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Gin Märchen ans unserer Zeit

Erich Wilke

Der Traum vom Internationalismus

Dies haben deutsche Schwärmer geträumt:
uSo weit das ewige Weltmeer schäumt.

So weit der Himmel leuchtet klar.

Sind Alle wir Brüder und Freunde fürwahr.
Weit über die Grenzen der Länder hinaus
Latzt uns e i n Volk sein, e i n Himmel, e i n Haus!"

Die Antwort hieß Krieg. ' Da sind sie erwacht.
Blutroter Tag auf die traumhelle Nacht.

Bnd die sie Freunde und Brüder genannt.

Sie zückten den Dolch in tückischer Hand:

„Auf Menschheitsverbrüderung pfeifen wir Dir.
Denn deutsch bleibt boche, und wir bleiben wir!"

Ihr Schwärmer, die Ihr im Traumland geweilt,
Seid Ihr nun wohl von dem Wahne geheilt?

O schwelget, kehrt uns der Frieden zurück,

Nie wieder in solchem phantastischen Glück!
Bleibt wach und prägt Euren Anhängern ein:
„Seid Deutsche! Mehr kann kein Sterblicher fein!"

Karl Ettlinger (Unteroffizier im Felde)

Zmmelmarm -J-

Du Schmetterling des Todes, Totenvogel,

Der gaukelnd aufstieg in das Reich der Sonlte,
Die Andern in das Reich der Nacht zu senden,
— Nun stiegst Du selber zu den Schatten nieder!
Entwöhnt der Erde schienst Du, Stllrmbezwinger,
Ein freier Vogel Gottes, unbesiegbar,

Und Gott nur konnte brechen Dein Gefieder.
Die Trane quillt! ....

Die Erde hat Dich wieder!"

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Karl Ettlinger: Der Traum vom Internationalismus
Erich Wilke: Das mitleidsvolle Landhuhn
A. D. N.: Immelmann †
 
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