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29. Jahrgang

DER MANN MIT DE

VON B E L A

Er versperrte die Türe des Kontors sehr sorgfältig mit einem
Schloß. Er begann die Treppe hinuntcrzugehen, raschen Schrittes,
elastisch. Die Schlüssel klirrten in seiner Tasche. — Bei der Lampe
des Treppenhauses blieb er einen Augenblick lang stehen. Er nahm
einen kleinen Spiegel hervor: er betrachtete sein glatt gestrichenes, mit
peinlicher Sorgfalt gescheiteltes blondes Haar. — Er war ein Mann
von schlanker, hagerer Gestalt, kaum 50 Jahre alt, ledig. In guten

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1924 / Heft 45

R GUTEN STIMME

S Z E N E S

Verhältnissen. Mit unbestraftem Vorleben. Mit Reifeprüfung. Blau-
äugig. Eine provokante Figur wie ein Barbiergcscllc, der plötzlich
Geld geerbt hat und an, ersten Tage seines Reichtums spazieren geht.

Er lächelte sich im kleinen Spiegel an. — Er schaute seine Zähne
an, er war mit ihnen zufrieden. Er richtete seine Krawatte. Ein
kleines Dienstmädchen mit hübscher Figur kam die Treppe herauf. Er
schaute sie fest an, lächelte ihr in die Augen, drehte sich nach ihr um. —

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Register
Friedrich (Fritz) Heubner: Knieender Akt
Bela Szenes: Der Mann mit der guten Stimme
 
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