auf!" Wozu
doch? Es gibt eilt viel einfacheres und humaneres
Mittel:LegezweiPfe nn igeaufden Liter
M i l ch drauf. Eins! — zwei!! — d r e i!!! (es
dürfen auch drei Pfennige sein!) . . . und siehe,
die Milch sprudelt in heiterem Strahle hervor, —
der Millimann ist gerettet! Und dagegen
sträubst Du Dich, gemeinerKonsument?
A. I>. N.
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A3ei et>vaiffen Bestellungen bittet man auf die Münchner „ü UCiJüls jl>*‘ Bezug zu neUrneu.
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Und rieselt in den Ufertang,
Denn er gedenkt der großen Kähne,
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„Das hatte Edi nicht gesät!
Gut, daß er es nicht mehr erlebte,
Der drunten in der Hölle brät!
Doch, bin ich auch in diesem Falle
Uni seiner Saaten Frucht geprellt,
Hier steh' ich, stärker noch als alle,
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Da stört am fernen Horizonte
Ein kleiner Punkt des Blickes Ruh,
Von dem man noch nicht sagen konnte,
Ist es ein Luftschiff, ist's ein U.
Jetzt surrt es durch die Atmosphäre,
Da stürmt John Bull entsetzt dahin
Und brüllt, als ob er närrisch wäre:
„Ein Zeppelin, ein Zeppelin!"
Roch einen Blick der Angst südöstlich,
Wonach sich Mister Bull verkroch,
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Den Herrn der Welt im — Kellerloch!
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Krieg an das tägliche Leben und seine Gewohn-
heiten stellt, auch in die Vorstellungswelt der
Allerjüngsten eingedrungen find, mag folgender
Ausspruch einer Fünfjährigen bezeugen:
Die kleine Elisabeth will ihrer Mutter das
Märchen von 6änsel und Gretel erzählen und
bricht dabei in die entrüsteten Worte aus: „Mutter,
denk' Dir, die Hex' — an einem fleischlosen
Tag hat sie den Hänsel aufessen wollen!"
Bei einer Milchbauern - Versammlung in
München erklärte der Vorsitzende, sie „hätten
insichdenDrangnachhöherenPreise n"
und es sei sonderbar, daß sich die Konsumenten
dagegen sträubten. Das finden wir auch. Die
Konsumenten follteit sich über diesen Drang freuen,
denn es ist ja ein „Aufwärts-Drang" und
nichts sollte die Städter mit größerer Genugtuung
erfüllen, als die Entwicklung des Millibauern zum
Millionär. Oder ist dieser Drang ein Leiden?
Wahrscheinlich! In der Milchdrüse des Kranken
entsteht plötzlich das schreckliche Gefühl: meine
M i lch i st z u billig! Sofort tritt eine Stockung
in der Produktion ein, die Milch wird dünner,
läuft langsamer, verschwindet. Das heißt, sie ver-
schwindet nur äußerlich. Innerhalb fließt sie
natürlich weiter, sammelt sich an, scheint alle Be-
hälter sprengen zu wollen. Alle Erscheinungen
eines fürchterlichen Dranges treten ein. Wie gern
möchte der Milchbauer Milch geben, aber er
kann nicht! Sein Euter wird zu einer riesigen
Beule.
Ein roher Mensch würde sagen: „Stecht
diese Euter beule einfach auf!" Wozu
doch? Es gibt eilt viel einfacheres und humaneres
Mittel:LegezweiPfe nn igeaufden Liter
M i l ch drauf. Eins! — zwei!! — d r e i!!! (es
dürfen auch drei Pfennige sein!) . . . und siehe,
die Milch sprudelt in heiterem Strahle hervor, —
der Millimann ist gerettet! Und dagegen
sträubst Du Dich, gemeinerKonsument?
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