Zwecke und haben deshalb auch meistens
Erfolg.
Der deutsche Reichstag aber, in
welchem so viele Herren, die sich für
Staatsmänner halten, als Erwählte des
deutschen Volkes das große Wort
führen, weiß anscheinend nicht, das; ein
mit Gold beladener Esel über die höch-
sten Mauern klettert; jedenfalls hat
er niemals auch nur einen Pfen-
nig für Propagandazwecke im
Auslände bewilligt.
Zm Frühling 1914 forderte das
Foreign Office 15 Millionen Pfund,
welche im Zahre 1913 für geheime
Zwecke verausgabt waren, und das
Parlament bewilligte diese Summe ohne
Debatte.
Fast zu gleicher Zeit strich die be-
kannte Mehrheit des deutschen Reichs-
tages eine vom deutsch e n Auswärtigen
Amt in den Etat eingestellte Summe
für Propaganda in ausländischen, ein-
flußreichen Zeitungen in Höhe von
Mk. (>50,000. .
Weshalb gelang denn der britischen
Diplomatie der Treubruch Italiens und
später auch Rumäniens?
Doch nur deshalb, weil in diesen Län-
dern die größte Zahl der Minister, Depu-
tierten und der Zeitungen käuflich ist!
Hätten unsere Diplomaten mit
dem berühmten, mit Gold bela-
denen Esel in Italien arbeiten
können, dann wäre die Schlacht
an der Marne anders ausge-
laufen!
Sie haben doch gelesen, daß Mar-
coni sich kürzlich in Rew-Pork damit
gebrüstet hat, die Rettung Frank-
reichs in der Marne-Schlacht sei ledig-
lich das Verdienst — der Verrat —
Italiens.
28. Juli 1917. G.
Richard Rost
Liebe Zugend!
Auf einem Ivohltätigkeitsbazar, der
zugunsten armer Familien, die durch
Überschwemmung obdachlos geworden
sind, abgehalten wird, verkauft eine
junge hübsche Dame Rosen. Sic ist sehr
tief dekolletiert.
Lin reicher Bonvivant kauft ihr
mehrere Rosen ab, überreicht ihr mit
einem vielsagenden Blick auf die un-
bedeckte Gegend einen Buudcrtmark-
schein und sagt: „ksier, mein Fräulein,
für zwei arme Obdachlose."
iit—m.
Kinder einer Dorfschule suchen ihre
Lehrerin über die schweren Zeitläufte
hinwegzubringen durch allerhand kleine
Aufmerksamkeiten in Form von Licrn,
IDnrststückchcn und Fruchten.
Line besonders liebe Kleine wollte
hinter ihren Mitschülerinnen nicht zu-
rückstehen und versprach von einem Tage
z»m andern: „Freilein, aber morgen
bring' ich wirklich Kerschen mit."
Ans die Frage > er Lehrerin nach
mehreren Tagen, wo denn die verspro-
chenen „Kerschen" blieben, antwortet
die Kleine mit betrübtem Gesicht:
„Der paßt ja immer so uff."
Eine Zuschrift
Liebe Jugend!
Sind unsere Diplomaten wirklich
solche Trottel, wie der Volksmund be-
hauptet?
Britische Gesandte und Konsuln ver-
fügen über jede Summe für geheime
In Rumänien
„Schecncs Rind, Du hast so liebe Vogen,
wie wärsch denn mit 'm Verständi-
gungs-Friede» 7"
LEHI-IANN
STEGLirz
AUTOMOBILE
FLUGMOTOREN
15ei etwaigen Bestellungen bittet ma.n iiu.1’ dl© Münclunu* ,,«J Bezug au nehmen.