aus deiner Jugend. Da sagtest
du einmal, du möchtest einmal
ganz weit hinausfahren in die un-
begrenzte Unendlichkeit, einmal
losgelöst sein von der Erde und
getragen werden, irgendwohin,
in ein Dunkles, Unbekanntes.
Ich glaube, Janita, es ist heute
der Tag, da ich dir deinen
Wunsch erfüllen kann. Wollen
wir? ..
„Was, Frank?" Ein dunkles
Grauen schüttelte ihren Körper,
aber dann sah sie Franks Haupt
über dem ihren und fürchtete
sich nicht mehr.
Er umfaßte mit einer großen
Gebärde den ganzen Horizont.
„Hinausfahren ins Unend-
liche, ins Dunkle, ins Nie-
geschaute, Janita."
„Ja, Frank," hauchte sie und
wußte nun, daß es ans Sterben
ging.
Ein jäher Ansprung des Stur-
mes zerschmetterte den Mast,
im selben Augenblick brach das
Steuer unter dem Anprall einer
gierigen, wilden Woge. Das
Wasser stieg bereits bis zur
Schulter des halb liegenden
Mädchens. Vollkommen hilflos,
der Pflicht zum Gehorsam ent-
bunden, taumelte das Schiff auf
dem Kamm der Wellen, um in
regelmäßigen Zwischenräumen
in den grünen Abgrund eines
Tales zu versinken, das es im
nächsten Augenblick empor-
schleuderte.
Frank umschlang Janita mit
beiden Armen und zog sie sanft
zu sich empor. Tief sahen sie
einander in die Augen.
„Du bist schön, Janita, wieder
so schön, wie du als Kind
warst," sagte er.
„Du mein Frank," sagte das
Mädchen.
Und während sich ihre Lippen
zusammenschlossen, glitten sie
lächelnd hinaus in die Unend-
Oer8pie§el Usciierunxvonsoseflckexenbarrll lichkeit.
AM ABEND
VON HANNS J O H S T
WIR WOLLEN STIL L
DAS LETZTE WORT BEDENKEN,
MIT DEM WIR UNS
FÜR DIESE NACHT BESCHENKEN.
ERNST SOLL ES SEIN,
UND AUCH WIE LIEB ES LACHEN..
WIR WISSEN NIE
WANN WIR UND WIE
— WIR TRÄUMENDEN ERWACHEN
430
du einmal, du möchtest einmal
ganz weit hinausfahren in die un-
begrenzte Unendlichkeit, einmal
losgelöst sein von der Erde und
getragen werden, irgendwohin,
in ein Dunkles, Unbekanntes.
Ich glaube, Janita, es ist heute
der Tag, da ich dir deinen
Wunsch erfüllen kann. Wollen
wir? ..
„Was, Frank?" Ein dunkles
Grauen schüttelte ihren Körper,
aber dann sah sie Franks Haupt
über dem ihren und fürchtete
sich nicht mehr.
Er umfaßte mit einer großen
Gebärde den ganzen Horizont.
„Hinausfahren ins Unend-
liche, ins Dunkle, ins Nie-
geschaute, Janita."
„Ja, Frank," hauchte sie und
wußte nun, daß es ans Sterben
ging.
Ein jäher Ansprung des Stur-
mes zerschmetterte den Mast,
im selben Augenblick brach das
Steuer unter dem Anprall einer
gierigen, wilden Woge. Das
Wasser stieg bereits bis zur
Schulter des halb liegenden
Mädchens. Vollkommen hilflos,
der Pflicht zum Gehorsam ent-
bunden, taumelte das Schiff auf
dem Kamm der Wellen, um in
regelmäßigen Zwischenräumen
in den grünen Abgrund eines
Tales zu versinken, das es im
nächsten Augenblick empor-
schleuderte.
Frank umschlang Janita mit
beiden Armen und zog sie sanft
zu sich empor. Tief sahen sie
einander in die Augen.
„Du bist schön, Janita, wieder
so schön, wie du als Kind
warst," sagte er.
„Du mein Frank," sagte das
Mädchen.
Und während sich ihre Lippen
zusammenschlossen, glitten sie
lächelnd hinaus in die Unend-
Oer8pie§el Usciierunxvonsoseflckexenbarrll lichkeit.
AM ABEND
VON HANNS J O H S T
WIR WOLLEN STIL L
DAS LETZTE WORT BEDENKEN,
MIT DEM WIR UNS
FÜR DIESE NACHT BESCHENKEN.
ERNST SOLL ES SEIN,
UND AUCH WIE LIEB ES LACHEN..
WIR WISSEN NIE
WANN WIR UND WIE
— WIR TRÄUMENDEN ERWACHEN
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