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Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben — 32.1927, Band 1-2 (Nr. 1-54)

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ROSEMARIES FEST (gor* dc 6. loCf

Ausführungen unseres TischrcdnerS lauschen
und mit Applaudieren zu tun haben, ver-
schwunden.

Nach dem Essen wird, da es auS Gründen
der Hausordnung nicht unten im Hotel Enga-
dina sein darf, im Salon auf zweieinhalb
Metern Teppich ein bißchen getanzt. Der
Doktor steht mit der Uhr in der Hand beim
Klavier und gibt nach einer halben Stunde
mit Liberalität noch zwanzig Minuten zu.
Niemand soll sagen dürfen, daß „Waldruhc"
ein Ort ist, wo Weihnachten unbekannt wäre.

Ich gehe früher auf mein Zimmer und muß
beim Lift warten. Weit und breit ist trotz
Läutenö von Fricdl, der öffnen soll, nichts zu
sehen. Es bleibt nichts übrig, als Friedl in
seiner Loge aufzusuchcn. Ich sehe Licht hurch
den Türspalt. Im Salon das Klavier spielt
noch iinmer den Charleston.

„Holla, Fricdl!" sage ich und öffne die Loge
des Liftjungen. Sie ist voll Licht. Und zu spät
fällt mir ein, daß Fricdl heute einen Zettel
„Eintritt untersagt" vor seincTür gehängt hat.

Friedl sitzt ... mit Rosemarie am Tisch,
über den er — auch bei ihm ist Weihnachten —
eine weiße Serviette gebreitet hat. Und auf
dem Tisch steht ein Fichtenbäumchen, das sich
Fricdl am Nachmittag aus dem verschneiten
Wald herüberholke. Die Kinder haben eö mit
Ketten aus buntem Papier behängen. Und
auf den Aestcn brennen zehn rote und blaue

Wachskerzchen, deren Licht einen sanften Heili-
genschein um die Scheitel Rosemaries und ihres
Kavaliers in der Listloge spinnt. Friedl, den
Mund voll Lebkuchen, den man ihm zu Weih-
nachten aus seinem Heimatdorf geschickt hat,
steht schnell auf und langt den Listschlüstel vom
Bord herunter. „Verzeihung!" sagt er ziem-
lich schuldbewußt. „Haben der Herr geläutet?
Ich fahre den Herrn sofort hinauf."

Und Roscmaric, mit ihrem blonden Sciden-
hündchcn, das ebenfalls ein brennendes Wachs-
lichtchcn in den Pfoten trägt, lächelt mich an.
Noch ist eine Spur von den vorhin geweinten
Tränen in ihren dunklen, etwas zu stark
glänzenden Augen. Aber es ist so hübsch in
Friedlö Loge, hier unter dem Baum, den die
beiden heute nachmittag miteinander geschmückt
haben und der das schönste ist, was Rosemarie
in ihrem Leben je gesehen hat.

„Schließen Sie die Tür bitte!" sagt sie.
„Sonst entdeckt mich Doktor Hornbostel und
schickt mich sofort aus mein Zimmer. Und Sie
scheu doch, wir feiern Weihnachten, Friedl und
ich! Friedl, der Herr wird uns nicht verraten,
gib ihm etwas von deinen Lebkuchen."

Und indes ein leiser Duft von glimmenden
Fichtennadeln durch Fricdls Kammer zog,
schrieb Rosemarie eine Karte fertig, die Friedl
und ich mit unterschreiben durften: „Liebe,
innig gcliebtcste Mama, fröhliche Weihnachten
wünscht dir von ganzem Herzen deine kleine
Rosemarie..

R. Rost

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1927 / JUGEND Nr. 52
Register
Richard Rost: Weihnachtsgeschenke
 
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