Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (31.1926, Band 2 (Nr. 27-52))

Künstlers a m ilic

(Prämiiert im Preisausschreiben)

•M l l> c r l V u r k n r t

hastig in einem Heft, während die Zahnpslegegeräusche im Trichter
immer unerträglicher wurden. Plötzlich Stille. «Jetzt ist's wieder weg!"
tagte Sepp. Und Magda stellte fest, daß cö Rom gewesen sein müsse.

Wchmeicr drehte weiter und die Katzenmusik begann von neuem,
'sch stand traurig auf und begab mich inö Nebenzimmer, >vv die
sowie und eine recht hübsche Frau stand. Ich wollte gerade den mir
■ uüsichtsreichcr und erfreulicher scheinenden Kontakt mit Frau und
owle Herstellen, als ich zu meinem Erstaunen von drüben Musik
rte —: richtige Musik, die unverkennbar von einem Streichquartett

herrührte! Nicht ganz so rein ivie auf einem Grammophon, aber
inimerhin: alle Achtung! Ich trat lauschend näher.

„Prag," sagte Magda. Wenn Wehmeier jetzt nur einen Augenblick
die Knöpfe und Scheiben in Ruhe gelassen hätte! Aber so schwoll die
Musik plötzlich an zu krachendem Dröhnen, um dann wieder in kläg-
lichem Winseln zu ersterben.

„Na?!" sagte er, indem er mich triumphierend ansah, „fabelhaft
deutlich — wie?! Als ob man daneben stände!" Er drehte gewaltig
und es ward still. „So, jetzt wollen wir mal London suchen!"

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