DOI Heft:
Nr. 30
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.6658#0082
Zeichnung von R. Grieß
Ein überfüllter Beruf
Vor kurzem erschien auf dem Ber-
liner Polizeipräsidium ein junger
Mann, gab einen Brief ab, in dem er
ankllndigte, er werde sich das Leben
nehmen, weil er von Einbrechern um
fein chab und Gut gebracht morden
wäre, und verschwand gleich daraus.
Es gelang den Beamten trotzdem, ihn
an der Ausführung des Selbstniordes
zu verhindern. Als der Bericht über
den Fall durch die Presse gegangen
war, fanden sich Wohltäter, die dem
Selbstmordkandidaten zu einer Existenz
verhalfen.
Seitdem gibt es einen überfüllten
Berus in Berlin: Selbstmörder, Sie
tauchen an allen Ecken und Enden
auf. Sie wachsen wie die Pilze aus der
Erde, so schnell, daß die Polizei kaum
noch schnell genug zupacken kann.
Während ein junges Mädchen an-
tündigt, sie werde sich von der Kuppel
des Doms Herabstürzen, weist ein
anderer auf seinen Sprung in die
Spree hin; ein dritter bringt einen Strick aufs Präsidium mit, und ein vierter
versucht gar, sich in den bereitstehenden Dienstsäbel eines Beamten zu stürzen.
Die Polizei ist aber jeßt auf einen rettenden Gedanken gekommen; sie wird alle
Selbstmörder, die sich bei ihr melden, in Schutzhast nehmen und danach nötigenfalls
dem Wohlfahrtsamt zuweisen.
Wohlfahrtsamt — das ist eine Radikalkur T.
Intimes
„Natürlich, nur wir Weiber sind neu-
gierig! Wenn die Männer „Oeffnung der
Archive" schreie», ist das keine Neu-
gierde und dabei sollten sie froh sein, daß
sie nicht alles wissen!"
JULIE PnOTOrREVNDE
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1926
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Heilverfahrens, ttä" Viele begeisterte Anerkennungen über
durchgreifende Erfolge, wo andere Kuren jahrelang vergeblich
waren. Broschüre mit Urteil und Gutachten zahlreicher ärztl.
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1926/JUGEND Nr. 30
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1926/JUGEND Nr. 30