Landsknecht von 1918
„Lebst du noch?" fragt mich Schuttflandern.
Hui, mein lachend Ja zerreißt
Heulendes Granatenwandern,
Das in Dreck und Steine schmeißt.
Dehn Paar Stiefel han gesogen
Mist in Ruß- und Franzenland.
Zwanzig Flinten sind verbogen,
Sind zerspellt in meiner Hand.
Schics schon sitzen Ohr und Nase
Durch den Schuß beim Toten Mann.
Hub vom Qualm und stink'geit Gase
Hört mein Lied sich heiser an.
Doch das Herz, das bleibt verloren
An den Frundsberg Hindenburg.
Auge scharf und spitz die Ohren —
Wer will hier bei Wern durch? .
Kriegsfreiw. Alfred Hein
Eine Inschrift
Der englische Botschafter Sir Buchanan hat
Petersburg verlassen. Aus diesem Anlaß wurde,
wie wir hören, das englische Botschafter-Palais
in Petersburg mit einer Gedenktafel geschmückt:
„Steh still und merk', o Wanderer:
Hier stänkert jetzt ein Anderer."
Kartellen
*
©’ Löhnung wird aufbeffert!
Ietz kriag'n ma sicbzeh' Pfennig mehr
Im Tag — dös is a Geld!
Iuhe! Ietz geht a Leb'it los
Bei uns heraußt tin Feld!
Ietz kauf ma uns — ja was denn glei?
Koa Dünnbier, wenn's uns dürscht —
Au Schampus, so a zwoa — drei Maß
Und Kas und G'selchts und Würscht!
Und Ziegarn mit am Bändel rum,
Wia's unsa Oberscht raucht,
Und was grad guat und teuer is
Und was ma halt so braucht!
Und bal' sie's uns in Gold auszahln,
Na nehma mir's in d' Hand
Und trag'n dös Gold auf d' Reichsbank »ei!
„Das Gold dem Vaterland!"
Um siebzel)' Pfennig mehr im Tag!
Jetzt san ma a dabei,
Bal's wieder hoaßt: gib's Gerschtl her
Für d' achte Kriegsanleihe
Und dös, wo mir no' übri' bleibt,
Dös schick i nachher z' Haus:
Da kriagt mei Schatz a seiderus G'wund
Und Schuacherln — war net aus!
Gaitz nagelneu werd's ausstaffiert —
Mir ham's ja, mir san gschtellt:
Glei siebzeh' Pfennig mehr im Tag —
Dös is der fei' a Geld!
Her Seppl (bei die Aclxtzehiier)
„Pierre, in Paris haben sie beschlossen: Frankreich kämpfe bis ;um letzten Mann!"
„Nun, dann kann der Rrieg ja nicht mehr lang dauern."
Im französischen Schützengraben
„Lebst du noch?" fragt mich Schuttflandern.
Hui, mein lachend Ja zerreißt
Heulendes Granatenwandern,
Das in Dreck und Steine schmeißt.
Dehn Paar Stiefel han gesogen
Mist in Ruß- und Franzenland.
Zwanzig Flinten sind verbogen,
Sind zerspellt in meiner Hand.
Schics schon sitzen Ohr und Nase
Durch den Schuß beim Toten Mann.
Hub vom Qualm und stink'geit Gase
Hört mein Lied sich heiser an.
Doch das Herz, das bleibt verloren
An den Frundsberg Hindenburg.
Auge scharf und spitz die Ohren —
Wer will hier bei Wern durch? .
Kriegsfreiw. Alfred Hein
Eine Inschrift
Der englische Botschafter Sir Buchanan hat
Petersburg verlassen. Aus diesem Anlaß wurde,
wie wir hören, das englische Botschafter-Palais
in Petersburg mit einer Gedenktafel geschmückt:
„Steh still und merk', o Wanderer:
Hier stänkert jetzt ein Anderer."
Kartellen
*
©’ Löhnung wird aufbeffert!
Ietz kriag'n ma sicbzeh' Pfennig mehr
Im Tag — dös is a Geld!
Iuhe! Ietz geht a Leb'it los
Bei uns heraußt tin Feld!
Ietz kauf ma uns — ja was denn glei?
Koa Dünnbier, wenn's uns dürscht —
Au Schampus, so a zwoa — drei Maß
Und Kas und G'selchts und Würscht!
Und Ziegarn mit am Bändel rum,
Wia's unsa Oberscht raucht,
Und was grad guat und teuer is
Und was ma halt so braucht!
Und bal' sie's uns in Gold auszahln,
Na nehma mir's in d' Hand
Und trag'n dös Gold auf d' Reichsbank »ei!
„Das Gold dem Vaterland!"
Um siebzel)' Pfennig mehr im Tag!
Jetzt san ma a dabei,
Bal's wieder hoaßt: gib's Gerschtl her
Für d' achte Kriegsanleihe
Und dös, wo mir no' übri' bleibt,
Dös schick i nachher z' Haus:
Da kriagt mei Schatz a seiderus G'wund
Und Schuacherln — war net aus!
Gaitz nagelneu werd's ausstaffiert —
Mir ham's ja, mir san gschtellt:
Glei siebzeh' Pfennig mehr im Tag —
Dös is der fei' a Geld!
Her Seppl (bei die Aclxtzehiier)
„Pierre, in Paris haben sie beschlossen: Frankreich kämpfe bis ;um letzten Mann!"
„Nun, dann kann der Rrieg ja nicht mehr lang dauern."
Im französischen Schützengraben