Papierblume
W. H. Wir lesen in der
Montag - Morgen -Zeitung
vom 20. August 1923:
Eine etwas lange
Nacht.
Vor einiger Zeit reisten
zwei Chinesen in Turkc-
stan, in der Nähe der rus-
sischenGrenze.AbendSwoll-
ten sie in einem Gasthof
Quartier nehmen, doch da
das Haus überfüllt war,
konnte ihnen der Wirt nur
einen Souterrainraum,
eine Art Keller, zuweisen.
Dieselbe Nacht fand in
dieser Gegend ein großes
Erdbeben statt. Das Haus
fiel zusammen, in der gan-
zen Landschaft fielen mehr
als 200000 Personen der
Katastrophe zum Opfer.
Der Wirt wurde durch
einen Zufall gerettet. Drei
Tage später fielen ihm seine
Mieter in dem Kellerzim-
mer ein. Man räumte den
Schutt weg und fand die
drei Chinesen lebend, nur
etwas erstaunt, daß die
Nacht so lange gedauert
habe!
Das Komische ist aber,
daß der Wirt die Miete für
drei Nächte verlangte! —
Worüber wundern Sic
sich? Der eine Chinese war
vermutlich eine Chinesin.
Bei der dortsclbst üblichen
Haartracht können dem Be-
richterstatter solche zopfige
Unklarheiten leicht unter-
laufen.
*
Politisches Gespräch
„Weißte,dieHuldaHuld-
schinSky erinnert mich ge-
radezu auffallend an unser
deutsches Vaterland."
„Biste verrückt?"
„Wieso? Se sucht doch
auch schon so lange nach
einem Mann." 3. 3.
*
u nnötig
„Dieser Wachhund hier
kostet 50 Billionen."
„Da kann ich ihn nicht
brauchen, denn dann hat er
doch nichts mehr zu be-
wachen." (X. 5. ©.
Sine neue Aotgeld-
münze wird von der
Preußischen StaatS-
münze geprägt und in
dreifacher Ausfüh-
rung hcrgestellt: Im
Nennwert v. 50 Mil-
lionenM.i. Messing,
im Nennwert». 100
Millionen M. versil-
bert, im Nennwert v.
500Miüion.M. ver-
goldet. / Der Ver-
kaufspreis der Mün-
zen, die am Rand die
Aufschritt,Notgeld'
tragen, beträgt l, 2
und Z Goldmark, bei
Abnahme eines gan-
zen Satzes 5 Gold-
mark. Der Durch-
mcffer der Münzen
ist ZZ mm (Drci-
markstück).Profcsior
Georg Kolbe, Ber-
lin, hat den Entwurf
geschaffen. Das Not-
geld ist ein bleiben-
des Kunstwerk zur
den^^ihiiacht st iS ch.!
Theatergläser/ Trieder-Binokels
Tenax-Kameras /Tischbarometer
Drucksachen kostenfrei
Opt.Anst. C.P Goepz A-G. «M
BERLIN-FRIEDENAU
Erinnerung an die
Leidcnszeit der besetz-
ten Gebiete. Der Er-
trag des Verkaufes
wird für die carita-
tive Arbeit im befeh-
tenGebietverwandt,
der auch sämtliche
Spenden zum Deut-
schen Volksopfer zu-
fließen.
Das Notgeld kann
durch die Reichsge-
schäftsstelle d. Deut-
schen Volksopfers,
Berlin W 8, Wil-
helmstr. 62, durch d.
Preußischen Landes-
ausschuß f. d. Deut-
scheVolksopfer,Ber-
lin NW 40, Reichs-
tagsufer Z, durch die
Firma Robert Ball
Nachf.,BerlinW66
Wilhclmstr. 46, so-
wie durch sämtliche
Landes- und Pro-
vinzialausfchüffe des
Deutschen VolkSop-
fers bezogen werden.
705
W. H. Wir lesen in der
Montag - Morgen -Zeitung
vom 20. August 1923:
Eine etwas lange
Nacht.
Vor einiger Zeit reisten
zwei Chinesen in Turkc-
stan, in der Nähe der rus-
sischenGrenze.AbendSwoll-
ten sie in einem Gasthof
Quartier nehmen, doch da
das Haus überfüllt war,
konnte ihnen der Wirt nur
einen Souterrainraum,
eine Art Keller, zuweisen.
Dieselbe Nacht fand in
dieser Gegend ein großes
Erdbeben statt. Das Haus
fiel zusammen, in der gan-
zen Landschaft fielen mehr
als 200000 Personen der
Katastrophe zum Opfer.
Der Wirt wurde durch
einen Zufall gerettet. Drei
Tage später fielen ihm seine
Mieter in dem Kellerzim-
mer ein. Man räumte den
Schutt weg und fand die
drei Chinesen lebend, nur
etwas erstaunt, daß die
Nacht so lange gedauert
habe!
Das Komische ist aber,
daß der Wirt die Miete für
drei Nächte verlangte! —
Worüber wundern Sic
sich? Der eine Chinese war
vermutlich eine Chinesin.
Bei der dortsclbst üblichen
Haartracht können dem Be-
richterstatter solche zopfige
Unklarheiten leicht unter-
laufen.
*
Politisches Gespräch
„Weißte,dieHuldaHuld-
schinSky erinnert mich ge-
radezu auffallend an unser
deutsches Vaterland."
„Biste verrückt?"
„Wieso? Se sucht doch
auch schon so lange nach
einem Mann." 3. 3.
*
u nnötig
„Dieser Wachhund hier
kostet 50 Billionen."
„Da kann ich ihn nicht
brauchen, denn dann hat er
doch nichts mehr zu be-
wachen." (X. 5. ©.
Sine neue Aotgeld-
münze wird von der
Preußischen StaatS-
münze geprägt und in
dreifacher Ausfüh-
rung hcrgestellt: Im
Nennwert v. 50 Mil-
lionenM.i. Messing,
im Nennwert». 100
Millionen M. versil-
bert, im Nennwert v.
500Miüion.M. ver-
goldet. / Der Ver-
kaufspreis der Mün-
zen, die am Rand die
Aufschritt,Notgeld'
tragen, beträgt l, 2
und Z Goldmark, bei
Abnahme eines gan-
zen Satzes 5 Gold-
mark. Der Durch-
mcffer der Münzen
ist ZZ mm (Drci-
markstück).Profcsior
Georg Kolbe, Ber-
lin, hat den Entwurf
geschaffen. Das Not-
geld ist ein bleiben-
des Kunstwerk zur
den^^ihiiacht st iS ch.!
Theatergläser/ Trieder-Binokels
Tenax-Kameras /Tischbarometer
Drucksachen kostenfrei
Opt.Anst. C.P Goepz A-G. «M
BERLIN-FRIEDENAU
Erinnerung an die
Leidcnszeit der besetz-
ten Gebiete. Der Er-
trag des Verkaufes
wird für die carita-
tive Arbeit im befeh-
tenGebietverwandt,
der auch sämtliche
Spenden zum Deut-
schen Volksopfer zu-
fließen.
Das Notgeld kann
durch die Reichsge-
schäftsstelle d. Deut-
schen Volksopfers,
Berlin W 8, Wil-
helmstr. 62, durch d.
Preußischen Landes-
ausschuß f. d. Deut-
scheVolksopfer,Ber-
lin NW 40, Reichs-
tagsufer Z, durch die
Firma Robert Ball
Nachf.,BerlinW66
Wilhclmstr. 46, so-
wie durch sämtliche
Landes- und Pro-
vinzialausfchüffe des
Deutschen VolkSop-
fers bezogen werden.
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