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Cervantes: Bereite Klugheit der Weisheit den
^eg! Im Namen derMenschheit: Macht ein Ende!

Alle: Ein Ende, ein Ende!

(Pause.)

Cervantes: Es waren auch Deutsche gekom-
men. Sie blieben unbegrüßt.

Moliäre: Ich entsinne mich.

Dostosewskt: Schlagt mich, Brüder, ich habe
sie übersehen.

Shakespeare: Holen wir alles nach!

Cervantes: Gehen wir zu Goethe. Reden
wir mit ihm, dem Ratkundigen, Wegeweisen.

Sie erheben sich. Eine Gruppe Jlaliener steigt
herauf, allein und ohne fremde Begleiter. Ihnen
nähert sich eine hagere Gestalt, dunkelgekleidet, bronze-
zügig — Dante Alighieri. Eine steile Falte
teilt seine Stirn. Er blickt finster, steht und läßt
die Gruppen der Landsgenosscn und der Dichter ohne
Anruf vorübergehen.

Ein andrer begegnet letztereni, in schwarzen: Nock,
heller Weste, mit Goldbrillc, weißer Haar- und Bart-
mähne. Er gibt seinen Schritten eine andere Richtung.

Cervantes (flüftcrt >: Ibsen meidet uns.

Sie stehen vor Goethe, der durch ein Prisma
hindurchsicht und überrascht scheint. Sie tragen ihm
Erlebnis und Gespräch vor.

Goethe (den langen Oberrock zwei Knöpfe höher
schließend): Werte Herren und lieben Freunde!
Wer ergründet, entsühnt. Verständnis ist Ent-
schuldigung, sofern es ihrer bedarf. Wir haben
uns verstanden, aber wir müssen das Ende reifen
lassen. Es reift, unb wir können es erwarten.
Einer marl,t mir Sorge. Er fiebert, dem Rad
in die Speichen zu greifen — Friedrich Schiller.

Scbillcr (von der Gruppe der wieder sichtbar
gewordenen Deutschen mit langen Schritten zurück-
kehrend u Ein Höchstes gilt es: Freiheit, bedingt
durch Pflicht. Reinste Erkenntnis wird ihr Be-
sitz. Wer sie erringt, muß siegen!

Goethes Augen leuchten.

UoeteUuiiffon ,uuu auf die Mündmer „JUGEIVO“ Eezu« zu nehmen

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Bei Betrachtung von bSchiiler s «cyaoel

„Was kann der Mensch im Leben mehr gewinnen. Wie sie das 8este läßt zu Geist verrinnen.

Als daß sich Gott-Natur ihm offenbare, Wie sie das Geisterzeugte sest bewahre!"

Goethe
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[nicht signierter Beitrag]: Goethe bei der Betrachtung von Schillers Schädel
 
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