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A. Schmidhammer

Catllaiir

Iau res' Geist: „Bist Du schon wieder an der Arbeit, wackerer poincare?"

Kriegsbraut und Klappersiorch

(Die Möbelpreise sind derartig gestiegen, da» sich
viele Kricgsbränte kein eigenes Heim mehr einrichtcn
können.)

„Storch, Storch, guter,

Bring mir einen Bruder!"

Sangen einst wir kleinen Leut',

Anders klingt mein Liedchen heut':

„Storch, Storch, Betterchen,

Bring mir doch zwei Betterchen,

Bring Kommode, Tisd> und Spind,

Weil sie gar so teuer sind!

Storch, Storch, Langedein,

Bring mir auch ein Küäilcill klein,

Teller, Tücher, Topf und Pfann',

Das; ich ihm was koä>cn kann!

Storch, Storch, schlimmer,

Bring mir auch ein Zimmer!

Mit Gardinen drin aus Tüll,

Falls id) dunkel machen will!

Stord), Storch, fliege,

Bring mir aud> 'ne Wiege,

Bring mir weiße Windeln an
's Andre bring ich selber dann "

Kn riehen

Liebe Lugend!

Der Besuch Sr. Exzellenz des Kommandieren-
den Getierals im Schützengraben ist angemeldet.
Der Aompagnieführer stellt Posten aus, die ihtn
das Nahen des Generals melden sollen. Unter
ihnen befindet ftd? Grenadier Stump, der zum
Gefreiten eingegeben ist. Sein Zugführer geht
durch den Graben, sieht Kamerad Stuinx, denkt
an dessen bevorstehende Ernennung zum Gefreiten
und fragt ihn:

„Nun, Stump, sind die Knöppe noch nicht da?"

„Nein perr Leutnant, id; habe die perren noch
nicht gesehen."

*

LlrlaubSgespräch

In einem bayerischen Zug mit Urlaubern.
Draußen stockt es, was es kann. Drinnen ist es
schweigsam. Auf einmal hinter mir:

„wo bist z'haus?"

,,Z' wallgan."

„So so, z' Wallgau." Schweigen und pfeifen^
rauchen von Ukurnau bis pechendorf.

„Pa, und du?"

,,Z' Rrünn."

„So so, z' Arünn." Schweigen und pfeifen»
rauchen bis zur paltestelle Vhlstadt.

„Pa, und finscht?"

,,Z' Reams." (Reinls.)

,,Z' Reams? — 3 aa."

„So so, du aa." Schweigen und pfeifenranchen
bis Eschenlohe.

„Pa, wie lang?"

„Seit vierzehne."

„3 aa."

„So so, du aa." Rauchen und Schweigen bis
Äberan.

,,pab' di' aber liia net g'sehn dausd."

„3 di' aa net."

„So so, Du aa net." Draußen wird Farchant
ansgerufen.

„piazt fallt's lnir ein!"

„was?"

„!Uir zwoa hab'n uns 'leirbt all'weil in der
Nacht abg'löst."

Uber diese Geschwätzigkeit ist der andre so er»
staunt, daß er erst in 'Garmisch beinr Aussteigen
die Sprache wieder findet:

„wcrd scho' so sei' — pfüad Good."

„pfüad Good." Fritz Müller

*

Wahres Geschichtchen

3» R. in Nordfrankreid; koinmt ein biederer
Landsturmmann in das „Lausolenm" und wendet
sich an den dort regierenden „Vize" mit den Worten :
„perr Feldwebel, ich möcht' heut mittag ans Urlaub
fahren und da brauch id) meinen Schein. Tätens
mich auch a bissel lausen?" Darauf der Vize:
„Gelaust wird bei Pagenbeck iit pamburg, hier wird
entlaust, verstehen Sie?!"

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[nicht signierter Beitrag]: Liebe Jugend!
[nicht signierter Beitrag]: Wahres Geschichtchen
Arpad Schmidhammer: Caillaux
Karlchen: Kriegsbraut und Klapperstorch
Fritz Müller: Urlaubsgespräch
 
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