Der kalte Schneider-
Do war emol e Schneider, so e
schpindeldünner Knopp,
Der Hot sei ganzes Lewe lang
gefröre;
Die Leut, die hen gesagt, sei arme
Mutter hält' den Tropp
Unzweifelhaft im Schüttelfroscht
gebore.
Daham in seiner Werkschtatt
war'n de Fenschter immer zu,
Versiegelt jeder Ritz und alle
Lücke,
Und wann emol e Tür uffging,
dann krawwelte im Nu
E Gänsehaut ihm eisig über 'n
Rücke.
Beim g'ringschte kleene Windche
Hot er'n Schnuppe sich geholt,
Im Durchzug Hot er niemals
derfe sitze,
Und immer, immer wieder Hot
den Wunsch er wiederholt:
„Ach, wenn ich bloß e eenzig Mol
könnt schwitze!"
Im Sommer, wann vor Hitz
m'r beinah umgekomme iS,
MUSI KI N5THUMENTE.
MUS I KP LATTEN ermöglichen*
die Tffeederga b a ro n ?Husilc, Gesänge
, und Jfirac/ie in. höchster )ö Ile ndungs
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Und 's Wasser nur so floß aus
unsre Pore,
Do hot er in sei'm Paletot, mit
Filzschuh an de Füß,
Am Kachelofe g'sesse und gefröre.
Natürlich, uff die Dauer geht
so'n EiSzapp doch zu Grund,
Und, richtig, eenes Tags do wurd'
er kränklich.
Uff emol kimmt Bescheid, er möcht
mich schpreche noch zur Stund,
Sei Zuschtand sei im höchschte
Grad bedenklich.
Ich also schnell enüwer, und do
liegt er in der Klapp
Und zittert unn'r e Lascht von
dicke Decke,
Und mitten in sei'mSchüttelfroscht
do seggt er mit'm e G'schnapp:
Mit ihm sei's nun vorbei, er
tät verrecke.
„Ich hun dich lasse rufe," fuhr
er fort, „denn ich und du
Mir tun uns nun e Lewe lang
schon kenne,
Ich bitt' dich, lieber Freund, wenn
ich nu eingeh in die Ruh,
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Wir machen die verehrl. Einsender literarischer und
künstlerischer Beiträge darauf aufmerksam, daß die
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folgen kann, wenn genügendes Rückporto beilag. Ein-
sendungen an die Schriftleitung der „Jugend“ bitten
wir nicht an eine bestimmte Person, sondern nur an
die S c h r I f 11 e 1 t u n g zu richten, weil nur dadurch
eine schnelle Prüfung der Einsendung gewährleistet ist.
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Bei etwaigen Bestellungen bittet man auf die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen
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