Mein Bursche Dominik
Ich war damals Leutnant in
einem württembergischen Regi-
ment und wurde bemuttert von
meinem Burschen Dominikus,
einem prächtigen Bauernjungen
aus Oberschwaben. Er hatte die
Gewohnheit morgens ohne anzu-
klopsen in mein Schlafzimmer zu
kommen, sich dicht vor dem Bett
aufzubauen, die eisenbeschlagenen
Siiefelzusammenzuklappen,biSich
erwachte, um mich dann mit einem
„Guta Morga, Herr Leitnant" zu
begrüßen. Manchmalfügte er noch
einen kurzen Wetterbericht bei,
etwa „sucht faumäßi kalt heit"
oder „f'ooht scharf auf da Früh-
ling". Manchmal las er um mir
eine besondere Freude zu machen,
auf schwäbisch den französischen
Speisezettel vom Kalenderblatt
vor.
Eines Sonnabends hatte ich
ihn früh entlassen mit der Wei-
sung mich zeitig zu wecken, da ich
zur Jagd fadren wollte.
Diese Absicht wurde aufs An-
genehmste durchkreuzt durch zar-
ten Besuch aus München, den
mir der liebe Schnellzug als
Überraschung mitbrachte.
Sonntag früh lag ich in süßem
Schlummer, als mich das be-
GEISTESA^BEITER
o da/aen
Allen Sportsleuten eine Wonne.
Dem Intellektuellen neue Gedanken und ein spontanes Herausbringen aller
geistigen Fähigkeiten und Talente. Den geplagten Damen ein viel begrüßter
Freudenbringer und angenehmer Schutz vor nervöser Abspannung u. Migräne.
40 Jahre lang bewährt! - lOOfach nachgeahmt! - Niemals erreicht!
kannte Klappern der Stiefeleisen
hockriß. Eben wollte Dominik
seinen Morgengruß aufsagen, da
gewahrte er neben mir einen brau-
nen Lockenkopf, der allerdingsblitz-
schnell unter die Decke tauchte.
Das brachte ihn außer Fassung.
Ratlos gingen seine guten blauen
Augen durchs Zimmer, fanden
aber bald wieder ihren selbstsiche-
ren Ausdruck. Beherzt wie ein
Handschlag klangen dann auch
seine Worte: „Guata Morga bei
anand!"
Am selben Tage gab ich ihm
Auftrag „den" Zwilanzug bereit-
zulegen.
„Zu Befehl Herr Leitnant" -
dann nach einer Pause: „Morga
wieder für zwei Mann Kaffee?"
H. S.
Wahres Geschichtchen
Eine Münchener Bank erhielt
von einem Bauern die Anzeige
einer Besttzübernahme folgenden
Inhalts: „Teile Ihnen mit, daß
das Anwesen Nr. IO dahier in
meinen Besitz übergegangen ist,
indem, daß ich die auf dem
Felde der Ehre gefallene
Witwe vom H. H. geheiratet
habe."
WerMtenMservLWeröeaanl
Meinbvarrtr^Liufteilungis-Praunr
~W “
n einerlmigenÄerhe eicSmer^otticfje,
die/e fQooo Liter fassen und mit elelrtv.
jwf angetriebenen Rührwerken versehen
^ sind, entsteht der fertige Weinbrand.
Hierwerden die ausgereiften Destillate aus
den verschiedenen Provenienzen auf Grund
langjähriger Erfahrungen zusarnrnenge--
stellt und ergehen in ihrer gegenseitigere
Ergänzung so den angenehmen vollmun-
€><$> digen Geschmack/wie er dersktarke ^
MrnkelUausetrRlteWesewe
eigen ist. Mehrfache Siltration durc^Lroste
Filterapparate bürgt für eine goldklare
.LeschaffenhoiC
äzjQutfche, bevorzugt'dasdeutJch&
^ ^rzeucrniy
aut die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen
59
JUGEND Nr. 3 / 1926
Ich war damals Leutnant in
einem württembergischen Regi-
ment und wurde bemuttert von
meinem Burschen Dominikus,
einem prächtigen Bauernjungen
aus Oberschwaben. Er hatte die
Gewohnheit morgens ohne anzu-
klopsen in mein Schlafzimmer zu
kommen, sich dicht vor dem Bett
aufzubauen, die eisenbeschlagenen
Siiefelzusammenzuklappen,biSich
erwachte, um mich dann mit einem
„Guta Morga, Herr Leitnant" zu
begrüßen. Manchmalfügte er noch
einen kurzen Wetterbericht bei,
etwa „sucht faumäßi kalt heit"
oder „f'ooht scharf auf da Früh-
ling". Manchmal las er um mir
eine besondere Freude zu machen,
auf schwäbisch den französischen
Speisezettel vom Kalenderblatt
vor.
Eines Sonnabends hatte ich
ihn früh entlassen mit der Wei-
sung mich zeitig zu wecken, da ich
zur Jagd fadren wollte.
Diese Absicht wurde aufs An-
genehmste durchkreuzt durch zar-
ten Besuch aus München, den
mir der liebe Schnellzug als
Überraschung mitbrachte.
Sonntag früh lag ich in süßem
Schlummer, als mich das be-
GEISTESA^BEITER
o da/aen
Allen Sportsleuten eine Wonne.
Dem Intellektuellen neue Gedanken und ein spontanes Herausbringen aller
geistigen Fähigkeiten und Talente. Den geplagten Damen ein viel begrüßter
Freudenbringer und angenehmer Schutz vor nervöser Abspannung u. Migräne.
40 Jahre lang bewährt! - lOOfach nachgeahmt! - Niemals erreicht!
kannte Klappern der Stiefeleisen
hockriß. Eben wollte Dominik
seinen Morgengruß aufsagen, da
gewahrte er neben mir einen brau-
nen Lockenkopf, der allerdingsblitz-
schnell unter die Decke tauchte.
Das brachte ihn außer Fassung.
Ratlos gingen seine guten blauen
Augen durchs Zimmer, fanden
aber bald wieder ihren selbstsiche-
ren Ausdruck. Beherzt wie ein
Handschlag klangen dann auch
seine Worte: „Guata Morga bei
anand!"
Am selben Tage gab ich ihm
Auftrag „den" Zwilanzug bereit-
zulegen.
„Zu Befehl Herr Leitnant" -
dann nach einer Pause: „Morga
wieder für zwei Mann Kaffee?"
H. S.
Wahres Geschichtchen
Eine Münchener Bank erhielt
von einem Bauern die Anzeige
einer Besttzübernahme folgenden
Inhalts: „Teile Ihnen mit, daß
das Anwesen Nr. IO dahier in
meinen Besitz übergegangen ist,
indem, daß ich die auf dem
Felde der Ehre gefallene
Witwe vom H. H. geheiratet
habe."
WerMtenMservLWeröeaanl
Meinbvarrtr^Liufteilungis-Praunr
~W “
n einerlmigenÄerhe eicSmer^otticfje,
die/e fQooo Liter fassen und mit elelrtv.
jwf angetriebenen Rührwerken versehen
^ sind, entsteht der fertige Weinbrand.
Hierwerden die ausgereiften Destillate aus
den verschiedenen Provenienzen auf Grund
langjähriger Erfahrungen zusarnrnenge--
stellt und ergehen in ihrer gegenseitigere
Ergänzung so den angenehmen vollmun-
€><$> digen Geschmack/wie er dersktarke ^
MrnkelUausetrRlteWesewe
eigen ist. Mehrfache Siltration durc^Lroste
Filterapparate bürgt für eine goldklare
.LeschaffenhoiC
äzjQutfche, bevorzugt'dasdeutJch&
^ ^rzeucrniy
aut die Münchner „Jugend“ Bezug zu nehmen
59
JUGEND Nr. 3 / 1926