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Das amerikanische Millionenheer marschiert einfach auf einem Breitengrad herüber.

Trau schau — wem

In Paderborn dürfen Gasthöfe nur dann angeb-
liche Ehepaare »ufnehmen, wenn diese sich durch einen
Trauschein legitimieren können.

O hüte Dich, mit Deiner Frau
Nach Paderborn zu reisen,

Vermagst Du Dich nicht ganz genau
Als Gatten zu erweisen.

Denn Paderborns Moral beriecht
Jedweden, ob er rein ist.

Der Ehering allein gibt nicht
Das Recht, dast man zu Zwei n ist.

Auch Kinder, so Du deren hast,

Genügen nicht zum Ausweis,

Damit als sittenlosen Gast
Kein Hausknecht Dich hinausweis.

Nein, nur der Trauschein, klipp und klar,
— Gesehn, sobald Du da bist, —

Bezeugt, ob Du ein Ehepaar,

Nicht nur soso lala bist.

Und bist Du wirklich so verlor'n
Und sollt' sie nur Dein Schatz sein,

Schafs wenigstens für Paderborn
Dir einen Trau-Ersatz-Schein!

\. i». s •

Guter Trost

Am Schalter einer bayrischen Lisenbahnstation-
Eine Dame erkundigt sich angelegentlich, wann
wohl das verbot der Annahme von Skiern und
anderem Wintersportgerät wieder aufgehoben werde?

„Sicher im Sommer!" lautete die tröstliche
Antwort.

Aus Demokratien

Bon Bewunderung erfüllt, erzählt Herr Perri-
Pisani im „Pariser Figaro" von einem Besuch bei
den „Leventk Volunreers" in Rew-Pork,
einem „Elite-Regiment", bei dem schon jeder „ge-
meine Soldat" ein Mindestvermögen von einer
halben Million Dollars Nachweisen können mutz.
Die Kaserne dieses vornehmsten Regiments der
Armee ist ein prunkvoller Palast im Stil einer
mittelalterlichen Burg und liegt natürlich in der
fünften Avenue. Die Herrschaften üben in ge-
deckten und geheizten Riescnhallcn, jede Übung
heißt M a t c h, jedes Antreten der Truppen heißt
man M e e t i n g. Die Klubräume sind mit un-
erhörtem Luxus ausgestattet, strenge Statuten sor-
gen dafür, daß die edlen Krieger nicht mit ge-
wöhnlichen Sterblichen zusammenfechten, die nicht
Dollaristokratcn seien.

Jedenfalls ist das Regiment ein Artillerie-
Regiment, denn die Herren werden ja doch nur
auf — Protzwagen ins Gefecht fahren!

- 1,8 -

*

Das alle Lied

Als Eva kaum crfdjnffen war,

Satz sie im Paradies

Und raufte sich ihr blondes Haar

Und rief bekümmert dies:

„O Gott, ich armes, armes Weib!

Wie Hab' ich's doch so schwer!

Ich bin ihm nur ein Zeitvertreib!

Er liebt mich, ach, nicht mehr!

Sonst küßte er mich zart und stumm

Und koste meinen Leib —

Gewiß geht ihm im Kopf herum
Ein Orang-Utan-Weib!

Drum hat er für mein Leid nur Spott.

Ich gräm' mich grün und blau!
Ogottogottogottogott,

Ich unverstandne Frau!

Und wie er roh ist und brutal
Rach altem Männerbrauch.

Es ist schon wirklich ein Skandal!

(Die Schlange sagt es auch!)

Und dann sein unerhörter Geiz!

Ich krieg' es nächstens satt:

Zwei Tage trage ich bereits
Dasselbe Feigenblatt!

Ich armes, armes, junges Blut!

Umsonst rauf' ich mein Haar —

Ach Gott, wie hatt' ich's doch so gut,
Als ich noch Rippe war!"

Liebe Lugend!

Beim Uorporalscha'tsunterricht an Bord eines
Überseedampfers verbessert der Unteroffizier einem
Märker das falsche „mir" und „mich." Da sieht
ibn der Mann vorwurfsvoll an und sagt: „Der
kscrr Bootsmannsmaat sind doch ooch Berliner,
aber hier sind eben leider noch mehr Leute, die
ihre Muttajprache vcrläujnen."

*

Oer Prinzipal

„Teuerungszulage? Nee, aber ich werd's
ganze Personal mal freundlich anschaun!"

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Register
[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
[nicht signierter Beitrag]: Der Prinzipal
[nicht signierter Beitrag]: Guter Trost
Karlchen: Das alte Lied
-Ps- -ps - ps -: Aus Demokratien
Arpad Schmidhammer: Die Transport-Frage gelöst
A. D. N.: Trau - schau - wem
 
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