V*
„Ja, nun," sagte der Fremde. „Eigent-
lich heiße ich von Klewitz. Aber das geht
hier nicht mit dem von, ich habe also den
Klewitz fallen lassen. Ich bin ein Lands-
mann von Ihnen, und bei einem Landsmann
kaufen Sie natürlich am billigsten ..."
„Kaufen?" fragte ich, allmäblich er-
Bayern hat eine Regierung
Hurra, es ist gelungen,
Worum wir lang gebebt!
Sie haben es vollbrungen,
Wir haben es erlebt!
Die wild entzweite Meute
Fand sich auf ein Programm!
Mein Busen platzt vor Freude!
In Ehrfurcht steh ich stramm!
Und ging's auch nicht behende,
Die Lösung kam herbei,
Denn alles hat ein Ende.
(Und nur die Wurst hat zwei.)
Hurra! Was uns gepeinigt,
Nun steht es stolz und groß:
Sie haben sich geeinigt, —
Nun gebt der Krach erst los!
Karlchen
wachend, „was soll ich denn um 5 Uhr mor-
gens kaufen?"
„Land ... Weizen ... Millionen ..."
Das war vor 15 Jahren. Vor Z Jahren
sah ich den Namen jener Präriestadt wie-
der, die wir fluchtartig verlassen hatten. Ich
saß damals am Fenster eines Wiener Cafe-
Pßt, pßt!
Pßt, pßt! Es ist doch die Tür verstellt?
Pßt, pßt, daß niemand stört!
Herr Herriot spricht mit Macdonald!
Pßt, pßt! Daß keiner hört!
Pßt, pßt! Nur pianissimo!
Am Ende belauscht uns 'ne Maus!
Mit Macdonald spricht Herriot!
Pßt, pßt, sonst kommt was heraus!
Pßt, pßt, damit man erkenne, hihi,
Noch steht das Wort in Kraft:
Die Pßt-Pßt-Pßt-Geheimdiplomatie
Ist - pßt, pßt - abgeschafft!
Karlchen
-Operette
Man schätzt, daß unter zweihundert Köp-
fen unserer Bevölkerung einer geistig defekt
ist. Die hundertneunundneunzig anderen sin-
gen die Schlager, die er schreibt. L. O.
Hauses und starrte in eine allgemeine Trost-
losigkeit hinaus.
Da reichte mir meine Frau eine Zeitung
und wies auf eine gedruckte Lifte. Als erste
war die Präriestadt genannt: sie hatte die
größte Menge Weizen nach Wien gesandt:
für die hungernden Kinder.
Parabel
Ein Köter links, ein Köter rechts,
Loskläffend unter Blutgelechz
Auf graues Eseltier,
Das einen Karren aus dem Dreck
Zu zieh'n sucht, mühsam bringt vom Fleck
Doch Bisse kriegt dafür.
Und auf dem Karren schlafend ruht
Mit seinem ganzen Hab und Gut
Ein Kerl, im letzten Hemd,
Dem Eile not tat’, aus dem Sumpf
Zu kommen, eh' mit Stiel und Stumpf
Er ihn hinunterschwemmt...
Dies Bild, wahrhaft erhebend schön,
Ist täglich in Berlin zu seh'n
Zum größten Gaudium.
Aus Vorsicht nur fetz' ich hinzu:
Der dumme Kerl im Karr'n bist du,
Verehrtes Publikum!
ai. D. N.
Der Nervöse
„Wat stehstn denn da so uff eenem Been! Mußte ausjerechnet 'n Storch markieren!?"
£02
E. Henke
„Ja, nun," sagte der Fremde. „Eigent-
lich heiße ich von Klewitz. Aber das geht
hier nicht mit dem von, ich habe also den
Klewitz fallen lassen. Ich bin ein Lands-
mann von Ihnen, und bei einem Landsmann
kaufen Sie natürlich am billigsten ..."
„Kaufen?" fragte ich, allmäblich er-
Bayern hat eine Regierung
Hurra, es ist gelungen,
Worum wir lang gebebt!
Sie haben es vollbrungen,
Wir haben es erlebt!
Die wild entzweite Meute
Fand sich auf ein Programm!
Mein Busen platzt vor Freude!
In Ehrfurcht steh ich stramm!
Und ging's auch nicht behende,
Die Lösung kam herbei,
Denn alles hat ein Ende.
(Und nur die Wurst hat zwei.)
Hurra! Was uns gepeinigt,
Nun steht es stolz und groß:
Sie haben sich geeinigt, —
Nun gebt der Krach erst los!
Karlchen
wachend, „was soll ich denn um 5 Uhr mor-
gens kaufen?"
„Land ... Weizen ... Millionen ..."
Das war vor 15 Jahren. Vor Z Jahren
sah ich den Namen jener Präriestadt wie-
der, die wir fluchtartig verlassen hatten. Ich
saß damals am Fenster eines Wiener Cafe-
Pßt, pßt!
Pßt, pßt! Es ist doch die Tür verstellt?
Pßt, pßt, daß niemand stört!
Herr Herriot spricht mit Macdonald!
Pßt, pßt! Daß keiner hört!
Pßt, pßt! Nur pianissimo!
Am Ende belauscht uns 'ne Maus!
Mit Macdonald spricht Herriot!
Pßt, pßt, sonst kommt was heraus!
Pßt, pßt, damit man erkenne, hihi,
Noch steht das Wort in Kraft:
Die Pßt-Pßt-Pßt-Geheimdiplomatie
Ist - pßt, pßt - abgeschafft!
Karlchen
-Operette
Man schätzt, daß unter zweihundert Köp-
fen unserer Bevölkerung einer geistig defekt
ist. Die hundertneunundneunzig anderen sin-
gen die Schlager, die er schreibt. L. O.
Hauses und starrte in eine allgemeine Trost-
losigkeit hinaus.
Da reichte mir meine Frau eine Zeitung
und wies auf eine gedruckte Lifte. Als erste
war die Präriestadt genannt: sie hatte die
größte Menge Weizen nach Wien gesandt:
für die hungernden Kinder.
Parabel
Ein Köter links, ein Köter rechts,
Loskläffend unter Blutgelechz
Auf graues Eseltier,
Das einen Karren aus dem Dreck
Zu zieh'n sucht, mühsam bringt vom Fleck
Doch Bisse kriegt dafür.
Und auf dem Karren schlafend ruht
Mit seinem ganzen Hab und Gut
Ein Kerl, im letzten Hemd,
Dem Eile not tat’, aus dem Sumpf
Zu kommen, eh' mit Stiel und Stumpf
Er ihn hinunterschwemmt...
Dies Bild, wahrhaft erhebend schön,
Ist täglich in Berlin zu seh'n
Zum größten Gaudium.
Aus Vorsicht nur fetz' ich hinzu:
Der dumme Kerl im Karr'n bist du,
Verehrtes Publikum!
ai. D. N.
Der Nervöse
„Wat stehstn denn da so uff eenem Been! Mußte ausjerechnet 'n Storch markieren!?"
£02
E. Henke