Vorkauf
„Wo Haft denn diese Nä-
gel her, Fritz?"
„Aus der Tüte auf dem
Schrank."
„Dummer Junge! Das
find doch die Nägel zu mei-
nem Sarg." g. g. ©.
Wahres Ge sch ichtchen
UnserBataillonSkomman-
deur im Felde war geistig
schon etwas ins Greisenaller
getreten, aber ängstlich dar-
auf bedacht, überlegen zu
erscheinen.
Besonders dieBefehleüber
die Weiterbildung und zeit-
weilige Jntelligenzprüfung
der jungen Offiziere hatten
es ihm angetan. So las er
einmaleinenBataillonsbefehl
durch, den ihm mein Freund
M., sein Adjutant, aufge-
setzt hatte, und beanstandete
plötzlich: „Aber, Herr Leut-
nant, ,mif' regiert doch den
Genetiv!" Ne. wollte fein
Befremden äußern, aber der
Major ließ ihn nichtzuWort
kommen: „Nein, nein. Sie
dürfen mir als älteren Kame-
raden schon glauben: ,mit'
regiert den Genitiv!" Und
entfernte sich, hochbefriedigt
über den Sieg der Autorität.
Ein paar Tage später tras
ein Regimentsbefehl ein, den
unser Major beglückt an sich
nahm und dem guten M.
vor die Augen hielt: „Sehen
Sie, sehen Sie, .mit' regiert
doch den Genetiv! Da steht
es ja, da steht es: „Der Ge-
freite .wird mit drei
Tagen nuttlei en Arrestes
bestraft!" 3. m.
*
Liebe Jugend
DerBaueristkrank.Selbst
zum Wunderdoktor gehen
kann er nicht, so tchneidet er
fich von seinem braun-roten
Haar ab. Der Kühjunge soll
cs dem Schäfer bringen, der
aus den Haaren die Dia-
gnose stellt.
Der Junge aber verliert
das Haar. In feiner Not
denkt er: Haar ist Haar, und
die Kuh hak braun: otes wie
der Herr. Davon nimnit er.
Prüfend besieht es der
Wundermonn, dann gibt er
es zurück: „Junge, tag’ dei-
nem Bauer: in vier Wochen
müßt er kalben." A. <s.
ilÜM
()
in™
V
V
11
Herr Bonöcrlich*):
.Hunderttaulend Mark L-ratchkatlon habe ich als Weihnachtsge'chenk erhallen,
aber mein Montblanc’, den meine §rau mir vor , f Zähren zu Weihnachten
geschenkt hat ist immer wieder meine größte Weihnachtrjreude.'
*> vegeilterter und überzeugter Verehrer des Montblanc-Füllfederhalters.
^RXU.Es
dfllusiiHl
IM LE U C HTTU UM
Bei etwaigen Bestellungen bittet man aut die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen *
955
JUGEND Nr. 24 1922
„Wo Haft denn diese Nä-
gel her, Fritz?"
„Aus der Tüte auf dem
Schrank."
„Dummer Junge! Das
find doch die Nägel zu mei-
nem Sarg." g. g. ©.
Wahres Ge sch ichtchen
UnserBataillonSkomman-
deur im Felde war geistig
schon etwas ins Greisenaller
getreten, aber ängstlich dar-
auf bedacht, überlegen zu
erscheinen.
Besonders dieBefehleüber
die Weiterbildung und zeit-
weilige Jntelligenzprüfung
der jungen Offiziere hatten
es ihm angetan. So las er
einmaleinenBataillonsbefehl
durch, den ihm mein Freund
M., sein Adjutant, aufge-
setzt hatte, und beanstandete
plötzlich: „Aber, Herr Leut-
nant, ,mif' regiert doch den
Genetiv!" Ne. wollte fein
Befremden äußern, aber der
Major ließ ihn nichtzuWort
kommen: „Nein, nein. Sie
dürfen mir als älteren Kame-
raden schon glauben: ,mit'
regiert den Genitiv!" Und
entfernte sich, hochbefriedigt
über den Sieg der Autorität.
Ein paar Tage später tras
ein Regimentsbefehl ein, den
unser Major beglückt an sich
nahm und dem guten M.
vor die Augen hielt: „Sehen
Sie, sehen Sie, .mit' regiert
doch den Genetiv! Da steht
es ja, da steht es: „Der Ge-
freite .wird mit drei
Tagen nuttlei en Arrestes
bestraft!" 3. m.
*
Liebe Jugend
DerBaueristkrank.Selbst
zum Wunderdoktor gehen
kann er nicht, so tchneidet er
fich von seinem braun-roten
Haar ab. Der Kühjunge soll
cs dem Schäfer bringen, der
aus den Haaren die Dia-
gnose stellt.
Der Junge aber verliert
das Haar. In feiner Not
denkt er: Haar ist Haar, und
die Kuh hak braun: otes wie
der Herr. Davon nimnit er.
Prüfend besieht es der
Wundermonn, dann gibt er
es zurück: „Junge, tag’ dei-
nem Bauer: in vier Wochen
müßt er kalben." A. <s.
ilÜM
()
in™
V
V
11
Herr Bonöcrlich*):
.Hunderttaulend Mark L-ratchkatlon habe ich als Weihnachtsge'chenk erhallen,
aber mein Montblanc’, den meine §rau mir vor , f Zähren zu Weihnachten
geschenkt hat ist immer wieder meine größte Weihnachtrjreude.'
*> vegeilterter und überzeugter Verehrer des Montblanc-Füllfederhalters.
^RXU.Es
dfllusiiHl
IM LE U C HTTU UM
Bei etwaigen Bestellungen bittet man aut die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen *
955
JUGEND Nr. 24 1922