Monsieur Grandebouche an seine
Freund Lloyd George
Mon eher ami!
Vive la bouche!! 'ock der Maul! I Denn der
Maul sein bis jctz der einsicke Waff, womit wir
'aben besieg die verflickste Allemands! Das Maul-
sperre sein die geisticke Band, susammhaltend das
Entente, — wobei, emre nous, wir nickt bürf
überguck, daß der beste, alte Mittel eontre la
Maulsperr sein gewest von je eine tückticke
Ohrfeigen.
Oh wie ßön monsieur Balfour 'at gespreckt
in die englisse Narrcnhaus, — non, Unter-
haus ick wollte sreiben! „DenIsland muß
wieder komm auf die Status quo von
1848!"
’urra!! Es darf sick wieder fluch auf die Tch-
ranns (fluch so wild wie eine Indier oder Ir-
länder), es darf sick macken politisse Frei'eits-
lieder, darf sick philosophier, — oh, wir sein
toujours für die Freiheit von die Nations!! Aber
wosu es brauckt bei die Philosophie eine 'andel,
ein Industrie, ein Flott? Sein Sokrates oder
monsieur Plato jemals geführt in eine Untersee-
boot?? Fourquoi also monsieur Michel??
Soll sick sauf seine Schirlingsbecker et die
Weltfriede sein da!
Und wie ensückend meine Ribot 'at gemaul-
sperrt! „Franckreick verdient su marßier
an die Spitz von Sivilisation! — A-t-il
nickt Reckt ? Frag Du nur die deutse Gefangenens!!
Bor keine Mittel wir surücksreck, um sie von ihre
Berwundungens su erlösen! Wie viele von die
deutse Gefangenen verdank unsere Pflege son das
'immelreick!! Ob, vraiment, die alte Frei'eits-
geist von die große Revolution nock lebt in uns,
bloß daß jetz monsieur Robespierre is gegang
unter die Krankcnswesters!
Ft weiter Ribot 'at gemaulsperrt: „Wir nickt
verlang Annexions, wir bloß verlang
Elsaß-Lothring, Schadenersaß und Bürg-
saftcns eontre die preußissc milita-
ri s me!" — Sein das nickt beseidcn? Bloß der
Reihenfolge sein verkehrt: suerst wir müssen 'oben
Bürgsaft, daß die preußisse militarisme uns nicks
mehr tut, — sonst es sein nix mit die Elsaß!
Eine deutse Gesaugter swar 'aben gesagen:
„Nötiger als eine Bürgsaft eontre die preußisse
mi irarisme wäre eine Bürgsaft gegen die
fransössicke Sivilisation," — mais, aber,
das sein eine beeile!
Wenn im Elsaß abgestimmt würde
Das eine weiß ich ganz genau:
Herr Gottfried und der Münster bau,
In hehrer Höh' und Tiefe gleich,
Sie wühlten sich das Deutsche Reich '
Für Franzen nicht hat Grüncwald
Einst Isenheims Altar gemalt,
Und Sesenheim, uns so vertraut,
Hat nie nach Frankreich ausgeschaut!
Bleibt, daß die Gansleberpastet'
Fürs Frankcnreich optieren tät, —
Selbst das weiß ich nicht ganz gewiß,
Und wenn, aäieu dann nach Paris!
Elsaß sein eine fransössisse Provinz, — bloß
die Einwohners 'ab eine kleine Sprackfehler: sie
sprecken deutsch!
Elsaß muß werd surückgegebt an die France
mit dieselbe Reckt, wie die deutse Kolonieens müssen
sein surückgegebt an England, Konstantinopel an
Rußland, und die Wölkenkuckucksheim an die
Mann im Mond!
A propos, Rußland! Es annektiert sick immer
weiter aus Galizien heraus! Und wenn ick gucken
nack Flandern, mir sein beinah so, als ob auck
dort kämpften ruffiffe Regimenters, — so groß-
artick es gehen!!
Und des'alb wir muffen sein unerbittlich: je
weniger wir hineinkommcn nach Deutsland,
desto mehr wir muffen verlang mit die Maul!
Und je tiefer die boches steh in Frankreick,
desto 'öher wir muffen spann unsere Forde-
rungs! Es geben sogar in Deutsland Leute, die
das find gans in die Ordnung! Man nennt sie
„Politiker".
Deutsland 'at angefangt die Krieg, dabei wir
bleib'! In die Potsdamer Kronrat es 'at be-
sließt die Weltkrieg! Freilick, es 'at sick 'eraus-
gestellt, daß diese K r o n r a t war nur eine C o h n -
rat, — nämlich ein Fabel von die Abgeordnete
Cohn. Aber wosu sick dementier?
Au eontraire! Es 'aben mir gefall extra-
ordinairement, daß Du 'ab genennt in Deine
Red diese Kronrat „die slimmste Episode der
gansen Geschichte des menslicken Räuberunwesens".
Wenn man 'ört Dir so sprekken, vraiment, man
könnten glaub. Du glauben es selbst! Men ami,
Du muß 'aben ein Stirn wie eine Tank!
Adieu, lassen cs Dir besser gehen, lüg' wohl
und sei gegrußen von Deine
Orandebouehe.
Kartellen
Liebe Jugend!
Bei einem der letzten Kämpfe im l)pern Bogen
geriet eine englische Kompagnie in eigenes Artillerie-
feuer.
“Damned!” schrie der Führer. „Die halten
uns scheint's für Neutrale!"
Das schlechte Wetter des engl. Heeresberichts
„Sohn, da hast Du meinen Speer! ..."
sagte Cadorna zu Haig und überreichte chm den
anfgespannten, triefenden Regensd>irm.
Geheimverträge
(Szene im v erbrech erkeller, beleuchtet von Dr. llt.djaclis) 0
„Also, die Rollen sind verteilt: Du Francois, stiehlst die Nheinprovinzen. Du, Mister, die Kolonien, Du, Iwan, Galizien.
Du. Ninaldo, die Adria, und Du, Wilson, hältst die moralische Ncde!"
862
Freund Lloyd George
Mon eher ami!
Vive la bouche!! 'ock der Maul! I Denn der
Maul sein bis jctz der einsicke Waff, womit wir
'aben besieg die verflickste Allemands! Das Maul-
sperre sein die geisticke Band, susammhaltend das
Entente, — wobei, emre nous, wir nickt bürf
überguck, daß der beste, alte Mittel eontre la
Maulsperr sein gewest von je eine tückticke
Ohrfeigen.
Oh wie ßön monsieur Balfour 'at gespreckt
in die englisse Narrcnhaus, — non, Unter-
haus ick wollte sreiben! „DenIsland muß
wieder komm auf die Status quo von
1848!"
’urra!! Es darf sick wieder fluch auf die Tch-
ranns (fluch so wild wie eine Indier oder Ir-
länder), es darf sick macken politisse Frei'eits-
lieder, darf sick philosophier, — oh, wir sein
toujours für die Freiheit von die Nations!! Aber
wosu es brauckt bei die Philosophie eine 'andel,
ein Industrie, ein Flott? Sein Sokrates oder
monsieur Plato jemals geführt in eine Untersee-
boot?? Fourquoi also monsieur Michel??
Soll sick sauf seine Schirlingsbecker et die
Weltfriede sein da!
Und wie ensückend meine Ribot 'at gemaul-
sperrt! „Franckreick verdient su marßier
an die Spitz von Sivilisation! — A-t-il
nickt Reckt ? Frag Du nur die deutse Gefangenens!!
Bor keine Mittel wir surücksreck, um sie von ihre
Berwundungens su erlösen! Wie viele von die
deutse Gefangenen verdank unsere Pflege son das
'immelreick!! Ob, vraiment, die alte Frei'eits-
geist von die große Revolution nock lebt in uns,
bloß daß jetz monsieur Robespierre is gegang
unter die Krankcnswesters!
Ft weiter Ribot 'at gemaulsperrt: „Wir nickt
verlang Annexions, wir bloß verlang
Elsaß-Lothring, Schadenersaß und Bürg-
saftcns eontre die preußissc milita-
ri s me!" — Sein das nickt beseidcn? Bloß der
Reihenfolge sein verkehrt: suerst wir müssen 'oben
Bürgsaft, daß die preußisse militarisme uns nicks
mehr tut, — sonst es sein nix mit die Elsaß!
Eine deutse Gesaugter swar 'aben gesagen:
„Nötiger als eine Bürgsaft eontre die preußisse
mi irarisme wäre eine Bürgsaft gegen die
fransössicke Sivilisation," — mais, aber,
das sein eine beeile!
Wenn im Elsaß abgestimmt würde
Das eine weiß ich ganz genau:
Herr Gottfried und der Münster bau,
In hehrer Höh' und Tiefe gleich,
Sie wühlten sich das Deutsche Reich '
Für Franzen nicht hat Grüncwald
Einst Isenheims Altar gemalt,
Und Sesenheim, uns so vertraut,
Hat nie nach Frankreich ausgeschaut!
Bleibt, daß die Gansleberpastet'
Fürs Frankcnreich optieren tät, —
Selbst das weiß ich nicht ganz gewiß,
Und wenn, aäieu dann nach Paris!
Elsaß sein eine fransössisse Provinz, — bloß
die Einwohners 'ab eine kleine Sprackfehler: sie
sprecken deutsch!
Elsaß muß werd surückgegebt an die France
mit dieselbe Reckt, wie die deutse Kolonieens müssen
sein surückgegebt an England, Konstantinopel an
Rußland, und die Wölkenkuckucksheim an die
Mann im Mond!
A propos, Rußland! Es annektiert sick immer
weiter aus Galizien heraus! Und wenn ick gucken
nack Flandern, mir sein beinah so, als ob auck
dort kämpften ruffiffe Regimenters, — so groß-
artick es gehen!!
Und des'alb wir muffen sein unerbittlich: je
weniger wir hineinkommcn nach Deutsland,
desto mehr wir muffen verlang mit die Maul!
Und je tiefer die boches steh in Frankreick,
desto 'öher wir muffen spann unsere Forde-
rungs! Es geben sogar in Deutsland Leute, die
das find gans in die Ordnung! Man nennt sie
„Politiker".
Deutsland 'at angefangt die Krieg, dabei wir
bleib'! In die Potsdamer Kronrat es 'at be-
sließt die Weltkrieg! Freilick, es 'at sick 'eraus-
gestellt, daß diese K r o n r a t war nur eine C o h n -
rat, — nämlich ein Fabel von die Abgeordnete
Cohn. Aber wosu sick dementier?
Au eontraire! Es 'aben mir gefall extra-
ordinairement, daß Du 'ab genennt in Deine
Red diese Kronrat „die slimmste Episode der
gansen Geschichte des menslicken Räuberunwesens".
Wenn man 'ört Dir so sprekken, vraiment, man
könnten glaub. Du glauben es selbst! Men ami,
Du muß 'aben ein Stirn wie eine Tank!
Adieu, lassen cs Dir besser gehen, lüg' wohl
und sei gegrußen von Deine
Orandebouehe.
Kartellen
Liebe Jugend!
Bei einem der letzten Kämpfe im l)pern Bogen
geriet eine englische Kompagnie in eigenes Artillerie-
feuer.
“Damned!” schrie der Führer. „Die halten
uns scheint's für Neutrale!"
Das schlechte Wetter des engl. Heeresberichts
„Sohn, da hast Du meinen Speer! ..."
sagte Cadorna zu Haig und überreichte chm den
anfgespannten, triefenden Regensd>irm.
Geheimverträge
(Szene im v erbrech erkeller, beleuchtet von Dr. llt.djaclis) 0
„Also, die Rollen sind verteilt: Du Francois, stiehlst die Nheinprovinzen. Du, Mister, die Kolonien, Du, Iwan, Galizien.
Du. Ninaldo, die Adria, und Du, Wilson, hältst die moralische Ncde!"
862
[nicht signierter Beitrag]: Das schlechte Wetter des englischen Heeresberichts
[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
Arpad Schmidhammer: Illustrationen zum Text "Wenn im Elsaß abgestimmt würde"
Arpad Schmidhammer: Geheimverträge
Karlchen: Monsieur Grandebouche an seinen Freund Lloyd George
[nicht signierter Beitrag]: Wenn im Elsaß abgestimmt würde
[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
Arpad Schmidhammer: Illustrationen zum Text "Wenn im Elsaß abgestimmt würde"
Arpad Schmidhammer: Geheimverträge
Karlchen: Monsieur Grandebouche an seinen Freund Lloyd George
[nicht signierter Beitrag]: Wenn im Elsaß abgestimmt würde