DER GRÜNDLICHE
Kommt da neulich ein
Mann zu uns, der den
Gasherd wieder in Stand
setzen will Er guckt,
spuckt in die Hände, guckt,
klopft und guckt wieder.
Dan schreibt er die Rech-
nung : Zwei Stunden Ar-
beitszeit— zwanzig Mark.
Erfreut, daß wir so billig
davon kommen, bieten wir
dem Braven — einen Teb
ler dicke Bohnensuppe an.
Er nimmt dankend an,
ißt und will gehen. 5319
Da nimmt er vorher noch
schnell die Rechnung und
verbessert: 2‘/« Stunden
Arbeitszeit — zweiuhd-
zwanzig Mark fünfzig 1
LIEBE JUGEND
Prof. X. von der Univer-
sitätsklinik zu M. ist von
jeher schlecht auf die Stu-
dentinnen zu sprechen.
Wenn diese daher im Kol-
leg zürn Praktizieren auf-
gerufen werden, so er-
scheinen sie meist zit-
ternd vor einer möglichen
Blamage. — Neulich zeigt
Prof. X. einen Mann,
der bei jedem kleinen An-
laß ganz unmotiviert zu
weinenanfängt.„SehcnSie,
meine Damen und Her-
ren." so erklärt er, „dies
ist eine häufige Folge von
Nervenschwäche: das so-
sogenannte Zwangswei-
nen." Einige Tage darauf
kffipK
fettreicher Nachtcreme gegen
trockene und [pröde Haut.
Für Sportsleute. Gegen
Sonnenbrand und Witterungs-
einflü(je. Idealer Ma(]age-
Creme. Zur Körperpflege
nach dem Bade Nach dem
Kaperen. Zur Baby-Pflege.
Die Originaltöpfe
find überall erhältlich.
Parfümerie Scherk
Fabrik: Berlin SW 68
Ritterjtrape 73-74
ein ähnlicher Fall. Die
aufgerufene Praktikantin
steigt stolz die Stufen der
Sitzreihen hinab zum Pro-
fessor. Sie hat vor eini-
gen Tagen gut aufgepaßt
und glänzt, weil sie schon
die Diagnose weiß. „Also,
was meinen Sie wohl, was
fehlt wohl diesem Patien-
ten?", fragt der Professor.
Sie wirft ihren Blick
strahlend über die viel-
hundertköpfige andächtig
lauschende Hörerschar
und schmettert siegesbe-
wußt hinaus: „Hier liegt
ganz unzweifelhaft ein-
mal wieder Weinzwang
vor, Herr Professor.“
*
KINDER DER ZEIT
Ich habe das Vergnü-
gen, „Kinder unsrer Zeit“
zu unterrichten. Als ich
ihnen kürzlich die Ge-
schichte von der Aufer-
weckung des Jünglings zu
Naim erzählt hatte, stellte
ich die Frage: „Was hat
die Mutter wohl als erstes
getan, als sie sah, daß ihr
Sohn wieder lebte?“ Ich
war schon vieles gewöhnt
worden, erstaunte aber
doch, als ich, statt der
erwarteten Schilderung
eines Freudenausbruches
als einzige Antwort, halb
fragend, halb im Tone
einer Selbstverständlich-
keit, diese bekam: „ . . .
Den Sarg verkauft.“
Spezialarzt Dr. med. Hollaender’s
Heilanliälleni.HäulJäieii,Frauenleiden
ohne Berufsstörg. Blutuntersuch., kein Quecksilber.
Aufklär. Brosch. 75 diskr. verschloss. M. 3.— u. Port.
Berlin W. 8, Leipzigerstrasse 108
Hamburg, Colonnaden 26
Frankfurt a. M.v Bethmannstr. 56
| Täglich:
(10—12, 5-7,
I Sonntags :
' u —1.
Illusir. Bücher-Kafalog
über interessante,wertvolle u. sel-
tene Werke geg. 80 Pfg. Briefporto.
O. Schladitz & Co., Berlin W 57 J.
BRIEFMARKEN
Auswahl ohne Kaufzwang, garant.
echt. Kunstvoll, ill. Katalog in Tief-
druck üb.l400Abb. 5.-M. u. Porto.
Albumliste grat G.Faludi, Berlin,
Neue Bayreutberstr. 3. Gegr. 1893.
Höchste Bezahlung für Anlauf.
besifeen die wissenschaftlich errechnete Für jeden Grad von Fehlsichtigkeit erforder-
liche Durchbiegung und sind in einem sorgfältig überwachten Arbeitsgang herge-
stellt. Zeiss-Punktalgläser ermöglichen dem Auge, unter Ausnutzung der natürlichen
Beweglichkeit, nach allen Richtungen scharf zu sehen. Wer erst einmal Zeiss-
Punklalgläser getragen hat, weife die Vorzüge dieser Gläser richtig zu schätzen.
Jeder gute Optiker setzt in Brillen und Kneifer Zeiss-Punktalgläser ein
Druckschrift „Punktai 56' kostenfrei durch Carl Zeiss. Jena
Bei etwaigen Bestellungen bittet in an auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen » JUGEND Nr. 2 / 1922
57
Kommt da neulich ein
Mann zu uns, der den
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wußt hinaus: „Hier liegt
ganz unzweifelhaft ein-
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vor, Herr Professor.“
*
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Ich habe das Vergnü-
gen, „Kinder unsrer Zeit“
zu unterrichten. Als ich
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weckung des Jünglings zu
Naim erzählt hatte, stellte
ich die Frage: „Was hat
die Mutter wohl als erstes
getan, als sie sah, daß ihr
Sohn wieder lebte?“ Ich
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worden, erstaunte aber
doch, als ich, statt der
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Den Sarg verkauft.“
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