3 m KI ii b b e r Erleuchtete n
„Der Fehler war eben, bas; Deutschland
seine Waffen und Milchkühe nicht schon
1871 an Frankreich ablieferte!"
WIE ALT?
Wie alt iff unser Vaterland?
Währt fünfzig Jahr' erst sein Bestand?
Seit daß den Ring um Nord und Süd
Der Eifenkanzler neu geglüht?
O nein, nein, nein.
Das deutsche Land muß älter fein!
Wie alt ist unser Vaterland?
Sind's hundert Jahr'? Seit zornentbrannt
Die notgefchweißte Einigkeit
Vom Korsenjoch die Welt befreit?
D nein, nein, nein.
Das deutsche Land muß älter fein!
Wie alt ist unser Vaterland?
Sinö'g tausend Jahr'? Seit Hand in Hand
Oie Macht am Thron und am Altar
Des heiligen Reiches Glanz gebar?
D nein, nein, nein.
Das deutsche Land muß älter fein!
Das deutsche Land ist ururalt!
So alt ioie deutscher Eichenwald,
So alt wie deutsches Schwert und Lied,
So alt wie deutscher Krieg und Fried'
Und deutsches Sein,
— So lange, Deutscher, nennst Dn's Dein!
So lange, Deutscher, nennst Du's Deiii
Und setzst dafür Dein Leben ein
Und gibst dafür Dein Gut und Blut!
— Halt durch. Du deutscher Lebensmut,
Zu ewigem Sein
Durch Finsternis und Sonnenschein!
„Jugend"
*
GEWISSEN HERREN INTELLEKTUELLEN
INS STAMMBUCH
Wissenschaft und Kunst gehören der Welk, und vor
ihnen verschwinde» dieSchranken derNationalität,
aber der Trost, deii sie gewähren, ist doch nur ein
leidigerTrost unö ersetzt das stolze Bewußt fein nicht,
einem große», starken, geachteten und gefürchteten
Volke anzugehören. cs -> - 1 b e, Pr°pM-n
Der Delinquent
„Er hat seinen Schülern erzählt, daß
vor fünfzig Jahren das Deutsche Reich
gegründet wurde!"
POLITISCHE PARADOXA
Paradox ist's
wenn die „Mchr"heitsfozialisten innner „weni-
ger" iveröen,
wenn man die „Unabhängigen" bei der Regie-
rungsbildung „abhängt",
wenn ein „Scheide"rnann dag deutsche Volk zu
„einen" sucht,
wenn das Reich nur init öer „E>nkominen"steuer
schon „auökomml"
und wenn sich die Polen von der oberschlesischen
„Ab"stimiiinng eine „Zu"stim>nung ver-
sprechen.
j^rn besseren jenseits
„Eigentlich hatteci wir uns das Deutsche
Reich doch anders gedacht," sagte»Eugeii
Richter und Winöhorst zum Alt-Reichs-
kanzler. „Ich auch," erwiderte dieser in-
gri m in 1 g.
Äon Ko III in 1111 i st 0 ö
„Fünfzehn Jahre alt und noch immer
nichts gegen das Vaterland
getan! "
VON DAZUMAL UND HEUTE
Einige Wochen nach der Kaiscrproklaniativu
führte Bismarck seine berühmten Dorfriedens-
verhandlnngen mit Thiers »nö Jules Favre. Bei
einer Erwähnung der bereits von 6 auf 5 Mil-
liarden herabgehandelien Kriegsentschädigung
fuhr Thiers leidenschaftlich vom Stuhl auf und
rief: ,,Ali, c’est une spoliation verkable, c’est
ans vilctö"(öiereinste Räuberei, eine Gemeinheit!)
„Ich bedaure," enlgegnete Bismarck, „ans
dieser mir nnverständlichen Äußerung ersehen zu
müssen, daß ich des Französischen doch nicht so
mächtig bin, als cs wünschenswert wäre, um
unsere llnterhandlnngen in französischer Sprache
fortführen zu können."
Und der Kanzler sprach eine Zeitlang Deutsch,
bis Thiers sich gebessert hatte.
Als der Anwalt Frankreichs dann einige Tage
später mit sichtlichem Widerstreben die Prälimi-
narien unterschrieben, meinte Bismarck mit be-
ivegtcm Händedruck: „Sie sind der letzte, wel-
chem Frankreich diesen Schnierz hätte anferlegen
sollen. denn von allen Franzosen haben Sie ihn
am wenigsten verdient."
Als Matthias Erzberger rgl6 den mörde-
rischen Wassenstillstanö von Compiegne bekannt-
gegeben erhielt, unterließ er sorgfältig jede un-
ehrerbiekige Gegenbemerkung, lind öle Unter-
schrift leistete er mit dem verbindlichen Lächeln
des wohlerzogenen Oberkellners, der die Logis-
rechnnng eines Kriegsgeivinnlers quittiert.
Trotzdem würdigte ihn Marschall Foch keines
Händedrucks, geschiveigc denn einer Beileids-
kunögebnng! So unhöflich ist Foch im Ver-
gleich zu Bismarck!! I. A. So,l'»s
*
EINE UNWAHRSCHEINLICHE MELDUNG
Die Reichstagsabgeordneken haben beschlossen,
zur Erinnerung au die Reichsgründung und die
erste Reichslogssitzung einen ganzen Tag lang
den Mund zu hallen.
Kleine BilScc aus großer Zeck, gezeichnet vvu
58
21 c p fl & S ch I» i d h fl III III M ü ii ch e „ )
„Der Fehler war eben, bas; Deutschland
seine Waffen und Milchkühe nicht schon
1871 an Frankreich ablieferte!"
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Wie alt iff unser Vaterland?
Währt fünfzig Jahr' erst sein Bestand?
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O nein, nein, nein.
Das deutsche Land muß älter fein!
Wie alt ist unser Vaterland?
Sind's hundert Jahr'? Seit zornentbrannt
Die notgefchweißte Einigkeit
Vom Korsenjoch die Welt befreit?
D nein, nein, nein.
Das deutsche Land muß älter fein!
Wie alt ist unser Vaterland?
Sinö'g tausend Jahr'? Seit Hand in Hand
Oie Macht am Thron und am Altar
Des heiligen Reiches Glanz gebar?
D nein, nein, nein.
Das deutsche Land muß älter fein!
Das deutsche Land ist ururalt!
So alt ioie deutscher Eichenwald,
So alt wie deutsches Schwert und Lied,
So alt wie deutscher Krieg und Fried'
Und deutsches Sein,
— So lange, Deutscher, nennst Dn's Dein!
So lange, Deutscher, nennst Du's Deiii
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Und gibst dafür Dein Gut und Blut!
— Halt durch. Du deutscher Lebensmut,
Zu ewigem Sein
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„Jugend"
*
GEWISSEN HERREN INTELLEKTUELLEN
INS STAMMBUCH
Wissenschaft und Kunst gehören der Welk, und vor
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Der Delinquent
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vor fünfzig Jahren das Deutsche Reich
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Einige Wochen nach der Kaiscrproklaniativu
führte Bismarck seine berühmten Dorfriedens-
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einer Erwähnung der bereits von 6 auf 5 Mil-
liarden herabgehandelien Kriegsentschädigung
fuhr Thiers leidenschaftlich vom Stuhl auf und
rief: ,,Ali, c’est une spoliation verkable, c’est
ans vilctö"(öiereinste Räuberei, eine Gemeinheit!)
„Ich bedaure," enlgegnete Bismarck, „ans
dieser mir nnverständlichen Äußerung ersehen zu
müssen, daß ich des Französischen doch nicht so
mächtig bin, als cs wünschenswert wäre, um
unsere llnterhandlnngen in französischer Sprache
fortführen zu können."
Und der Kanzler sprach eine Zeitlang Deutsch,
bis Thiers sich gebessert hatte.
Als der Anwalt Frankreichs dann einige Tage
später mit sichtlichem Widerstreben die Prälimi-
narien unterschrieben, meinte Bismarck mit be-
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chem Frankreich diesen Schnierz hätte anferlegen
sollen. denn von allen Franzosen haben Sie ihn
am wenigsten verdient."
Als Matthias Erzberger rgl6 den mörde-
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des wohlerzogenen Oberkellners, der die Logis-
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EINE UNWAHRSCHEINLICHE MELDUNG
Die Reichstagsabgeordneken haben beschlossen,
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