Quartett
Kaum atmet vor der offnen Tür der Wind.
Vom Kerzenlicht ein abendmilder Schimmer
Liegt auf den Stufen vor dem Gartenzimmer,
Darin vier Herzen fromm beisammen sind.
Spielt jeder still und tief in sich hinein.
Als oh er heimlich zu Gottvater rede.
Gold funkelt aus den Saiten auf, und jede
Will doch ganz schlicht und voller Demut sein.
Die Töne suchen sich den Weg zum Licht,
Wie Engel schwebend auf der Himmelssteige,
Bis die Erlöserstimme deiner Geige
Ihr süßes gnadenvolles Amen spricht.
Thusnelda VC^olff-Kettner
Oer heimliche Garten
Peter Groote hatte eine stille Liebe. —
Nun dürft ihr aber nicht denken, daß er in
ein Mädchen verliebt war.
Die andern waren alle in Mädchen ver-
liebt; Peter Grooie tat aber nie, was die
andern taten. Er hatte seinen Kopf >ür sich,
er war in seinen Garten verliebt.
„Aber Peler Groote hat doch gar keinen
Garten!" sagt ihr. Ne>n er hat keinen Gar-
ten; aber das schadet nichts, lieben kann er
ihn doch. Und er blinzelte vergnügt und ge-
heimnisvoll mit seinen blauen Äuglein.
Peter Groote war Steuersekreiär. Man
gewinnt nicht gerade Reicktümer, wenn man
Steuersekretär ist, aber man hat sein Aus-
kommen. Ja, es bleibt wohl auch hie und
da etwas übrig. —
Wenn die andern des Sonntags die
schönste Halsbinde anlegten, um der Lieb-
sten zu gefallen, und dann mit ihr hinaus-
zogen auf die Dörfer, wo es so frisches
Bier gab und flotte Musik, dann wanderte
Peter Groote einmm im Park umher,
oder er stand an seinem Fenster und zählte
die kleinen, weißen Wölkchen, die vorbeiflogen.
Dann dachte er an seinen Garten. Nicht
etwa so ein langweiliger Garten mit großen
Rasenflächen und nur ab und zu in einer Ecke
ein paar Blumen. — Nein, sein Garten mußte
bunt sein, so bunt, daß einem die Augen weh
taten, wenn man hineinschaute. So ein ganz
allmodischer Garten mußte es sein. Und in der
Milte, auf einer Stange eine große, silberne Glas-
kugel, darinnen sich all die bunte Herrlichkeit
spiegelte. Die Glaskugel, das war die Haupt-
sache; er sah sie ordentlich vor sich, wie sie glänzte
und funkelte in tawend Farben.
Wenn der Sonntag vorüber war, dann hatten
die Freunde leere Taschen. Aber Peter Groote
nahm, bevor er zur Ruhe ging, einen Schlüssel,
öffnete einen kleinen, eisernen Kasten, legte etwas
hinein und schloß sorgsam wieder zu.
Dieser Kasten war ein Wunderding, grad wie
das Zauberkästchen der Melusine. In dem Käst-
chen war sein Garten, und wie Melusine eines
Tages ihr Kästchen verließ und Menschengestalt
annakm, so würde auch sein Traumgarten ein-
mal Wirklichkeit werden und dastehn in all seiner
Pracht. —
Und der ersehnte Tag kam schneller, als er
dachte. Da ging er hin und kaufte einen Garten.
Kaufte Blumen, Stecklinge und Samen, wie es
gerade nötig war. Nur Blunien, nicht etwa Obst
und Gemüsepflanzen. Peter Groote war garnicht
praktisch veranlagt. Sein Garten sollte nur ein
einziges Blütenfest fein. —
Nun brauchte er nicht mehr ziellos im Park
umherzuwandern; jetzt hat er ja seinen Garten.
Das war aber auch ein Garten! Den hättet
ihr sehen sollen. Bmmen über Blumen, in allen
Farden! Snttrote Ranunkeln standen neben
grünen Reseden, die Nelken nackten mit den bun-
ten Köpfen und ließen ihre silbergrauen Blätter
im Winde spielen. Auf den schmalen Seiten-
beeten leuchtete die gelbrote Kresse wie kleine
Flammen. Und das duftete! Der Lack und die
Levkojen, die Narzissen und die Lilien. Schwert-
lilien und Feuerlilien, aber am schönsten waren
die großen weißen, die alles überragten. Wenn
der Wind über sie hinstrich, löste sich der feine
Blütenstaub aus den Kelchen und wirbelte umher
wie ein Goldregen. Und dann die Rosen, das
war das Allerschönste! Da gab es dunkelrote,
wie der Purpursamt eines Königsmantels, zarte
gelbliche mit eineni leichten rosigen Schein, wie
die Wangen der schönsten Frau und ganz schnee-
weiße, die so heilig aussahen und keusch.
Peter Groote war glücklich, vollkommen glück-
lich. Er saß in seinem Garten, ließ sich von der
Sonne bescheinen und staunte über das bunte,
lebendige Treiben um ihn her. So etwas hatte
er in seinen schönsten Träumen nicht zu hoffen
gewagt; an die Blumen hatte er wohl gedacht,
daß aber eine so wimmelnde, muntere Gesell-
schaft für seine Unterhaltung sorgen würde,
das war ihm nie eingefallen. Da marschierte
eben ein Ameisenheer auf dem g-lben Sand,
hielt betroffen vor einer kleinen Regenlache inne
und machte dann entschlossen eine Wendung nach
rechts. Auf den Blättern saßen rote Marien-
käferchen und andere, grün schillernd wie die
schönsten Smaragden.
Bunte Schmetterlinge flatterten herbei und die
Bienen tauchten in die duftenden Kelche.
Der bunte Blumengarten lockte das ganze
kleine Getier; von allen Seiten kamen sie ge-
flogen. Das schwirrte und summte in der Luft,
suchte und fand sich, naschte ein wenig, badete sich
in Blütentau, flatterte wieder auf und tanzte im
Sonnenschein. Und wenn ein Wmdhauch durch
den Garten strich, führte er Tausende von Blüien-
samen mit sich. Die wirbelten nun auch noch in
der Luft umher, mitten unter den Bienen und
Schmetterlingen und all dem munteren Gewimmel.
Ein einziger Liebesrausch war diese goldene Som-
merlust. Die Schmetterlinge küßten sich, die Blüten-
samen schlüpften in die geöffneten Kelche, die Bienen-
Königin schwang sich empor und suchte sich den
schönsten Bienenritter, uni oben im Blauen ihre
Hochzeit zu feiern.
Peter Groote lächelte glückselig. Das war
nun alles sein, sein eigen. Keineni Menschen
hatte er von seinem Garten gesprochen; der sollte
ihm allein gehören.
Aber ich weiß nicht, wie es kam, sie hatten es
doch erfahren.
Daheim G. 'Weiland
Eine« Tages sagten die Freunde: „Peter
Groote hat einen Garten." Darauf sagten
die andern: „Er muß sich doch langweilen,
wenn er so allein sitzt; wir werden ihn ein-
mal besuchen."
Am Sonntag besuchten sie ihn. — Ja,
der Garten war sehr schön, das fnnden sie
auch. Und am nächsten Sonntag kamen
sie wieder, brachten ihre Mädchen mit,
ließen Bier holen, lachten und lärmten und
waren sehr zufrieden. Die Mädchen pflück-
ten Blumen ab und warfen sie am Abend
wieder fort, denn sie waren welk geworden.
Oder sie haschten Schmetterlinge; das war
ein lustiges Spiel. Die Männer brannten
sich Zigarren an und rauchten. Da flogen
die Bienen entsetzt davon und bald war
die ganze liebe kleine Welt versunken.
Die Mädchen sagten: „Gott sei Dank,
daß die ekligen Bienen fort sind!" Dann
wurden sie erst recht fröhlich und lärmten
noch mehr.
Nun kamen sie jeden Sonntag. Peter
Groote saß in der Ecke und kam sich ziem-
lich überflüssig vor. Die Freunde hatten
ihn auch schon ganz vergessen. — „Er ist
doch ein langweiliger Peter!" sagten sie, ließen
noch mehr Bier holen und spielten Karten.
Am nächsten Sonntag kam Peler Groote
nicht.
„Nun, es wird auch ohne ihn gehen," sagten
die Freunde, waren noch lustiger und lärmten
noch viel mehr als sonst.
Peier Groote aber stand an seinem Fenster,
zählte die kleinen weißen Wölkchen, die vorbei-
slogen, und dachte an seinen Garten.
Lotte Braun
»
Der Sänger
Ich war fürwahr kein fauler Knecht,
War immer treu-beflissen;
Meingott, wer macht's kenn jedem recht?
Doch still schlägt mein Gewissen.
Ich bracht's auf keinen grünen Zweig,
Hab nie im Hanf gesessen
Und sang doch manchem Vogel gleich —
Ich hielt nicht viel vom Fressen.
Ein armer Schlucker war ich stets
Oh»' Titel, Orden, Pfründe
Und blieb es all mein Leben lang
Und fühl's, 's war keine Sünde.
's war keine Sünde, daß ich nicht
Verkauft die Hand zum Schreiber,
Und keine Sünde, daß mein Herz
Ich nicht verkauft an Weiber.
Und wenn ich träumend hangen sah
Zahllose reiche Gauche,
Die keinen andern Erdenzweck
Als füllen ihre Bäuche —
Und höchstens voller Hoffart noch
Anschnauben ihr Gesinde:
Wenn ich die träumend hangen sah,
So war das keine Sünde.
Ich war trotzdem kein fauler Knecht,
Tat, was mein Herz befohlen,
Und kann beruhigt schlafen gehn.
Wenn Tod und Nacht mich holen.
Ludwig Scharf
««
Kaum atmet vor der offnen Tür der Wind.
Vom Kerzenlicht ein abendmilder Schimmer
Liegt auf den Stufen vor dem Gartenzimmer,
Darin vier Herzen fromm beisammen sind.
Spielt jeder still und tief in sich hinein.
Als oh er heimlich zu Gottvater rede.
Gold funkelt aus den Saiten auf, und jede
Will doch ganz schlicht und voller Demut sein.
Die Töne suchen sich den Weg zum Licht,
Wie Engel schwebend auf der Himmelssteige,
Bis die Erlöserstimme deiner Geige
Ihr süßes gnadenvolles Amen spricht.
Thusnelda VC^olff-Kettner
Oer heimliche Garten
Peter Groote hatte eine stille Liebe. —
Nun dürft ihr aber nicht denken, daß er in
ein Mädchen verliebt war.
Die andern waren alle in Mädchen ver-
liebt; Peter Grooie tat aber nie, was die
andern taten. Er hatte seinen Kopf >ür sich,
er war in seinen Garten verliebt.
„Aber Peler Groote hat doch gar keinen
Garten!" sagt ihr. Ne>n er hat keinen Gar-
ten; aber das schadet nichts, lieben kann er
ihn doch. Und er blinzelte vergnügt und ge-
heimnisvoll mit seinen blauen Äuglein.
Peter Groote war Steuersekreiär. Man
gewinnt nicht gerade Reicktümer, wenn man
Steuersekretär ist, aber man hat sein Aus-
kommen. Ja, es bleibt wohl auch hie und
da etwas übrig. —
Wenn die andern des Sonntags die
schönste Halsbinde anlegten, um der Lieb-
sten zu gefallen, und dann mit ihr hinaus-
zogen auf die Dörfer, wo es so frisches
Bier gab und flotte Musik, dann wanderte
Peter Groote einmm im Park umher,
oder er stand an seinem Fenster und zählte
die kleinen, weißen Wölkchen, die vorbeiflogen.
Dann dachte er an seinen Garten. Nicht
etwa so ein langweiliger Garten mit großen
Rasenflächen und nur ab und zu in einer Ecke
ein paar Blumen. — Nein, sein Garten mußte
bunt sein, so bunt, daß einem die Augen weh
taten, wenn man hineinschaute. So ein ganz
allmodischer Garten mußte es sein. Und in der
Milte, auf einer Stange eine große, silberne Glas-
kugel, darinnen sich all die bunte Herrlichkeit
spiegelte. Die Glaskugel, das war die Haupt-
sache; er sah sie ordentlich vor sich, wie sie glänzte
und funkelte in tawend Farben.
Wenn der Sonntag vorüber war, dann hatten
die Freunde leere Taschen. Aber Peter Groote
nahm, bevor er zur Ruhe ging, einen Schlüssel,
öffnete einen kleinen, eisernen Kasten, legte etwas
hinein und schloß sorgsam wieder zu.
Dieser Kasten war ein Wunderding, grad wie
das Zauberkästchen der Melusine. In dem Käst-
chen war sein Garten, und wie Melusine eines
Tages ihr Kästchen verließ und Menschengestalt
annakm, so würde auch sein Traumgarten ein-
mal Wirklichkeit werden und dastehn in all seiner
Pracht. —
Und der ersehnte Tag kam schneller, als er
dachte. Da ging er hin und kaufte einen Garten.
Kaufte Blumen, Stecklinge und Samen, wie es
gerade nötig war. Nur Blunien, nicht etwa Obst
und Gemüsepflanzen. Peter Groote war garnicht
praktisch veranlagt. Sein Garten sollte nur ein
einziges Blütenfest fein. —
Nun brauchte er nicht mehr ziellos im Park
umherzuwandern; jetzt hat er ja seinen Garten.
Das war aber auch ein Garten! Den hättet
ihr sehen sollen. Bmmen über Blumen, in allen
Farden! Snttrote Ranunkeln standen neben
grünen Reseden, die Nelken nackten mit den bun-
ten Köpfen und ließen ihre silbergrauen Blätter
im Winde spielen. Auf den schmalen Seiten-
beeten leuchtete die gelbrote Kresse wie kleine
Flammen. Und das duftete! Der Lack und die
Levkojen, die Narzissen und die Lilien. Schwert-
lilien und Feuerlilien, aber am schönsten waren
die großen weißen, die alles überragten. Wenn
der Wind über sie hinstrich, löste sich der feine
Blütenstaub aus den Kelchen und wirbelte umher
wie ein Goldregen. Und dann die Rosen, das
war das Allerschönste! Da gab es dunkelrote,
wie der Purpursamt eines Königsmantels, zarte
gelbliche mit eineni leichten rosigen Schein, wie
die Wangen der schönsten Frau und ganz schnee-
weiße, die so heilig aussahen und keusch.
Peter Groote war glücklich, vollkommen glück-
lich. Er saß in seinem Garten, ließ sich von der
Sonne bescheinen und staunte über das bunte,
lebendige Treiben um ihn her. So etwas hatte
er in seinen schönsten Träumen nicht zu hoffen
gewagt; an die Blumen hatte er wohl gedacht,
daß aber eine so wimmelnde, muntere Gesell-
schaft für seine Unterhaltung sorgen würde,
das war ihm nie eingefallen. Da marschierte
eben ein Ameisenheer auf dem g-lben Sand,
hielt betroffen vor einer kleinen Regenlache inne
und machte dann entschlossen eine Wendung nach
rechts. Auf den Blättern saßen rote Marien-
käferchen und andere, grün schillernd wie die
schönsten Smaragden.
Bunte Schmetterlinge flatterten herbei und die
Bienen tauchten in die duftenden Kelche.
Der bunte Blumengarten lockte das ganze
kleine Getier; von allen Seiten kamen sie ge-
flogen. Das schwirrte und summte in der Luft,
suchte und fand sich, naschte ein wenig, badete sich
in Blütentau, flatterte wieder auf und tanzte im
Sonnenschein. Und wenn ein Wmdhauch durch
den Garten strich, führte er Tausende von Blüien-
samen mit sich. Die wirbelten nun auch noch in
der Luft umher, mitten unter den Bienen und
Schmetterlingen und all dem munteren Gewimmel.
Ein einziger Liebesrausch war diese goldene Som-
merlust. Die Schmetterlinge küßten sich, die Blüten-
samen schlüpften in die geöffneten Kelche, die Bienen-
Königin schwang sich empor und suchte sich den
schönsten Bienenritter, uni oben im Blauen ihre
Hochzeit zu feiern.
Peter Groote lächelte glückselig. Das war
nun alles sein, sein eigen. Keineni Menschen
hatte er von seinem Garten gesprochen; der sollte
ihm allein gehören.
Aber ich weiß nicht, wie es kam, sie hatten es
doch erfahren.
Daheim G. 'Weiland
Eine« Tages sagten die Freunde: „Peter
Groote hat einen Garten." Darauf sagten
die andern: „Er muß sich doch langweilen,
wenn er so allein sitzt; wir werden ihn ein-
mal besuchen."
Am Sonntag besuchten sie ihn. — Ja,
der Garten war sehr schön, das fnnden sie
auch. Und am nächsten Sonntag kamen
sie wieder, brachten ihre Mädchen mit,
ließen Bier holen, lachten und lärmten und
waren sehr zufrieden. Die Mädchen pflück-
ten Blumen ab und warfen sie am Abend
wieder fort, denn sie waren welk geworden.
Oder sie haschten Schmetterlinge; das war
ein lustiges Spiel. Die Männer brannten
sich Zigarren an und rauchten. Da flogen
die Bienen entsetzt davon und bald war
die ganze liebe kleine Welt versunken.
Die Mädchen sagten: „Gott sei Dank,
daß die ekligen Bienen fort sind!" Dann
wurden sie erst recht fröhlich und lärmten
noch mehr.
Nun kamen sie jeden Sonntag. Peter
Groote saß in der Ecke und kam sich ziem-
lich überflüssig vor. Die Freunde hatten
ihn auch schon ganz vergessen. — „Er ist
doch ein langweiliger Peter!" sagten sie, ließen
noch mehr Bier holen und spielten Karten.
Am nächsten Sonntag kam Peler Groote
nicht.
„Nun, es wird auch ohne ihn gehen," sagten
die Freunde, waren noch lustiger und lärmten
noch viel mehr als sonst.
Peier Groote aber stand an seinem Fenster,
zählte die kleinen weißen Wölkchen, die vorbei-
slogen, und dachte an seinen Garten.
Lotte Braun
»
Der Sänger
Ich war fürwahr kein fauler Knecht,
War immer treu-beflissen;
Meingott, wer macht's kenn jedem recht?
Doch still schlägt mein Gewissen.
Ich bracht's auf keinen grünen Zweig,
Hab nie im Hanf gesessen
Und sang doch manchem Vogel gleich —
Ich hielt nicht viel vom Fressen.
Ein armer Schlucker war ich stets
Oh»' Titel, Orden, Pfründe
Und blieb es all mein Leben lang
Und fühl's, 's war keine Sünde.
's war keine Sünde, daß ich nicht
Verkauft die Hand zum Schreiber,
Und keine Sünde, daß mein Herz
Ich nicht verkauft an Weiber.
Und wenn ich träumend hangen sah
Zahllose reiche Gauche,
Die keinen andern Erdenzweck
Als füllen ihre Bäuche —
Und höchstens voller Hoffart noch
Anschnauben ihr Gesinde:
Wenn ich die träumend hangen sah,
So war das keine Sünde.
Ich war trotzdem kein fauler Knecht,
Tat, was mein Herz befohlen,
Und kann beruhigt schlafen gehn.
Wenn Tod und Nacht mich holen.
Ludwig Scharf
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