doch Menschen, nicht wahr? — Gut. Nun
sagen Sic, ladies and gentlemen. Danach ist
doch ein Mann, der z w c i Frauen mit seiner
Liebe glücklich macht, besser als einer, der nur
eine Frau glücklich macht. — Stimmt's? —
Na also, warum verbietet man dann so vielen
Menschen dies Glück? — Noch eins, ladies
and gentlemen,.(Die Ansage wird durch
das Pausczcichen unterbrochen.)
Ansager Nk i l l e r: Achtung, hier ist
Chikago. Meine Damen und Herren, wegen
plötzlichen Unwohlseins des Mr. Havelock muß
die heutige Plauderstunde: „Ratschläge für's
Hans" abgebrochen werden. Auf Wiederhörcn
um 7 Uhr.
Nachricht der „C hikagoer Zei-
f un g": Bei der gestrigen Ansage übersiel den
bewährten und begabten Ansager Mr. Have-
lock ein plötzliches Unwohlsein, so daß die
„Ratschläge für's Haus" abgebrochen werden
mußten. Hoffentlich erholt sich der durch seine
originelle Art der Ansage bestens bekannte
Conferencier bald.
Ans einem größeren Aufsatz
des „C h i k a g o e r Boten": Gott fei
Dank wurde dag sinnlose und geschäfts-
schädigende Geplapper des offenbar dem Ein-
fluß der Kältewelle erlegenen Mr. Havelock
rechtzeitig unterbrochen. Wir hoffen, daß solche
Zwischenfälle im amerikanischen Radio sich
nicht wiederholen.
N o t i z derselben Z e i t n n g am
nächsten Tage: Unter den zur Be-
obachtung ihres Geisteszustandes im nen-
erbauten Theodor - Roosevelt - Krankenhaus
beute eingelieferten Patienten befindet sich auch
der Ansager Havelock, von dessen Amtömiß-
brauch während der Plauderstnnde: „Rat-
sck)läge fürs Haus" wir gestern berichteten.
Ein Jahr ist wieder durchgekämpft;
Schon knarrt die Türe in der 2lngel!
Jedoch des Herzens Schläge dämpft
Der Ordens- und der Titelmangel!
Erwartungsschwanger las man snnst,
Die Nase tief ins Blatt vergrabend,
Den Segen der Regierungskunst
Gerade am Sylvesterabend.
Wie hob den Busen sonst enorm
Das Sternchen und das Kreuz am Bändel,
In dienstlich abgetönter Form
Ersetzen durch den Lebenswandel!
Was schob dag Haupt um vierzig Grad
Nach oben, respektiv nach hinten? —
Der aus dem Stuhl verdiente „Rat"
Der staatlich Fromm- und Wohlgesinnten!
Da kam die Freude und der Neid
Auf dreizehn Wochen zur Entfaltung
Und lieferte ans Jahreszeit
Dem Volk den Stoff zur Unterhaltung!
Soll man sich wirklich künftighin
Im Dienst des Staats noch weiter hetzen,
Um ohne Aussicht aus Gewinn
Die Hinterfronten abzuwetzen??
Enterich
Fr. Heubner
Neujahröräuscherl
„Jetzt kenn ich die Bergstraße doch schon 15 Jahr, aber so steil iS se inir noch nie
vorgekommen."
7
sagen Sic, ladies and gentlemen. Danach ist
doch ein Mann, der z w c i Frauen mit seiner
Liebe glücklich macht, besser als einer, der nur
eine Frau glücklich macht. — Stimmt's? —
Na also, warum verbietet man dann so vielen
Menschen dies Glück? — Noch eins, ladies
and gentlemen,.(Die Ansage wird durch
das Pausczcichen unterbrochen.)
Ansager Nk i l l e r: Achtung, hier ist
Chikago. Meine Damen und Herren, wegen
plötzlichen Unwohlseins des Mr. Havelock muß
die heutige Plauderstunde: „Ratschläge für's
Hans" abgebrochen werden. Auf Wiederhörcn
um 7 Uhr.
Nachricht der „C hikagoer Zei-
f un g": Bei der gestrigen Ansage übersiel den
bewährten und begabten Ansager Mr. Have-
lock ein plötzliches Unwohlsein, so daß die
„Ratschläge für's Haus" abgebrochen werden
mußten. Hoffentlich erholt sich der durch seine
originelle Art der Ansage bestens bekannte
Conferencier bald.
Ans einem größeren Aufsatz
des „C h i k a g o e r Boten": Gott fei
Dank wurde dag sinnlose und geschäfts-
schädigende Geplapper des offenbar dem Ein-
fluß der Kältewelle erlegenen Mr. Havelock
rechtzeitig unterbrochen. Wir hoffen, daß solche
Zwischenfälle im amerikanischen Radio sich
nicht wiederholen.
N o t i z derselben Z e i t n n g am
nächsten Tage: Unter den zur Be-
obachtung ihres Geisteszustandes im nen-
erbauten Theodor - Roosevelt - Krankenhaus
beute eingelieferten Patienten befindet sich auch
der Ansager Havelock, von dessen Amtömiß-
brauch während der Plauderstnnde: „Rat-
sck)läge fürs Haus" wir gestern berichteten.
Ein Jahr ist wieder durchgekämpft;
Schon knarrt die Türe in der 2lngel!
Jedoch des Herzens Schläge dämpft
Der Ordens- und der Titelmangel!
Erwartungsschwanger las man snnst,
Die Nase tief ins Blatt vergrabend,
Den Segen der Regierungskunst
Gerade am Sylvesterabend.
Wie hob den Busen sonst enorm
Das Sternchen und das Kreuz am Bändel,
In dienstlich abgetönter Form
Ersetzen durch den Lebenswandel!
Was schob dag Haupt um vierzig Grad
Nach oben, respektiv nach hinten? —
Der aus dem Stuhl verdiente „Rat"
Der staatlich Fromm- und Wohlgesinnten!
Da kam die Freude und der Neid
Auf dreizehn Wochen zur Entfaltung
Und lieferte ans Jahreszeit
Dem Volk den Stoff zur Unterhaltung!
Soll man sich wirklich künftighin
Im Dienst des Staats noch weiter hetzen,
Um ohne Aussicht aus Gewinn
Die Hinterfronten abzuwetzen??
Enterich
Fr. Heubner
Neujahröräuscherl
„Jetzt kenn ich die Bergstraße doch schon 15 Jahr, aber so steil iS se inir noch nie
vorgekommen."
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