F. Lauterer
Hoch Fletkner
Von eme alde Frankfordcr
Ich ropp mein Deckel dief-ergriffe
Vom Struwwelköpp vor so'me Mann:
Heil dir, der ohne Segel schiffe
Unn ohne Schornstei' dampfe kann!
Da staunt der Fachmann, liewe Kinner,
Unn aach der Laie wunnert sich:
Was bistde for c Mordserfinncr!
Wie sin mcrr, Anton, schdol; uff dich!
Wie freut's mich, daß bei Werk gediehe!
Dann guck, des zeigt mal Widder doch:
„Mcrr laffe uns net unnerkriche!
Der abl deutsch Geist, hei lewct noch"!
Unn dhut' r Euch die Schnut verreiße
Unn nennt uns „Hunne" vor der Welt,
Der Geist is mächtger wie das Eise!!
Unn wann 'r uff de Kopp Euch stellt!!
Unn was befonnerfch mich entflamme,
Galopp mich hippe laste muß:
Du, Anton, dhust aus Frankfort stamme!
O Landsmann, komm, du kriehst en Kuß!
Begeistert uff dei Großdbat blickend
Sing ich bei Dag, sing ich bei Nacht:
Des war vom Klapperstorch enzickend,
Daß r dich grad bei uns gebracht!
Geschäftskniffc
„Zu was brauchen Sie denn eigentlich eine
Komptoristin? Sie haben ja gar kein Komp-
toir?"
„Sic ist ja auch gar keine Komptoristin."
R. Grieß
I n t e r e f s e n p o l l t i k
„Nee, ich bin für die Republik! Die Leut
brauchen jetzt mehr Sticfclsohlen weil sie
immer zu politischen Versammlungen unter-
wegs sind."
Der Junggeselle am Christabend
„Ich hätte halt doch heiraten sollen! Aber
dann mopst man sich an 364 Abenden!"
♦
Wunder
Ach ja, die Jetztzeit wurde furchtbar skeptisch,
Zumal der Wunderglaube ist verblüht,
Wenn sich auch noch so a- und antiseptisch
Der Seelenarzt zu hegen ihn bemüht.
Das grünste Göhr, das winzigste Bambino
Fühlt sich als weiser Träger der Kultur:
Es sieht „Die Zehn Gebote" an im Kino
Und denkt: Ganz nett, doch pah, ein Märchen
nur!
Auch luich hat längst die Skepsis angefressen
In dieser götterlosen, kalten Zeit.
Den Kinderglauben, den ich einst besessen,
Verschlang der Dämon Rauhe Wirklichkeit.
llnd doch sah ich ein Wunder jüngst geschehen,
Ein Wunder, das sich offen abgespielt:
Ich habe einen Ehemann gesehen,
Der seiner eignen Frau den Mantel biclt!
Kärtchen
Die oberste Instanz
Das find' ich am Völkerbund so fein:
Er mischt sich niemals nicht hinein.
Z. B. wenn's in Ägypten gewittert,
Der Völkerbund bleibt „damisch bcrittcrt".
Ihn anzurufen, ist Völkcrpflicht-.
Bloß, wenn 's drauf ankommt, tut man's nickt.
Das hindert ihn aber nicht, zu tagen.
Gesandte haben 'ncn guten Magen.
Die schwachen Staaten beschiedörichtcrt er,
Die starken haben ihr Militär.
Humor ist nötig, Humor ist gesund,
Es lebe und blübe der Völkerbund!
Bim
Vom Regenwurm
Der Forschungsfortschritt ist enorm,
Sodaß es ein Pläsier ist:
Jetzt weiß man, daß der — Rcgcnworm
Ein — stimmbegabtes Tier ist!
Vor kurzem nämlich tat den Fund
Der Forscher Doktor Mangold,
Daß dieses Vieh aus seinem Schlund
Ganz deutlich einen Klang holt!
Ja, eine Sprache hat dies Biest .
Sic klingt zwar stark verlottert,
Wie etwa, wenn ein Dadaist
Beim Vortrag — extra stottert!
Doch manchmal flötet das Getier
In unterird'schcn Gängen
Aus seinem langen Bauch herfür
Mit zauberhaften Klängen.
Und bleibt die Forschung so im Schwung
Und bessert unser Ohr sich,
So geht bald manche Neuerung
Und mancher Wandel vor sich!
Dann hustet abends klar der — Floh,
Hellauf die Wanze plärrt dann;
Ich aber hör' im — Radio
Ein — Regenwurmkonzerl an!
Bcda Hafcn
Im Sportzweis>tzer
Der stolze Eigentümer (begeistert): „Beim
ZeuS, wir verschlingen jetzt die Meilen nur
so!"
Der nervöse Begleiter: „Ja — a, laß uns
aber irgendwo anhalten und auch etwas trin-
ken!"
R. ©tief;
Forscherkrieb
„Wer hat jetzt das gebracht, der Storch
oder das Cbristkind?"
1112
Hoch Fletkner
Von eme alde Frankfordcr
Ich ropp mein Deckel dief-ergriffe
Vom Struwwelköpp vor so'me Mann:
Heil dir, der ohne Segel schiffe
Unn ohne Schornstei' dampfe kann!
Da staunt der Fachmann, liewe Kinner,
Unn aach der Laie wunnert sich:
Was bistde for c Mordserfinncr!
Wie sin mcrr, Anton, schdol; uff dich!
Wie freut's mich, daß bei Werk gediehe!
Dann guck, des zeigt mal Widder doch:
„Mcrr laffe uns net unnerkriche!
Der abl deutsch Geist, hei lewct noch"!
Unn dhut' r Euch die Schnut verreiße
Unn nennt uns „Hunne" vor der Welt,
Der Geist is mächtger wie das Eise!!
Unn wann 'r uff de Kopp Euch stellt!!
Unn was befonnerfch mich entflamme,
Galopp mich hippe laste muß:
Du, Anton, dhust aus Frankfort stamme!
O Landsmann, komm, du kriehst en Kuß!
Begeistert uff dei Großdbat blickend
Sing ich bei Dag, sing ich bei Nacht:
Des war vom Klapperstorch enzickend,
Daß r dich grad bei uns gebracht!
Geschäftskniffc
„Zu was brauchen Sie denn eigentlich eine
Komptoristin? Sie haben ja gar kein Komp-
toir?"
„Sic ist ja auch gar keine Komptoristin."
R. Grieß
I n t e r e f s e n p o l l t i k
„Nee, ich bin für die Republik! Die Leut
brauchen jetzt mehr Sticfclsohlen weil sie
immer zu politischen Versammlungen unter-
wegs sind."
Der Junggeselle am Christabend
„Ich hätte halt doch heiraten sollen! Aber
dann mopst man sich an 364 Abenden!"
♦
Wunder
Ach ja, die Jetztzeit wurde furchtbar skeptisch,
Zumal der Wunderglaube ist verblüht,
Wenn sich auch noch so a- und antiseptisch
Der Seelenarzt zu hegen ihn bemüht.
Das grünste Göhr, das winzigste Bambino
Fühlt sich als weiser Träger der Kultur:
Es sieht „Die Zehn Gebote" an im Kino
Und denkt: Ganz nett, doch pah, ein Märchen
nur!
Auch luich hat längst die Skepsis angefressen
In dieser götterlosen, kalten Zeit.
Den Kinderglauben, den ich einst besessen,
Verschlang der Dämon Rauhe Wirklichkeit.
llnd doch sah ich ein Wunder jüngst geschehen,
Ein Wunder, das sich offen abgespielt:
Ich habe einen Ehemann gesehen,
Der seiner eignen Frau den Mantel biclt!
Kärtchen
Die oberste Instanz
Das find' ich am Völkerbund so fein:
Er mischt sich niemals nicht hinein.
Z. B. wenn's in Ägypten gewittert,
Der Völkerbund bleibt „damisch bcrittcrt".
Ihn anzurufen, ist Völkcrpflicht-.
Bloß, wenn 's drauf ankommt, tut man's nickt.
Das hindert ihn aber nicht, zu tagen.
Gesandte haben 'ncn guten Magen.
Die schwachen Staaten beschiedörichtcrt er,
Die starken haben ihr Militär.
Humor ist nötig, Humor ist gesund,
Es lebe und blübe der Völkerbund!
Bim
Vom Regenwurm
Der Forschungsfortschritt ist enorm,
Sodaß es ein Pläsier ist:
Jetzt weiß man, daß der — Rcgcnworm
Ein — stimmbegabtes Tier ist!
Vor kurzem nämlich tat den Fund
Der Forscher Doktor Mangold,
Daß dieses Vieh aus seinem Schlund
Ganz deutlich einen Klang holt!
Ja, eine Sprache hat dies Biest .
Sic klingt zwar stark verlottert,
Wie etwa, wenn ein Dadaist
Beim Vortrag — extra stottert!
Doch manchmal flötet das Getier
In unterird'schcn Gängen
Aus seinem langen Bauch herfür
Mit zauberhaften Klängen.
Und bleibt die Forschung so im Schwung
Und bessert unser Ohr sich,
So geht bald manche Neuerung
Und mancher Wandel vor sich!
Dann hustet abends klar der — Floh,
Hellauf die Wanze plärrt dann;
Ich aber hör' im — Radio
Ein — Regenwurmkonzerl an!
Bcda Hafcn
Im Sportzweis>tzer
Der stolze Eigentümer (begeistert): „Beim
ZeuS, wir verschlingen jetzt die Meilen nur
so!"
Der nervöse Begleiter: „Ja — a, laß uns
aber irgendwo anhalten und auch etwas trin-
ken!"
R. ©tief;
Forscherkrieb
„Wer hat jetzt das gebracht, der Storch
oder das Cbristkind?"
1112
Bim: Die oberste Instanz
[nicht signierter Beitrag]: Geschäftskniffe
Beda Hafen: Vom Regenwurm
Karlchen: Wunder
Rudolf Grieß: Forschertrieb
Rudolf Grieß: Interessenpolitik
Franz Lauterer: Der Junggeselle am Christabend
[nicht signierter Beitrag]: Im Sportzweisitzer
Der alde Frankforder: Hoch Flettner
[nicht signierter Beitrag]: Geschäftskniffe
Beda Hafen: Vom Regenwurm
Karlchen: Wunder
Rudolf Grieß: Forschertrieb
Rudolf Grieß: Interessenpolitik
Franz Lauterer: Der Junggeselle am Christabend
[nicht signierter Beitrag]: Im Sportzweisitzer
Der alde Frankforder: Hoch Flettner