Zum großen Preis von
Europa
Nachdem die Tage in Monza mit
ihren Aufregungen und ihrer an-
strengenden Arbeit vorüber und
Fahrer und Wagen wieder zu Hause
eingetroffen sind, erscheint es be-
rechtigt, mit einem kurzen Rück-
blick auf die Ergebnisse und die
gesammelten Erfahrungen im Wett-
bewerb um den großen Preis von
Europa zurückzukommen. Unsere
Leser wissen, daß die Firma Benz
als einzige Vertreterin der deut-
schen Automobilindustrie drei Wa-
gen zum Start gestellt hatte. Es
war das erstemal seit etwa 15 Jah-
ren, daß Benz sich wieder einer
großen internationalen Konkurrenz
stellte. Das Rennen wurde ausge-
fahren auf der Bahn in Monza bei
Mailand, die mit ihren zahlreichen
schwierigen Kurven außerordent-
liches nicht nur vom Wagen, son-
dern vor allem auch vom -Fahrer
verlangt. Wenn eine italienische
Firma die beiden ersten Plätze im
Rennen belegen konnte, so darf ein
großer Teil dieses Erfolges auf den
Umstand zurückgeführt werden,
daß die einheimischen Fahrer dau-
ernd auf der Bahn trainieren kön-
nen, und dadurch jede Eigenart
der Fahrstrecke und deren best-
mögliche Bewältigung aufs ein-
gehendste studieren können. Den
dritten Platz belegte Amerika. An
vierter und fünfter Stelle lagen die
beiden Benzwagen, die mit der Ge-
nauigkeit eines Uhrwerkes Runde
um Runde zurücklegten und alle
restlichen Konkurrenten, darunter
alles, was aus Frankreich erschie-
nen war, leicht und weit hinter sich
ließen. Die Länge der gesamten
Rennstrecke betrug 800 km, ent-
sprechend einer Entfernung etwa
von Berlin bis über Wien hinaus
(Berlin -f- Wien 681 km). Der Sie-
ger hatte diese Strecke in rund
51/2 Stunden zurückgelegt. Die
Durchschnittsgeschwindigkeit des
ersten Benzwagens betrug etwa
136 km je Stunde. Benz darf mit
diesem Erfolg in Monza in jeder
Hinsicht zufrieden sein, umso-
mehr, da die gesammelten Erfah-
rungen zu der Erwartung berech-
tigen, daß Benz bei einer nächsten
Gelegenheit mit noch größeren Lei-
stungen auf dem Plane erscheinen
wird. Die Leistungen der deutschen
Marke dürfen besonders bewertet
werden, weil die Firma Benz den
Mut gehabt hat, die alten bewähr-
ten Bahnen zu verlassen und in
ihrem Rennwagen eine neue Kon-
struktion zum erstenmal auszu-
probieren, die sich wesentlich von
den bisher bekannten Bauarten un-
terscheidet. Der geringe Luftwider-
stand, die weitgehende Verringe-
rung der ungefederten Massen der
Hinterachse und die sehr gute
Federung des Wagens, Eigenschaf-
ten die bei den hohen Geschwindig-
keiten der Rennfahrzeuge als be-
sonders wichtig in die Wagschale
fallen, wurden erreicht, durch die
neuartige Bauart der Rennwagen,
dessen wesentliche Merkmale an-
gedeutet werden können in der La-
gerung des Motors hinter dem Füh-
rersitz, in der geteilten pendelnden
Hinterachse, in der Art der Feder-
aufhängung, sowie in der voll-
ständig tropfenförmig ausgebilde-
ten Karosserieform des Wagens.
Welchen günstigen Einfluß alle
diese Konstruktionseigentümlich-
keiten auf die dem Verschleiß unter-
liegenden Teile des Wagens haben,
geht daraus hervor, daß der Renn-
fahrer Minoia als einziger die ganze
Rennstrecke durchfahren konnte,
ohne überhaupt einen Reifen wech-
seln zu müssen. Nach dem Zu-
stand der Reifen am Schlüsse des
Rennens zu urteilen, hätten die Rei-
fen noch ruhig auch weiter am Wa-
gen belassen werden können. Die
Benzfahrer hatten während des Ren-
nens weder unter der Hitze des
Motors, noch unter den Wirkungen
der Öldämpfe und der Auspuff-
gase zu leiden. Ob und in welchem
Umfange die Firma Benz diese
neuen Anregungen auch beim Bau
Studenten-
Utcnsilienfabr.
1 Ältest.u.größt.
Fabr.d.Bran-
che.<Sm.Lüdke
vorm.C.Hahn
SSohn,(S.m.
b. H., Jena i.
_ Th. 58. Man
verlange groß. Katalog gratis.
ist hau füg ein Zeichen
seedcher&sdvDpfung. hin guter-
Weinbrand verschafft sofort das
Qefuhf behaglicher Wärme und
gesteigerten Lebensfreude.
TTtehr als 75jährige Erfahrung
bürgt für die vorzügliche Ouaii--
tcd derJTZar-ke:
Winkelkausen
Lebensinhall
gibt eine führ. 8haraktcr<Be<
urteilg. nach Handschrift d. d.
P sy ch 0 graphoioa. p. p. Liebe
München 12, Brieffach Amt 12.
Srfoigberichte bürgföhlg. per-
tön iich feiten im Pr ospeti
^ Sanitäre^-
Artikel. / Preisliste gratis.
Joseph Maas & Co. G. m. b. H.,
Berlin 19, Jerusalemerstr. 57.
Browning, Kalib.
7,65Gold-M.20.-.
Kal.6,35Gold-M.20.-.
Maus. 35.-. frbl. Jagdwaff. Jfi9
Benekcndorf, Berlin - Friedenau
EHieBrielmarken
OELIÖTÖO
-Kriegs- u.Um-
sturz-inSätz. u.
Pak. Gr. Preis-
liste.Zeitg.geg.
Doppelkart. A.
Friedemann,
Leipzig / Floßplatz 6/12.
mit kosmetischer und antiseptischer
Wirkung * Wunderbar erfrischend
M A * C VA V
KOSMASEPT GESELLSCHAFT DR. FÜRSTENBERG M.B. H„ BERLIN S 59
der normalen Serienwagen zu vöf"
wenden beabsichtigt, steht heute
noch nicht fest. Es wird oft über
Wert oder Unwert von Rennver-
anstaltungen gesprochen und es
gibt eine große Anzahl von Men-
schen, die das rasende Automobil
mit einer zwei- bis dreifachen
Schnellzugsgeschwindigkeit aufs
schärfste verurteilen. Handelt es
sich um das Befahren öffentlicher
Landstraßen, so kann man diesen
Kritikern ohne weiteres recht ge-
ben, wird aber die Aufgabe gestellt,
neue Wege in der Konstruktion des
Automobils und verbesserte Ma-
terialien zu suchen, ferner der Ge-
schwindigkeit angepaßte Formen
auszuprobieren, so ist die Steige-
rung der Leistung des Motors und
der Geschwindigkeit bis an die
äußerste Grenze des Erreichbaren
unerläßliche Bedingung. Was sich
bei einer Dauerfahrt wie in Monza
bewährte, dem darf auch der Tou-
renfahrer sein volles Vertrauen
schenken. Die Firma Benz hat dem
In- und Auslande durch ihre Er-
folge in Monza den Beweis er-
bracht, daß sich ihre Fabrikate
auch heute wie vor dem Kriege,
dem Besten würdig zur Seite
stellen können.
Eine
bekannte Tatsache
ist es,
daß Zeitschriften von Ruf Wert da-
rauf legen, ihren Lesern nicht nur
im textlichen Teil ein reichhaltiges
Programm vor Augen zu führen,
sondern auch im Verein mit den
Inserenten den Anzeigenteil so zu
gestalten, daß der Leser eine Freude
daran hat, auch diesen -Teil zu Stu-
die' en. DieWeilwerke A.-G.,Frank-
furt a. M.-Rödelheim haben in rich-
tiger Kenntnis damit begonnen eine
wirklich hervorragend bildlich wir-
kende Reklame zu machen. Sie brin-
gen jetzt anschließend an das bisher
erschienene recht auffallend wir-
kende dreiteilig kombinierte Kli-
schee, welches das bekannte Tor-
pedo-Tippfräulein, einen Rennfah-
rer und eine Dame mit einem Tor-
pedo-Fahrrad darstellt, ein im Sche-
renschnitt von Professor Hohlwein
entworfenes Inserat, welches eben-
falls die Fabrikate der Firma, darun-
ter auch eine Reiseschreibmaschine
enthält. Die hervorragende Güte der
von den Weilwerken bergestellten
Erzeugnisse haben denselben einen
guten Ruf im In- und Auslande
gesichert.
Deutschlands
erstes Turmhaus in
Dresden
Das Stadtbild Dresdens ist um ein
baukünstlerisches Wahrzeichen rei-
cher: den Neubau der Ernemann-
Werke A.-G. Durch seine Höhe
überragt das Turmhaus die Umge-
bung und ist von allen Dresdner
Höhen bis zum Borsberg und der
Sächsischen Schweiz, bis zu den
Plauener-und Lößnitz-Höhen sicht-
bar. Der Bau ist das gemeinsame
Werk der Dresdner Architekten
und Professoren der Technischen
Hochschule Dr. Ing. E. Hoegg und
Dr. Ing. R. Müller. Organisch ent-
wächst er dem Boden. Wie aus ei-
nem Guß zeigt er sich, ohne Fuge,
wie aus einem einzigen riesen-
großen Fels gehauen. Der Eckbau
mit dem Haupteingang bildet das
Verwaltungsgebäude derErnemann-
Werke, während die oberen Ge-
schoße als Arbeitsräume dienen*
Für den Turm selbst fanden die
Architekten eine einfache, aufwärts-
strebende, sich vierfach verjün-
gende Ecklösung. Das Ganze ist eilt
12geschoßiger Hochbau von insge'
samt 45 m Höhe auf 340qm Fläche,
dessen oberstes Geschoß mit der
Kuppel als Sternwarte zu gegebene1*
Zeit ausgewertet werden soll. So ist
in Erfüllung der Wünsche und Vor-
aussetzungen der Ernemann-Direk'
tion durch die Architekten und die
Eisenbetonfirma Wayss & Freylaß
A.-G. ein Bau entstanden, der m
künstlerischer, architektonische
und bautechnischer Durchführung
eine mustergültige Lösung eine
Fabrikneubaues darstellt, Kindern
und Kindeskindern ein Beweis v°
dem Vorwärtsstreben der deutsche
Industrie und Technik trotz de
Nöte unserer Zeit.
Bei etwaigen Bestellungen
bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehme0
626
1923 / JUGEND Nr. 21
Europa
Nachdem die Tage in Monza mit
ihren Aufregungen und ihrer an-
strengenden Arbeit vorüber und
Fahrer und Wagen wieder zu Hause
eingetroffen sind, erscheint es be-
rechtigt, mit einem kurzen Rück-
blick auf die Ergebnisse und die
gesammelten Erfahrungen im Wett-
bewerb um den großen Preis von
Europa zurückzukommen. Unsere
Leser wissen, daß die Firma Benz
als einzige Vertreterin der deut-
schen Automobilindustrie drei Wa-
gen zum Start gestellt hatte. Es
war das erstemal seit etwa 15 Jah-
ren, daß Benz sich wieder einer
großen internationalen Konkurrenz
stellte. Das Rennen wurde ausge-
fahren auf der Bahn in Monza bei
Mailand, die mit ihren zahlreichen
schwierigen Kurven außerordent-
liches nicht nur vom Wagen, son-
dern vor allem auch vom -Fahrer
verlangt. Wenn eine italienische
Firma die beiden ersten Plätze im
Rennen belegen konnte, so darf ein
großer Teil dieses Erfolges auf den
Umstand zurückgeführt werden,
daß die einheimischen Fahrer dau-
ernd auf der Bahn trainieren kön-
nen, und dadurch jede Eigenart
der Fahrstrecke und deren best-
mögliche Bewältigung aufs ein-
gehendste studieren können. Den
dritten Platz belegte Amerika. An
vierter und fünfter Stelle lagen die
beiden Benzwagen, die mit der Ge-
nauigkeit eines Uhrwerkes Runde
um Runde zurücklegten und alle
restlichen Konkurrenten, darunter
alles, was aus Frankreich erschie-
nen war, leicht und weit hinter sich
ließen. Die Länge der gesamten
Rennstrecke betrug 800 km, ent-
sprechend einer Entfernung etwa
von Berlin bis über Wien hinaus
(Berlin -f- Wien 681 km). Der Sie-
ger hatte diese Strecke in rund
51/2 Stunden zurückgelegt. Die
Durchschnittsgeschwindigkeit des
ersten Benzwagens betrug etwa
136 km je Stunde. Benz darf mit
diesem Erfolg in Monza in jeder
Hinsicht zufrieden sein, umso-
mehr, da die gesammelten Erfah-
rungen zu der Erwartung berech-
tigen, daß Benz bei einer nächsten
Gelegenheit mit noch größeren Lei-
stungen auf dem Plane erscheinen
wird. Die Leistungen der deutschen
Marke dürfen besonders bewertet
werden, weil die Firma Benz den
Mut gehabt hat, die alten bewähr-
ten Bahnen zu verlassen und in
ihrem Rennwagen eine neue Kon-
struktion zum erstenmal auszu-
probieren, die sich wesentlich von
den bisher bekannten Bauarten un-
terscheidet. Der geringe Luftwider-
stand, die weitgehende Verringe-
rung der ungefederten Massen der
Hinterachse und die sehr gute
Federung des Wagens, Eigenschaf-
ten die bei den hohen Geschwindig-
keiten der Rennfahrzeuge als be-
sonders wichtig in die Wagschale
fallen, wurden erreicht, durch die
neuartige Bauart der Rennwagen,
dessen wesentliche Merkmale an-
gedeutet werden können in der La-
gerung des Motors hinter dem Füh-
rersitz, in der geteilten pendelnden
Hinterachse, in der Art der Feder-
aufhängung, sowie in der voll-
ständig tropfenförmig ausgebilde-
ten Karosserieform des Wagens.
Welchen günstigen Einfluß alle
diese Konstruktionseigentümlich-
keiten auf die dem Verschleiß unter-
liegenden Teile des Wagens haben,
geht daraus hervor, daß der Renn-
fahrer Minoia als einziger die ganze
Rennstrecke durchfahren konnte,
ohne überhaupt einen Reifen wech-
seln zu müssen. Nach dem Zu-
stand der Reifen am Schlüsse des
Rennens zu urteilen, hätten die Rei-
fen noch ruhig auch weiter am Wa-
gen belassen werden können. Die
Benzfahrer hatten während des Ren-
nens weder unter der Hitze des
Motors, noch unter den Wirkungen
der Öldämpfe und der Auspuff-
gase zu leiden. Ob und in welchem
Umfange die Firma Benz diese
neuen Anregungen auch beim Bau
Studenten-
Utcnsilienfabr.
1 Ältest.u.größt.
Fabr.d.Bran-
che.<Sm.Lüdke
vorm.C.Hahn
SSohn,(S.m.
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_ Th. 58. Man
verlange groß. Katalog gratis.
ist hau füg ein Zeichen
seedcher&sdvDpfung. hin guter-
Weinbrand verschafft sofort das
Qefuhf behaglicher Wärme und
gesteigerten Lebensfreude.
TTtehr als 75jährige Erfahrung
bürgt für die vorzügliche Ouaii--
tcd derJTZar-ke:
Winkelkausen
Lebensinhall
gibt eine führ. 8haraktcr<Be<
urteilg. nach Handschrift d. d.
P sy ch 0 graphoioa. p. p. Liebe
München 12, Brieffach Amt 12.
Srfoigberichte bürgföhlg. per-
tön iich feiten im Pr ospeti
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Artikel. / Preisliste gratis.
Joseph Maas & Co. G. m. b. H.,
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Browning, Kalib.
7,65Gold-M.20.-.
Kal.6,35Gold-M.20.-.
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-Kriegs- u.Um-
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der normalen Serienwagen zu vöf"
wenden beabsichtigt, steht heute
noch nicht fest. Es wird oft über
Wert oder Unwert von Rennver-
anstaltungen gesprochen und es
gibt eine große Anzahl von Men-
schen, die das rasende Automobil
mit einer zwei- bis dreifachen
Schnellzugsgeschwindigkeit aufs
schärfste verurteilen. Handelt es
sich um das Befahren öffentlicher
Landstraßen, so kann man diesen
Kritikern ohne weiteres recht ge-
ben, wird aber die Aufgabe gestellt,
neue Wege in der Konstruktion des
Automobils und verbesserte Ma-
terialien zu suchen, ferner der Ge-
schwindigkeit angepaßte Formen
auszuprobieren, so ist die Steige-
rung der Leistung des Motors und
der Geschwindigkeit bis an die
äußerste Grenze des Erreichbaren
unerläßliche Bedingung. Was sich
bei einer Dauerfahrt wie in Monza
bewährte, dem darf auch der Tou-
renfahrer sein volles Vertrauen
schenken. Die Firma Benz hat dem
In- und Auslande durch ihre Er-
folge in Monza den Beweis er-
bracht, daß sich ihre Fabrikate
auch heute wie vor dem Kriege,
dem Besten würdig zur Seite
stellen können.
Eine
bekannte Tatsache
ist es,
daß Zeitschriften von Ruf Wert da-
rauf legen, ihren Lesern nicht nur
im textlichen Teil ein reichhaltiges
Programm vor Augen zu führen,
sondern auch im Verein mit den
Inserenten den Anzeigenteil so zu
gestalten, daß der Leser eine Freude
daran hat, auch diesen -Teil zu Stu-
die' en. DieWeilwerke A.-G.,Frank-
furt a. M.-Rödelheim haben in rich-
tiger Kenntnis damit begonnen eine
wirklich hervorragend bildlich wir-
kende Reklame zu machen. Sie brin-
gen jetzt anschließend an das bisher
erschienene recht auffallend wir-
kende dreiteilig kombinierte Kli-
schee, welches das bekannte Tor-
pedo-Tippfräulein, einen Rennfah-
rer und eine Dame mit einem Tor-
pedo-Fahrrad darstellt, ein im Sche-
renschnitt von Professor Hohlwein
entworfenes Inserat, welches eben-
falls die Fabrikate der Firma, darun-
ter auch eine Reiseschreibmaschine
enthält. Die hervorragende Güte der
von den Weilwerken bergestellten
Erzeugnisse haben denselben einen
guten Ruf im In- und Auslande
gesichert.
Deutschlands
erstes Turmhaus in
Dresden
Das Stadtbild Dresdens ist um ein
baukünstlerisches Wahrzeichen rei-
cher: den Neubau der Ernemann-
Werke A.-G. Durch seine Höhe
überragt das Turmhaus die Umge-
bung und ist von allen Dresdner
Höhen bis zum Borsberg und der
Sächsischen Schweiz, bis zu den
Plauener-und Lößnitz-Höhen sicht-
bar. Der Bau ist das gemeinsame
Werk der Dresdner Architekten
und Professoren der Technischen
Hochschule Dr. Ing. E. Hoegg und
Dr. Ing. R. Müller. Organisch ent-
wächst er dem Boden. Wie aus ei-
nem Guß zeigt er sich, ohne Fuge,
wie aus einem einzigen riesen-
großen Fels gehauen. Der Eckbau
mit dem Haupteingang bildet das
Verwaltungsgebäude derErnemann-
Werke, während die oberen Ge-
schoße als Arbeitsräume dienen*
Für den Turm selbst fanden die
Architekten eine einfache, aufwärts-
strebende, sich vierfach verjün-
gende Ecklösung. Das Ganze ist eilt
12geschoßiger Hochbau von insge'
samt 45 m Höhe auf 340qm Fläche,
dessen oberstes Geschoß mit der
Kuppel als Sternwarte zu gegebene1*
Zeit ausgewertet werden soll. So ist
in Erfüllung der Wünsche und Vor-
aussetzungen der Ernemann-Direk'
tion durch die Architekten und die
Eisenbetonfirma Wayss & Freylaß
A.-G. ein Bau entstanden, der m
künstlerischer, architektonische
und bautechnischer Durchführung
eine mustergültige Lösung eine
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und Kindeskindern ein Beweis v°
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Nöte unserer Zeit.
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626
1923 / JUGEND Nr. 21