»Ichor» R«|
BRUDER LEICHTSINN
«Ichor» Rost
ZERSTÖRTE ILLUSIONEN
Vem Leben lache ich, wie man —
erwacht —
Wohl einen drollig-wüsten Traum
verlacht.
Ach, höchstes Glück ist: Zeit besitzen
Und dann mit vollen Händen
Die Stunden, dlevon Sonne blitzen,
verschwenden. —
Als Tand
Hab' ich die Welt erkannt,
Drum kenn' ich außer mir kein Ziel.
Nur dies vom Leben wünsch' ich mir:
Lin Dach und Brot, vei lana ich viel,
Dann ist's noch Bleistift und Papier.
verrichtet man sie zum Vergnügen,
Nacht Arbeit frohundselbstbewußt,
Doch geht mir weg
Mit euren Lügen
vom Lebenszweck und sprecht nicht
keck.
Selbst Straßenfegen sei euch Lust.
Mein' Sach' Hab' ich auf nichts
gestellt,
will nichts vom Leben heischen.
Und so kann mich die schöne Welt
Auch weiter nicht enttäuschen.
Sie nimmt mir nichts, sie gibt
mir nur.
Zch kannte eine Frohnatur,
Die sprach ein Wort, das mir auch
frommt:
„Zch gehe abseits, still, allein.
Sonst könnte mich das Leben
zwingen.
Zch mag auf dieser Erden
Nichts sein.
Nichts werden.
Und wenn mir nichts dazwischen
kommt.
Dann wird mir das gelingen."
Nein Lhrgeiz quält mich und kein
Neid,
Nein Ränzlein auch nur wenig.
Zch bin so froh, so seelensroh,
Schlaf ich auch nachts auf
Haberstroh.
Der Herrscher bleib' ich meiner Zelt.
Za, guck nur so.
Schleißt auch mein Höslein
irgendwo,
Zch bin ein Nönig
Inkognito.
SCHWANKENDE WERTE
Ulrich Sufl, Bando-ng kZov»)
„wenn die letzten Nohlen verbrannt sind,
streichst Vu den Dsen rot an, damit er wenig-
stens so aussieht, als ob." — »wo denkst Du
hin! Bei den teuren Farbpreisen!"
Der Naktus. „warum bist du so spitz und stachelig, warum so ge-
panzert und unnahbar 1" fragten sie einen seltenen Naktus. — „Ich muß
nach außen wehrhaft sein," antwortete der Naktus, „um ungestört die
schönste aller Blüten hervorbringcn zu können!' ir«;
„So, Vu Bazi, dös nennst Vu Lier Hamstern!"
— „D mei', Weiberl, d' Eier san sa nimmer
zum derzahl'n, ada den Rausch Hab ih no
hüll kriegt."
» Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen
904
1922 /JUGEND Nr. 23
BRUDER LEICHTSINN
«Ichor» Rost
ZERSTÖRTE ILLUSIONEN
Vem Leben lache ich, wie man —
erwacht —
Wohl einen drollig-wüsten Traum
verlacht.
Ach, höchstes Glück ist: Zeit besitzen
Und dann mit vollen Händen
Die Stunden, dlevon Sonne blitzen,
verschwenden. —
Als Tand
Hab' ich die Welt erkannt,
Drum kenn' ich außer mir kein Ziel.
Nur dies vom Leben wünsch' ich mir:
Lin Dach und Brot, vei lana ich viel,
Dann ist's noch Bleistift und Papier.
verrichtet man sie zum Vergnügen,
Nacht Arbeit frohundselbstbewußt,
Doch geht mir weg
Mit euren Lügen
vom Lebenszweck und sprecht nicht
keck.
Selbst Straßenfegen sei euch Lust.
Mein' Sach' Hab' ich auf nichts
gestellt,
will nichts vom Leben heischen.
Und so kann mich die schöne Welt
Auch weiter nicht enttäuschen.
Sie nimmt mir nichts, sie gibt
mir nur.
Zch kannte eine Frohnatur,
Die sprach ein Wort, das mir auch
frommt:
„Zch gehe abseits, still, allein.
Sonst könnte mich das Leben
zwingen.
Zch mag auf dieser Erden
Nichts sein.
Nichts werden.
Und wenn mir nichts dazwischen
kommt.
Dann wird mir das gelingen."
Nein Lhrgeiz quält mich und kein
Neid,
Nein Ränzlein auch nur wenig.
Zch bin so froh, so seelensroh,
Schlaf ich auch nachts auf
Haberstroh.
Der Herrscher bleib' ich meiner Zelt.
Za, guck nur so.
Schleißt auch mein Höslein
irgendwo,
Zch bin ein Nönig
Inkognito.
SCHWANKENDE WERTE
Ulrich Sufl, Bando-ng kZov»)
„wenn die letzten Nohlen verbrannt sind,
streichst Vu den Dsen rot an, damit er wenig-
stens so aussieht, als ob." — »wo denkst Du
hin! Bei den teuren Farbpreisen!"
Der Naktus. „warum bist du so spitz und stachelig, warum so ge-
panzert und unnahbar 1" fragten sie einen seltenen Naktus. — „Ich muß
nach außen wehrhaft sein," antwortete der Naktus, „um ungestört die
schönste aller Blüten hervorbringcn zu können!' ir«;
„So, Vu Bazi, dös nennst Vu Lier Hamstern!"
— „D mei', Weiberl, d' Eier san sa nimmer
zum derzahl'n, ada den Rausch Hab ih no
hüll kriegt."
» Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen
904
1922 /JUGEND Nr. 23