wichtige Aenderung der Verhältnisse
A. Schmidhummer
Also sprach Venizelos
Als Antwort auf eine Anfrage aus dem Lande
der patentierten „Demokratie":
„Die Abdankung KönigKonftantins
ist ein Tr iumphder dem okratischen Idee."
Jetzt wissen wir doch wenigstens, was wahre
Demokratie ist. Wir bildeten uns nämlich
bisher immer ein, in der Demokratie (siche das
Frankreich des Herrn Poincars und das Amerika
des Herrn Wilson) geschehe alles so, wie es das
Volk oder doch dessen Mehrheit wolle. Jetzt
wissen wir es besser: Wenn die überwiegende
Mehrheit eines Volkes treu zu seinem König
hält und diesen unbedingt behalten will, — ehr-
geizverbisscne Landesverräter aber mit Hilfe von
Fremden, die im Trüben fischen wollen, den König
aus dem Land jagen, — das i st D e m o k r a t i e.
Wenn die überwiegende Mehrheit eines Volkes
Frieden mit andern Völkern, die ihm nichts getan
haben, verlangt, ein einziger Mann aber, um
seiner privaten Machtgelüste willen, cs in den
törichtesten Krieg zerrt, — das ist Demokratie.
Bloß wenn ein Volk, das von fünf andern
meuchlings überfallen wird, sich zur Wehre setzt
und weder seiner Väter Erbe noch die Früchte der
eigenen Arbeit aufgeben will- das ist Absolu-
tismus.
Und wenn dann dieses Volk trotz des heim-
tückischen Überfalls Sieger bleibt, tief in die
Länder der Wegelagerer eindringt und ihnen trotz-
dem die Hand zu einem anständigen Frieden hin-
streckt, — das ist Absolutismus.
Wcr's nicht glaubt, frage das ehrsame Demo-
kraten-Kleeblatt Pomcnrö-Wilson-Venizelos. . .
Monsun
*
Oer Sieg über den Oelberg
Englische Flugzeuge haben den Slberg in
Jerusalem ausgiebig mit Bomben beworfen.
Lord Cecil wird wohl im Unterhaus die mili-
tärische Notwcndigung dieses, für die „frommen"
Engländer an sich vielleicht peinlichen Rowdy-
Streiches begründen und dartun, daß vom S l-
berg aus die Ölmotore der deutschen U-Boote
mit Betriebsstoff versorgt wurden.
Frecher gelogen als das meiste, was Lord
Cecil und Lloyd George sonst zur Begründung
englischer Brutalitäten gesagt haben, wäre das
auch nicht I - „„ _
John Bull, der Sauste
Lloyd George sagte in einer Rede über die
Friedensaussichten, man werde Deutschland die
Kolonien voraussichtlich nicht zurllclgeden können,
weil den Deutschen die „sanfte Hand" fehle, um
die fremden Völker zu leiten...
Die Hand des Deutschen ist nicht sanft genug,
Sie liebt, was sic besitzt, zu fest zu fassen.
Es muß den Ruhm der Sanftheit drum mit Fug
Der deutsche Mann dem — Briten überlassen.
Der herrscht so mild in seinen Kolonien:
Mit süßer Miene, fromm und gottergeben,
Weiß er aus ihnen sanft herauszuziehn
Den letzten Groschen und das letzte Leben.
Es ward die britische Barmherzigkeit
Zum Liebessinnbild, dessen Kraft erfuhren
Die Völker alle, die sich ihm geweiht:
Die fernen Inder und der Stamm der Buren.
„Liebt mich und — zahlt!" flötet
die Lieb' John Bulls,
„Völker der Welt: Australier, Asicr, Iren...
Und, schlägt für mich nicht schneller Euer Puls,
Dann laß ich Euch — so leid mir's tut —
krepieren..."
Sanft ist der Brite und sein Wort klingt sacht,
Sein Herz ist mild und haßt das Rohe, Arge.
Doch wird die... „Sanfte", die er ihnen bracht',
Für seine Diener meistenteils zuni... Sarge...
Ilicliurd Iliess
»
Down!
Lloyd George hat jüngst wieder einmal geredet.
Und hat nun richtig die Deutschen in Grund
und Boden geredet. Er sagte, „das glän-
zende Auftreten der Engländer auf dem Festlandc
habe die Deutschen gezwungen, fid) in die Erde
zu flüchten. Es müsse dies ein beschämendes und
erniedrigendes Gefühl sein." Aber ja! Und wie!
Wir können uns nichts Erniedrigenderes denken,
als daß unsere tapferen Feldgrauen sich vor
den Engländern in den Boden verkrie-
chen. Und wie wir uns schämen, das merken
die Engländer bei ihren Angriffen. Wir lassen
uns gar nicht sehen! Und schießen sie g'scha-
mig aus dem Dunkel unsrer Erniedrigung ab.
Wenn es mit den Siegen Englands so weiter-
geht, werden wir wohl bald von der Erde ganz
verschwunden sein. Zur See ist es ja schon so
ergangen. Wir haben uns vor der mächtigen
britischen Flotte unter See geflüchtet und fristen
dort ein kümmerliches, kaum bemerk-
bares Dasein. Vielleicht zwingen uns die Eng-
länder zu einem ähnlichen Mißerfolg auch unter
Lande.
a. i>. K.
Oenizelos und EphtaUes
„Sag' mal, Ephialtcs, wieviel hast eigent-
lich damals Du für Deine.Vaterlandsliebe'
gekriegt?"
Die Ankunft des amerikanischen Generals
Pershing in Frankreich
A. Sclimidhainmer
Der französische Interviewer: „wo-
mit gedenken Sie sich einstweilen hier zu be-
schäftigen, bis Ihre Armee nachkommt, Herr
General Pershing?"
„O, ich möchte fürs erste auf ein Jahr
in ein besseres kaufmännisches Geschäft als
Volontär cintreten."
Oie Schlaumeier
Der französische Kriegshetzer Albert Thomas
hat in der Kommission der Sozialdemokratischen
Partei, die sich mit der zukünftigen Stellung
Elsaß-Lothringens beschäftigte, einen ge-
nialen Gedanken geäußert. Er erklärte sich unter
zwei Bedingungen für Annahme einer Volks-
abstimmung über das künftige Geschick des
Landes, das Ludwig XIV. den Deutschen ge-
stohlen hatte:
Erstens darf kein Elsässer deutschen
Ursprungs an der Abstimmung teil'
nehmen.
Zweitens dürfen dafür die Elsaß-Lothrin-
ger, die nach dem Frankfurter Frieden
dasLand verlassen haben, also seit46Jahren
keine Elsaß-Lothringer mehr sind, mit abstimmen.
Einfach und sicher! Aber noch einfacher und
sicherer wäre es vielleicht, man überließe die Ab-
stimmung den drei Französlingen und Schmier-
finken Wetlerle, Blumental und Weil?
Oder noch einfacher: Herr Poincarö ernennt
sich zum Landcsvater von Elsaß-Lothringen in
parkibus und stimmt allein ab.
Dann wird Elsaß-Lothringen sich mit absoluter
Sicherheit begeistert und e i n st i m m i g für Frank-
reich erklären! — p» —
*
Wie Lloyd George die v-Boote
„kriegt"...
In seiner Rede zu Glasgow kam Lloyd George
auch auf den U-Bootkrieg zu sprechen:
„Unsere Verluste im Mai und Juni waren
schwer, aber sie waren Hunderttausendc
von Tonnen unter den Schätzungen der
Admiralität. Wir fangen an, sie zu kriegen."
Ra, also! Die Admiralität braucht jetzt ihre
Schätzungen nur um etliche Millionen Tonnen
ür den Monat zu erhöhen, dann bleibt der Er-
olg der deutschen U - Boote immer mehr hinter
üesen Schätzungen zurück und wird bei gesteigerter
Schätzung zum jämmerlichsten Mißerfolg.
Und das kostet keinen Heller!
— O —
A. Schmidhummer
Also sprach Venizelos
Als Antwort auf eine Anfrage aus dem Lande
der patentierten „Demokratie":
„Die Abdankung KönigKonftantins
ist ein Tr iumphder dem okratischen Idee."
Jetzt wissen wir doch wenigstens, was wahre
Demokratie ist. Wir bildeten uns nämlich
bisher immer ein, in der Demokratie (siche das
Frankreich des Herrn Poincars und das Amerika
des Herrn Wilson) geschehe alles so, wie es das
Volk oder doch dessen Mehrheit wolle. Jetzt
wissen wir es besser: Wenn die überwiegende
Mehrheit eines Volkes treu zu seinem König
hält und diesen unbedingt behalten will, — ehr-
geizverbisscne Landesverräter aber mit Hilfe von
Fremden, die im Trüben fischen wollen, den König
aus dem Land jagen, — das i st D e m o k r a t i e.
Wenn die überwiegende Mehrheit eines Volkes
Frieden mit andern Völkern, die ihm nichts getan
haben, verlangt, ein einziger Mann aber, um
seiner privaten Machtgelüste willen, cs in den
törichtesten Krieg zerrt, — das ist Demokratie.
Bloß wenn ein Volk, das von fünf andern
meuchlings überfallen wird, sich zur Wehre setzt
und weder seiner Väter Erbe noch die Früchte der
eigenen Arbeit aufgeben will- das ist Absolu-
tismus.
Und wenn dann dieses Volk trotz des heim-
tückischen Überfalls Sieger bleibt, tief in die
Länder der Wegelagerer eindringt und ihnen trotz-
dem die Hand zu einem anständigen Frieden hin-
streckt, — das ist Absolutismus.
Wcr's nicht glaubt, frage das ehrsame Demo-
kraten-Kleeblatt Pomcnrö-Wilson-Venizelos. . .
Monsun
*
Oer Sieg über den Oelberg
Englische Flugzeuge haben den Slberg in
Jerusalem ausgiebig mit Bomben beworfen.
Lord Cecil wird wohl im Unterhaus die mili-
tärische Notwcndigung dieses, für die „frommen"
Engländer an sich vielleicht peinlichen Rowdy-
Streiches begründen und dartun, daß vom S l-
berg aus die Ölmotore der deutschen U-Boote
mit Betriebsstoff versorgt wurden.
Frecher gelogen als das meiste, was Lord
Cecil und Lloyd George sonst zur Begründung
englischer Brutalitäten gesagt haben, wäre das
auch nicht I - „„ _
John Bull, der Sauste
Lloyd George sagte in einer Rede über die
Friedensaussichten, man werde Deutschland die
Kolonien voraussichtlich nicht zurllclgeden können,
weil den Deutschen die „sanfte Hand" fehle, um
die fremden Völker zu leiten...
Die Hand des Deutschen ist nicht sanft genug,
Sie liebt, was sic besitzt, zu fest zu fassen.
Es muß den Ruhm der Sanftheit drum mit Fug
Der deutsche Mann dem — Briten überlassen.
Der herrscht so mild in seinen Kolonien:
Mit süßer Miene, fromm und gottergeben,
Weiß er aus ihnen sanft herauszuziehn
Den letzten Groschen und das letzte Leben.
Es ward die britische Barmherzigkeit
Zum Liebessinnbild, dessen Kraft erfuhren
Die Völker alle, die sich ihm geweiht:
Die fernen Inder und der Stamm der Buren.
„Liebt mich und — zahlt!" flötet
die Lieb' John Bulls,
„Völker der Welt: Australier, Asicr, Iren...
Und, schlägt für mich nicht schneller Euer Puls,
Dann laß ich Euch — so leid mir's tut —
krepieren..."
Sanft ist der Brite und sein Wort klingt sacht,
Sein Herz ist mild und haßt das Rohe, Arge.
Doch wird die... „Sanfte", die er ihnen bracht',
Für seine Diener meistenteils zuni... Sarge...
Ilicliurd Iliess
»
Down!
Lloyd George hat jüngst wieder einmal geredet.
Und hat nun richtig die Deutschen in Grund
und Boden geredet. Er sagte, „das glän-
zende Auftreten der Engländer auf dem Festlandc
habe die Deutschen gezwungen, fid) in die Erde
zu flüchten. Es müsse dies ein beschämendes und
erniedrigendes Gefühl sein." Aber ja! Und wie!
Wir können uns nichts Erniedrigenderes denken,
als daß unsere tapferen Feldgrauen sich vor
den Engländern in den Boden verkrie-
chen. Und wie wir uns schämen, das merken
die Engländer bei ihren Angriffen. Wir lassen
uns gar nicht sehen! Und schießen sie g'scha-
mig aus dem Dunkel unsrer Erniedrigung ab.
Wenn es mit den Siegen Englands so weiter-
geht, werden wir wohl bald von der Erde ganz
verschwunden sein. Zur See ist es ja schon so
ergangen. Wir haben uns vor der mächtigen
britischen Flotte unter See geflüchtet und fristen
dort ein kümmerliches, kaum bemerk-
bares Dasein. Vielleicht zwingen uns die Eng-
länder zu einem ähnlichen Mißerfolg auch unter
Lande.
a. i>. K.
Oenizelos und EphtaUes
„Sag' mal, Ephialtcs, wieviel hast eigent-
lich damals Du für Deine.Vaterlandsliebe'
gekriegt?"
Die Ankunft des amerikanischen Generals
Pershing in Frankreich
A. Sclimidhainmer
Der französische Interviewer: „wo-
mit gedenken Sie sich einstweilen hier zu be-
schäftigen, bis Ihre Armee nachkommt, Herr
General Pershing?"
„O, ich möchte fürs erste auf ein Jahr
in ein besseres kaufmännisches Geschäft als
Volontär cintreten."
Oie Schlaumeier
Der französische Kriegshetzer Albert Thomas
hat in der Kommission der Sozialdemokratischen
Partei, die sich mit der zukünftigen Stellung
Elsaß-Lothringens beschäftigte, einen ge-
nialen Gedanken geäußert. Er erklärte sich unter
zwei Bedingungen für Annahme einer Volks-
abstimmung über das künftige Geschick des
Landes, das Ludwig XIV. den Deutschen ge-
stohlen hatte:
Erstens darf kein Elsässer deutschen
Ursprungs an der Abstimmung teil'
nehmen.
Zweitens dürfen dafür die Elsaß-Lothrin-
ger, die nach dem Frankfurter Frieden
dasLand verlassen haben, also seit46Jahren
keine Elsaß-Lothringer mehr sind, mit abstimmen.
Einfach und sicher! Aber noch einfacher und
sicherer wäre es vielleicht, man überließe die Ab-
stimmung den drei Französlingen und Schmier-
finken Wetlerle, Blumental und Weil?
Oder noch einfacher: Herr Poincarö ernennt
sich zum Landcsvater von Elsaß-Lothringen in
parkibus und stimmt allein ab.
Dann wird Elsaß-Lothringen sich mit absoluter
Sicherheit begeistert und e i n st i m m i g für Frank-
reich erklären! — p» —
*
Wie Lloyd George die v-Boote
„kriegt"...
In seiner Rede zu Glasgow kam Lloyd George
auch auf den U-Bootkrieg zu sprechen:
„Unsere Verluste im Mai und Juni waren
schwer, aber sie waren Hunderttausendc
von Tonnen unter den Schätzungen der
Admiralität. Wir fangen an, sie zu kriegen."
Ra, also! Die Admiralität braucht jetzt ihre
Schätzungen nur um etliche Millionen Tonnen
ür den Monat zu erhöhen, dann bleibt der Er-
olg der deutschen U - Boote immer mehr hinter
üesen Schätzungen zurück und wird bei gesteigerter
Schätzung zum jämmerlichsten Mißerfolg.
Und das kostet keinen Heller!
— O —
Arpad Schmidhammer: Wichtige Änderung der Verhältnisse
Arpad Schmidhammer: Die Ankunft des amerikanischen Generals Pershing in Frankreich
Arpad Schmidhammer: Venizelos und Ephialtes
A. D. N.: Down!
Richard Rieß: John Bull, der Sanfte
-Ps- -ps - ps -: Der Sieg über den Ölberg
-o-: Wie Lloyd George die U-Boote "kriegt"
Monsun: Also sprach Venizelos
-Ps- -ps - ps -: Die Schlaumeier
Arpad Schmidhammer: Die Ankunft des amerikanischen Generals Pershing in Frankreich
Arpad Schmidhammer: Venizelos und Ephialtes
A. D. N.: Down!
Richard Rieß: John Bull, der Sanfte
-Ps- -ps - ps -: Der Sieg über den Ölberg
-o-: Wie Lloyd George die U-Boote "kriegt"
Monsun: Also sprach Venizelos
-Ps- -ps - ps -: Die Schlaumeier