DOI Heft:
Nr. 3 (Wintersport – Mit internationalem Wintersportprogamm)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6659#0059
WEISSE WELT
Verlaß das steinerne Gefängnis,
Das seine Mauern um dich legt:
Die Ketten werden zum Verhängnis,
In die man dich im Winter schlägt!
Mit Dämmerdunst und nassem Nebel
Verhängt die Stadt den Horizont. —
Die Freiheit ist der Lebenshebel,
Die Freiheit, die auf Bergen wohnt!
Auf Höhen Wintersonne trinken,
Ist höchste Lust zu dieser Frist:
So laß die Welt um dich versinken,
Daß du dem Himmel näher bist!
Erlösung ist’s, allein zu wandern
Auf ferner, r i n g s b e s c h n e i t e r Flur,
Erlösung, sich im Spiel mit andern
Zu freu'n am Busen der Natur,
Auf steilen Gipfeln mit Frohlocken
Im Wind zu stehen wie ein Turm
Und durch den Wirbeltanz der Flocken
Ins Tal zu fegen gleich dem Sturm!
O laßt mich auf den weichen Vließen
Beglückt lustwandeln und allein
Und ganz in Schauen und Genießen
Der weißen Welt verloren sein!
Beda Hafen
Verlaß das steinerne Gefängnis,
Das seine Mauern um dich legt:
Die Ketten werden zum Verhängnis,
In die man dich im Winter schlägt!
Mit Dämmerdunst und nassem Nebel
Verhängt die Stadt den Horizont. —
Die Freiheit ist der Lebenshebel,
Die Freiheit, die auf Bergen wohnt!
Auf Höhen Wintersonne trinken,
Ist höchste Lust zu dieser Frist:
So laß die Welt um dich versinken,
Daß du dem Himmel näher bist!
Erlösung ist’s, allein zu wandern
Auf ferner, r i n g s b e s c h n e i t e r Flur,
Erlösung, sich im Spiel mit andern
Zu freu'n am Busen der Natur,
Auf steilen Gipfeln mit Frohlocken
Im Wind zu stehen wie ein Turm
Und durch den Wirbeltanz der Flocken
Ins Tal zu fegen gleich dem Sturm!
O laßt mich auf den weichen Vließen
Beglückt lustwandeln und allein
Und ganz in Schauen und Genießen
Der weißen Welt verloren sein!
Beda Hafen