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Berlin -W. begibt sich in die bayerische Sommerfrische

Aus einem deutschen Kriegsnährmittel-A-B-C

Der Apfel sehr possierlich ist. zumal weil ihn ein Andrer frißt. Der biedre Landbewohner hat, wonach die Lippe leckt die Stadt.

* *

Vom Brote lebst Dn lang and leicht, wenn nur bloß Deine Brotkart' reicht. Dem Säugling füllt die Milch den Bauch, dem Millibauern füllt sie 'n auch.

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Gement ist auch ein Mehl, mein Sohn. Die «eres, die weiß nichts davon. Vertrocknet ist das Oel im Krug, - gottlob, doch Essig gibt's genug.

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«in «> pro Woche zur Omelett', dabei wird Einer nicht zu fett. Das Schmalz macht alle Kuchen gut, der Schmalzler nicht dasselbe tut.

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Das Kleisch ist „ahrhaft und beliebt, besonders wenn es welches gibt. Man sagt, eo mangle oft an Vieh,- an Viechereien mangelt's nie.

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Die Gans, gebraten mit Kastanien, - fand man vor Zeiten in Germanien. Das Warten macht viel Zeitverlust. Worauf wir warten? Das ist - Wurst.

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Ein wenig Hungern ist jetzt Pflicht; der Hamster must es aber nicht. Man macht die Zwetschgen, die verschwanden, mit Zucker ein, der nicht

i- vorhanden.

Die Kirschen sind fürs Volk gesund, Du kaufst sie, eine Mark das Pfund. A. i>. x.

Heinrich Reinhold Pfeiffer

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Heinrich Reinhold Pfeiffer: Berlin-W begibt sich in die bayerische Sommerfrische
 
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