Kriegsrat in Rom
«Giornale d'Jtalia" kündigte an, daß der
« '^riegsrat „die entscheidende Phase" des
"rieges ernleiten werde.)
^ Man Kommt auf vielen Wegen
üiach Rom, der alten Stadt.
il?>ten die Strategen
,, ^>ploi»aten Rat.
3-T„"b r-?er 9Ut llin gelangte
r?, Sturm und 11-Gefahr.
Berat nun der Entente
-Lnumph im neuen Jahr.
..Lies Krieges letzte Phase!"
"c* ^ ^er Schmock zum Leu . ..
^es Krieges letzte Phrase
G-bs. Herrgott!., tei..
tei
tei.
Kasimir Wachtel beklagt die Zeit
Der Boxer Rolf tat mir erzählen,
— Doch ward als Stwätzer er erkannt —
Die Sachen würden, die uns fehlen,
Den preuß'jchen Schnauzerln hingesandt.
Ich glaube nicht an diese Schnurren,
Der Rolf hat Kriegsp ychose auch.
Ich knurre lieber, statt zu murren,
Brav um die Wett' mit meinem Bauch.
Doch. . . wenn ich auch noch mehr erlitte,
Eins hält stets aufrecht meinen Mut:
Mein Nachbar Bulldogg, der ein Brite,
Dem geht es noch viel weniger gut!
Richard Ricks
*
Ri-Ri
*
»Volles Einverständnis"
?l"ler Liebling Lloyd George schreibt uns:
j n die Leute eine Ahnung, wie es bei uns
*Ler, Konferenz in Nom zuging! Wur das
ern Geboxe! Glauben Sie mir, England
bat gegenwärtig einen schwereren Kampf
leinen Freunden, als nrit seinen
Zeinden zu führen! Machen Sie aber von
dieser Indiskretion keinen Gebrauch!
Ihr noch ganz erschöpfter
Lloyd-George.
*
Friedensgeflüster
Der dicke Benno meldet sich aus der Geschütz-
bedienung in die Küche. Die ganze Batterie ist
außer sich -. Was treibt ihn zum Koch-
kessel? — Woher dieser plötzliche
Entschluß?
„Du willst bloß Druck haben!"
sagt ihm einer aus den Kopf zu.
Benno 'chiittelt den Kops:
„Ich will beim Einzug
durchs BrandenburgerTor auf
der Gulaschkanone sitzen!"
Krieg und jur. Examen
lus canonicum.
Das Recht der Kanonen.
8emper specialia gensralibus in-
sunt (Aig sten).
Die Generale haben immer Spe-
zialitäten.
*
Dementis
Ein hervorragender Arbeiterführer
soll sich jüngst auf einer Wählerver-
sammlung geäußert haben: „Alle
wünschen den Frieden. Aber der
beste Weg, ihn zu erreichen, ist der,
den Frieden solange aus den Ge-
mütern zu verbannen, bis die Ziele,
die ihn sichern, erreicht sind!" Ein
kluger und richtiger Ausspruch! Wir
vermuteten, daß ihn Sch ei bemann
getan habe. Es stellt sich aber
heraus, daß er von Barnes,
dem englischen Arbeiterminister,
stammt.
Dagegen lasen wir, daß ein an-
drer Arbeiterführer erklärt habe:
„Was belgisch ist, muß belgisch, was
französisch ist, französisch bleiben!
Jeder trage seine Lasten!" Natür-
lich konnte das nur Bandervelde
oder Sem bat gewesen sein. Zu
unserm Erstaunen aber hören wir,
daß gerade diesen Spruch unser gu-
ter Scheidemann von sich gab.
So kann man sich täuschen!
Ich, Kasimir vom Hundestamme,
Bin ein erklärter Pazifist
Und ich verwünsche und verdamme
Den Krieg, der nrir zuwider ist.
Ich bin ein Friedenshund, denn loben
Kann ich die neue Wendung nicht:
Den Brotkorb hängt' sie mir hoch oben,
Den Maulkorb mitten ins Gesicht.
Man irahn, mir, nach einander, alles,
Die Knochen und das Schinkenbein,
Wo ist die Zeit des Wurstabfalles?
Den frühstückt jetzt mein Herr allein.
Krieg'n Hunde Hundekuchen? Kuchen!
Vergeblich ist die Reis' nach Reis
Und auf dem Müll, bei allen, Suchen,
Ist's stets nur Stein, worin ich beiß.
r/
Der „Rülli-Schwur" der Entente-Mächte
Also Brüder, wir schworen, weiter kämpfen zu wollen bis in alle Ewigkeit
— für den englischen Geidsackl"
(Zeichn. von Theo Waidenschlager)
Das rumänische Getreide
Run wollen wir es aber dreschen!
*
Kriegstrauung
In den ersten Tagen des August zysq. ging
ich zuni Standesamts, um den Tod eines Kindes
anzumelden.
Dicht gedrängt stehen im Wartezimmer zum
Heeresdienste einberufene Männer mit ihren
Bräuten, um sich trauen zu lassen. Lin etwas
ausfälliges paar versucht sich vormdrängen, und
als der Diener es auf das Ungebührliche seines
Betragens aufmerksam macht, meint der glück-
liche Bräutigam:
„Ick habe , bloß noch eene halbe
Stunde Zeit; muß mich schon um
halb elwe in der Straßmannstraße
melden." „Warum sind Sie denn
aber nicht schon gestern hergekom-
men?" fragt der Diener, worauf
die Antwort: „Na, wenn ick ihr
erst seit jestern kenne!"
Sie werden immer
grausamer
Die „Financial News" nämlich.
— Im Frühjahr 1916 forderten sie
von uns unverzüglich eine Kriegsent-
schädigung von 80 Milliarden Mark
bei Strafe von weiter je 11h Milli-
arden für jedeWochelängererKriegs-
dauer. das hätte bis Iahresschluh ca.
140 Milliarden Mark ergeben.
(In unserer „Rechnung und Ge-
genrechnunq" in der „Jugend"
No. 9/1916 haben wir auf solider
Grundlage berecknet, daß und
warum die Engländer und ihre
Komplizen uns nach Abzug dieser
Kleinigkeit am 31. Dezember
1916 noch 1360 Milliarden
Mark herauszuzahlen haben)
Nun mogeln die „Financla News"
vom 22. Dezember 1916 Ih>e For-
derung betrage jetzt 10 Milliarden
Pfund Gierling oder rund 200 Milli-
arden Mark in bar oder — ent-
sprechenden Werten.
Das ist — wir müssen dies zu
unserem Bedauern feststellen — viel-
leicht gentlenianlike, aber kaufmän-
nisch nicht reel. Wir wollen uns
aber wegen der Bagatelle nicht streiten
und die lumpige Differenz von 60
Milliarden an unserer Iahresschluß-
rechnung von 1360 Nliüiorden ols
Kassa-Skonto Nachlassen, wenn Bnr-
zablung der restierenden 1300 AilU>-
arden nunniehr sofort erfolgt.
Oixi
l»uck
57
«Giornale d'Jtalia" kündigte an, daß der
« '^riegsrat „die entscheidende Phase" des
"rieges ernleiten werde.)
^ Man Kommt auf vielen Wegen
üiach Rom, der alten Stadt.
il?>ten die Strategen
,, ^>ploi»aten Rat.
3-T„"b r-?er 9Ut llin gelangte
r?, Sturm und 11-Gefahr.
Berat nun der Entente
-Lnumph im neuen Jahr.
..Lies Krieges letzte Phase!"
"c* ^ ^er Schmock zum Leu . ..
^es Krieges letzte Phrase
G-bs. Herrgott!., tei..
tei
tei.
Kasimir Wachtel beklagt die Zeit
Der Boxer Rolf tat mir erzählen,
— Doch ward als Stwätzer er erkannt —
Die Sachen würden, die uns fehlen,
Den preuß'jchen Schnauzerln hingesandt.
Ich glaube nicht an diese Schnurren,
Der Rolf hat Kriegsp ychose auch.
Ich knurre lieber, statt zu murren,
Brav um die Wett' mit meinem Bauch.
Doch. . . wenn ich auch noch mehr erlitte,
Eins hält stets aufrecht meinen Mut:
Mein Nachbar Bulldogg, der ein Brite,
Dem geht es noch viel weniger gut!
Richard Ricks
*
Ri-Ri
*
»Volles Einverständnis"
?l"ler Liebling Lloyd George schreibt uns:
j n die Leute eine Ahnung, wie es bei uns
*Ler, Konferenz in Nom zuging! Wur das
ern Geboxe! Glauben Sie mir, England
bat gegenwärtig einen schwereren Kampf
leinen Freunden, als nrit seinen
Zeinden zu führen! Machen Sie aber von
dieser Indiskretion keinen Gebrauch!
Ihr noch ganz erschöpfter
Lloyd-George.
*
Friedensgeflüster
Der dicke Benno meldet sich aus der Geschütz-
bedienung in die Küche. Die ganze Batterie ist
außer sich -. Was treibt ihn zum Koch-
kessel? — Woher dieser plötzliche
Entschluß?
„Du willst bloß Druck haben!"
sagt ihm einer aus den Kopf zu.
Benno 'chiittelt den Kops:
„Ich will beim Einzug
durchs BrandenburgerTor auf
der Gulaschkanone sitzen!"
Krieg und jur. Examen
lus canonicum.
Das Recht der Kanonen.
8emper specialia gensralibus in-
sunt (Aig sten).
Die Generale haben immer Spe-
zialitäten.
*
Dementis
Ein hervorragender Arbeiterführer
soll sich jüngst auf einer Wählerver-
sammlung geäußert haben: „Alle
wünschen den Frieden. Aber der
beste Weg, ihn zu erreichen, ist der,
den Frieden solange aus den Ge-
mütern zu verbannen, bis die Ziele,
die ihn sichern, erreicht sind!" Ein
kluger und richtiger Ausspruch! Wir
vermuteten, daß ihn Sch ei bemann
getan habe. Es stellt sich aber
heraus, daß er von Barnes,
dem englischen Arbeiterminister,
stammt.
Dagegen lasen wir, daß ein an-
drer Arbeiterführer erklärt habe:
„Was belgisch ist, muß belgisch, was
französisch ist, französisch bleiben!
Jeder trage seine Lasten!" Natür-
lich konnte das nur Bandervelde
oder Sem bat gewesen sein. Zu
unserm Erstaunen aber hören wir,
daß gerade diesen Spruch unser gu-
ter Scheidemann von sich gab.
So kann man sich täuschen!
Ich, Kasimir vom Hundestamme,
Bin ein erklärter Pazifist
Und ich verwünsche und verdamme
Den Krieg, der nrir zuwider ist.
Ich bin ein Friedenshund, denn loben
Kann ich die neue Wendung nicht:
Den Brotkorb hängt' sie mir hoch oben,
Den Maulkorb mitten ins Gesicht.
Man irahn, mir, nach einander, alles,
Die Knochen und das Schinkenbein,
Wo ist die Zeit des Wurstabfalles?
Den frühstückt jetzt mein Herr allein.
Krieg'n Hunde Hundekuchen? Kuchen!
Vergeblich ist die Reis' nach Reis
Und auf dem Müll, bei allen, Suchen,
Ist's stets nur Stein, worin ich beiß.
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Der „Rülli-Schwur" der Entente-Mächte
Also Brüder, wir schworen, weiter kämpfen zu wollen bis in alle Ewigkeit
— für den englischen Geidsackl"
(Zeichn. von Theo Waidenschlager)
Das rumänische Getreide
Run wollen wir es aber dreschen!
*
Kriegstrauung
In den ersten Tagen des August zysq. ging
ich zuni Standesamts, um den Tod eines Kindes
anzumelden.
Dicht gedrängt stehen im Wartezimmer zum
Heeresdienste einberufene Männer mit ihren
Bräuten, um sich trauen zu lassen. Lin etwas
ausfälliges paar versucht sich vormdrängen, und
als der Diener es auf das Ungebührliche seines
Betragens aufmerksam macht, meint der glück-
liche Bräutigam:
„Ick habe , bloß noch eene halbe
Stunde Zeit; muß mich schon um
halb elwe in der Straßmannstraße
melden." „Warum sind Sie denn
aber nicht schon gestern hergekom-
men?" fragt der Diener, worauf
die Antwort: „Na, wenn ick ihr
erst seit jestern kenne!"
Sie werden immer
grausamer
Die „Financial News" nämlich.
— Im Frühjahr 1916 forderten sie
von uns unverzüglich eine Kriegsent-
schädigung von 80 Milliarden Mark
bei Strafe von weiter je 11h Milli-
arden für jedeWochelängererKriegs-
dauer. das hätte bis Iahresschluh ca.
140 Milliarden Mark ergeben.
(In unserer „Rechnung und Ge-
genrechnunq" in der „Jugend"
No. 9/1916 haben wir auf solider
Grundlage berecknet, daß und
warum die Engländer und ihre
Komplizen uns nach Abzug dieser
Kleinigkeit am 31. Dezember
1916 noch 1360 Milliarden
Mark herauszuzahlen haben)
Nun mogeln die „Financla News"
vom 22. Dezember 1916 Ih>e For-
derung betrage jetzt 10 Milliarden
Pfund Gierling oder rund 200 Milli-
arden Mark in bar oder — ent-
sprechenden Werten.
Das ist — wir müssen dies zu
unserem Bedauern feststellen — viel-
leicht gentlenianlike, aber kaufmän-
nisch nicht reel. Wir wollen uns
aber wegen der Bagatelle nicht streiten
und die lumpige Differenz von 60
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rechnung von 1360 Nliüiorden ols
Kassa-Skonto Nachlassen, wenn Bnr-
zablung der restierenden 1300 AilU>-
arden nunniehr sofort erfolgt.
Oixi
l»uck
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[nicht signierter Beitrag]: Friedensgeflüster
[nicht signierter Beitrag]: Krieg und juristisches Examen
[nicht signierter Beitrag]: Kriegstrauung
Albert Fiebiger: Zeichnung zum Text "Kasimir Wachtel beklagt die Zeit"
Richard Rieß: Kasimir Wachtel beklagt die Zeit
Puck: Dementis
Dixi: Sie werden immer grausamer
Theo Waidenschlager: Der "Rütli-Schwur" der Entente-Mächte
Ri-Ri: Kriegsrat in Rom
[nicht signierter Beitrag]: Friedensgeflüster
[nicht signierter Beitrag]: Krieg und juristisches Examen
[nicht signierter Beitrag]: Kriegstrauung
Albert Fiebiger: Zeichnung zum Text "Kasimir Wachtel beklagt die Zeit"
Richard Rieß: Kasimir Wachtel beklagt die Zeit
Puck: Dementis
Dixi: Sie werden immer grausamer
Theo Waidenschlager: Der "Rütli-Schwur" der Entente-Mächte
Ri-Ri: Kriegsrat in Rom